Tierisch gruselig: Kleine Helden in Niederösterreich

Manche Tiere sind nicht nur zu Halloween nützlich, sondern auch wichtig in der Natur.

Drei Krähen sitzen auf unbelaubten Bäumen, im Hintergrund ist ein wolkenloser Himmel mit Halbmond.

Krähen sorgen bei Dunkelheit für eine besonders gruselige Atmosphäre.

Es wird dunkler, der Herbst zieht ins Land und Nebelschwaden durchziehen das Tal. Da wird manchen gleich schaurig zumute. Manche Tiere sorgen dabei für den Extrakick an Gänsehaut, dabei ist dieser völlig unbegründet. Quer durch die Fauna Niederösterreichs gibt es zahlreiche Vertreter, die entgegen ihres schlechten Rufes wertvolle Rollen in der Natur einnehmen.

Krähen - geflügelte Gesundheitspolizei

Die Vertreter der Rabenvögel mit ihrem "krähenden" Ruf werden gerne mit nebligen Herbsttagen in Verbindung gebracht. In der Mythologie wird ihr Erscheinen manchmal als Botschaft aus dem Totenreich gesehen. Dabei spielen Krähen eine große Rolle in der Gesundheitspolizei! Als Aasfresser sorgen sie dafür, dass das Naturland Niederösterreich hygienisch und rein bleibt. Ohne sie gäbe es viel mehr Tierkadaver. Außerdem sind sie als Allesfresser wichtig in der natürlichen Schädlingsbekämpfung. Auch die Samenverbreitung wäre ohne sie in dieser Form nicht möglich. 

Wer sonst seinen Beitrag leisten möchte, das Schicksal von übrigen Tierkadavern aufzuwerten, kann im Citizen-Science-Projekt "Roadkill" aktiv werden.

Nahaufnahme von einer Waldohreule, die ihren Kopf nach hinten dreht.

Eulen haben oft einen starren einnehmenden Blick.

Eulen - wendige Nachtvögel

Manche Menschen wurden bereits von Eulen erschreckt, wenn diese lautlos in der Dämmerung an ihnen vorbeigeflogen sind. Mit ihrem gefleckten Federkleid sind sie wahre Meister der Tarnung. Ihr "Huh-huuuh" kann bei manchen Kindern für Gruseln sorgen. Dennoch sind Eulen faszinierende Wesen. Die Gründe für ihren geräuschlosen Flug werden laufend erforscht, um diese in der Technik nutzen zu können. In der Natur halten sie durch ihre Jagd auf Mäuse und andere Nagetiere die Ökosysteme sauber.

Das tun sie auch in städtischen Gebieten, in denen sich etwa Waldkauz und Waldohreule vermehrt aufhalten.

Kreuzspinne krabbelt mit dem Rücken hinunter auf einem Netz.

Die Angst vor Spinnen liegt zwar teils in der Evolution des Menschen, ist jedoch unbegründet.

Spinnen - Gruselfaktor auf acht Beinen

Spinnen rufen am häufigsten Ängste bei den Menschen hervor. Ihre untypischen vier Beinpaare sind für das menschliche Gehirn schwer zu begreifen. Spinnenangst hat ihren Ursprung oft in der Evolution des Menschen. Ursprünglich stammen wir aus der Savanne, wo Spinnen häufig für den Menschen giftig sind. Dort war diese Angst also wichtig für das eigene Überleben. In Niederösterreich können Spinnen zwar auch beißen, ihr Gift ist für den Menschen jedoch harmlos. Während manche Bisse Reaktionen ähnlich einem Bienenstich hervorrufen, spürt man bei manchen bis auf ein kurzes Zwicken nichts.

Außerdem sind Spinnen wichtig für die Nahrungsketten, da sie Unmengen an Schädlingen vertilgen. Daher braucht man sich nicht zu fürchten, wenn man demnächst einer Kreuzspinne, Haus­winkelspinne oder gar einer Tarantel begegnet - sie tun tatsächlich nichts! Der Naturschutzbund hat zur Meldung der haarigen Achtbeiner aufgerufen.

Kleine Hufeisennase hängt auf einem Holzbrett.

Die Kleine Hufeisennase mutet aufgrund ihres Gesichtes bizarr an.

Fledermäuse - Schädlingsbekämpfung im Vampirkostüm

Wer verbindet Fledermäuse nicht mit Vampirfilmen? Alle heimischen Arten in Niederösterreich sind streng geschützt. Sie wirken mit ihrem nächtlichen Flug und geheimnisvollen Aussehen oft gruselig. Die gefährdete Kleine Hufeisennase hat etwa eine bizzare Nase. Dennoch sie spielen eine wichtige Rolle im natür­lichen Gleichgewicht. Als effektive Insektenjäger fressen sie große Mengen an Schädlingen und tragen so zum Schutz der Landwirtschaft bei. Besonders in den Wäldern und Weingebieten Nieder­österreichs sind Fledermäuse ein unverzichtbarer Teil des Ökosystems. Ihr Schutz fördert also aktiv die heimische Biodiversität – ein Plus für Natur, Umwelt und Mensch.