Schutzgüter der Weinviertler Klippenzone

Schwerpunkte lagen im Naturpark Leiser Berge, in der Saliterweide bei Zwingendorf, am Galgenberg bei Michelstetten sowie im Naturschutzgebiet Zeiserlberg und am Burgberg Falkenstein.

Weinviertler Klippenzone

Entsprechend dem Handlungsleitfaden für das Europaschutzgebiet Weinviertler Klippenzone wurden in knapp zwei Jahren bis Mitte 2020 einige der Handlungsschwerpunkte umgesetzt.

Entsprechend dem Handlungsleitfaden für das Europaschutzgebiet Weinviertler Klippenzone wurden in knapp zwei Jahren bis Mitte 2020 einige der Handlungsschwerpunkte umgesetzt. Alle Erhaltungs- und Pflegeinitiativen wurden dabei von der Gebietsbetreuung mit den Akteuren abgestimmt.

Naturpark Leiser Berge

Ein Projektschwerpunkt lag im Naturpark Leiser Berge, in dem das größte bekannte Vorkommen einer speziellen Heuschreckenart, der Breitstirnigen Plumpschrecke (Isophya costata) existiert. Im Projekt wurde gezielt Nachschau gehalten und es konnten bisher noch nicht erfasste Vorkommen entdeckt und dokumentiert werden. Zusammen mit bereits vorhandenen Daten liegt nun ein vollständiges Verbreitungsbild für diese europarechtlich geschützte Art (FFH-Art) vor.

Im Naturpark konnte weiters das dichteste Vorkommen von Wacholder (Juniperus communis) in Ostösterreich durch die im Projekt erfolgte engmaschige Kartierung aufgezeigt werden. Vorschläge für ein artenspezifisches Management speziell für eine zukünftige Verjüngung der Bestände wurden erarbeitet.

Monitoring, Anbauversuche und Pflegemaßnahmen mit Schafen und Ziegen

Andere Schwerpunkte betrafen Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler. So wurden in der Saliterweide bei Zwingendorf negativen Entwicklungstrends durch die Entfernung größerer Bestände der sich stark ausbreitenden und für das Naturschutzgebiet nicht standortgerechten Ölweide entgegengewirkt sowie durch Reliefgestaltung im Bereich des Landschaftsteiches wieder mehr offene Salzstandorte geschaffen.

Als Grundlagen für künftige Erfolgskontrollen wurden auch botanische Dauerbeobachtungsflächen in der Saliterweide und am Galgenberg Michelstetten eingerichtet. Eine vegetationsökologische Erst-Analyse der Artenlisten zeigte deutlich die Notwendigkeit von Pflegemaßnahmen auf. Im Naturschutzgebiet Zeiserlberg erbrachte ein aktiver in situ-Ansaatversuch Erkenntnisse zur Vermehrung des seltenen Tatarischen Meerkohls (Crambe tataria). Es zeigten sich zwar eine hohe Keimungsrate, jedoch geringe Überlebenschancen der Jungpflanzen. Zukünftig sollte daher der Wissensstand zu den Standortansprüchen der Keimlinge und Jungpflanzen dieser Art vertieft und das Gebietsmanagement in Hinblick auf eine selbstständige Vermehrung entsprechend angepasst werden.

Anbauversuch für den Tatarischen Meerkohl

Im Naturschutzgebiet Zeiserlberg erbrachte ein Ansaatversuch Erkenntnisse zur Vermehrung des seltenen Tatarischen Meerkohl (Crambe tataria).

Am Burgberg Falkenstein konnte die Beweidung mit Ziegen und Schafen und somit die Pflege der Trockenrasen von rund einem Hektar im Jahr 2018 auf knapp fünf Hektar im Jahr 2019 ausgedehnt werden. Weiters erfolgten Entbuschungsmaßnahmen.

Die Umsetzung der erarbeiteten Pflegevorschläge und eine Weiterführung der Managmentmaßnahmen sowie der Gebietsbetreuung soll bzw. wird bereits großteils in weiteren Projekten umgesetzt.

Das Projekt ist ein Beitrag zur Schutzgebietsbetreuung NÖ, die von der Energie- und Umweltagentur NÖ koordiniert wird.

Projektdaten

Projektträger: Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz

Projektlaufzeit: Mai 2018 – Juni 2020
betroffene Regionen: Weinviertel (im Gemeindegebiet von Asparn an der Zaya, Ernstbrunn, Falkenstein, Gnadendorf, Niederleis, Ottenthal)

betroffene Schutzgebiete: ESG Weinviertler Klippenzone, 2 Naturschutzgebiete, 1 Naturdenkmal, Handlungsfelder Trockenraseninseln im Weinviertel und Salzlebensräume im Marchtal und Pulkautal (BBSG u.a. Wacholderheiden), Erhaltungszustand der FFH-Arten Isophya costata (A4048) und Crambe tataria (A4091) sowie der FFH-Lebensraumtypen Wacholderheiden (LRT5130), Pannonische Salzsteppen und Salzwiesen (LRT1530*) und Pannonische Steppen- und Trockenrasen auf Löss (LRT6250)

mit dabei waren: LandwirtInnen, FachexpertInnen, Gemeinde, BehördenvertreterInnen, GrundeigentümerInnen

Bewusstseinsbildung für Naturschätze im Projektgebiet über: Gespräche & Abstimmungen mit Gemeinden, Naturpark Leiser Berge und anderen Akteuren in den Gebieten.

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