Renaturierung von Hochmooren im Waldviertel

Das Land Niederösterreich und das Schutzgebietsnetzwerk NÖ unterstützten den Naturschutzbund bei der Renaturierung von Hochmooren im Waldviertel und in Südböhmen.

Moorwork Camp

LH-Stv. Stephan Pernkopf , Axel Schmidt, Margit Gross, und Horst Dolak unterstützen die Renaturierung von Hochmooren.

Viele Hochmoore im Waldviertel und Südböhmen befinden sich in einem schlechten Zustand. Ein erster Schritt zu ihrem Schutz waren Pflegemaßnahmen im Rahmen eines Moor-Workcamps im Oktober 2019, bei dem eingewanderte Bäume und Büsche mit Erfolg entfernt wurden. Bei den beiden Pflegeeinsätzen im Naturpark Heidenreichsteiner Moor und im Haslauer Moor bei Amaliendorf nahmen an die 40 Personen teil.

Moorschutz ist Klimaschutz

Mit den freiwilligen TeilnehmerInnen aus Österreich und Tschechien führte der Naturschutzbund NÖ umfangreiche Pflegemaßnahmen im Haslauer Moor in Amaliendorf und im Naturschutzgebiet Gemeindeau im Heidenreichsteiner Moor durch. Unter anderem förderte auch das Land Niederösterreich diesen Pflegeeinsatz. „Moore sind ganz besonders wertvolle Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten und tragen viel zur Biodiversität in Niederösterreich bei. Moore leisten aber auch als CO2-Speicher einen Beitrag zum Klimaschutz. Sie zu erhalten ist dem Land Niederösterreich ein großes Anliegen“, betonte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf die Bedeutung dieser Lebensräume.

Pflegemaßnahmen und Wissensvermittlung

Im Mittelpunkt des zweitägigen Workcamps stand das Entfernen von Bäumen und Büschen, die eingewandert sind und die heimischen Arten verdrängen. Dadurch können Moore als Lebensraum seltener und gefährdeter Arten erhalten werden. Gemeinsam wurden in den Mooren aufkommende Gehölze (vorwiegend Föhre und Birke aber auch Fichte und Faulbaum) entfernt, um die typischen Moorpflanzen wie Torfmoose und Zwergsträucher wie die Moosbeere aber auch den Sonnentau vor übermäßiger Beschattung zu bewahren. Zusätzlich galt es auch, den landschaftlichen Eindruck des offenen Moores zu erhalten.
Neben den Pflegearbeiten bekamen die TeilnehmerInnen, die in Amaliendorf untergebracht waren, von den MitarbeiterInnen des Naturschutzbund NÖ auch noch viel Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt der Moore im Waldviertel und deren Ökologie vermittelt.
 

Heidenreichsteiner Moor

Das Heidenreichsteiner Moor ist ein Hotspot der Artenvielfalt im Waldviertel. Das Moorcamp des Naturschutzbundes im Oktober 2019 half mit, es zu erhalten.

Breite Unterstützung durch die öffentliche Hand

Das Workcamp wurde vom Service Civil International (SCI-Österreich), der Kulturinitiative Amaliendorf-Aalfang und dem Naturpark Heidenreichstein unterstützt. Die notwendigen Fördermittel steuerten der Europäische Fonds für regionale Entwicklung, das Land Niederösterreich und das Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus bei.

Projekt Connecting Nature AT-CZ

Das grenzüberschreitende Interreg-Projekt Connecting Nature AT-CZ (ConNat) möchte Schutzgebiete und naturnahe Landschaften im Wald- und Weinviertel sowie in Südböhmen, Vysočina und Südmähren miteinander verknüpfen und durch Managementmaßnahmen erhalten. Um dieses Vorhaben kümmert sich eine österreichisch-tschechische Partnerschaft mit wissenschaftlicher und praktischer Erfahrung in Naturschutz, Wildtierökologie sowie Raum- und Regionalplanung. Naturland NÖ, die Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ und der Naturschutzbund NÖ sind an dieser Partnerschaft beteiligt.