Pflegekonzept für ausgewählte Trockenrasen im Natura 2000-Gebiet Bisamberg

Der Bisamberg ist für viele Menschen der Inbegriff artenreicher Trockenlebensräume, die zur Erhaltung Entbuschung und Pflegemaßnahmen brauchen.

Die Anzahl der am Bisamberg vorkommenden Orchideen ist österreichweit wohl einzigartig, ähnliches gilt auch für verschiedene Insektengruppen wie Wanzen, Wildbienen oder Grabwespen. Der Bisamberg war Mitte des 19. Jahrhunderts großflächig beweidet. Danach schrumpften die Trockenrasen und verloren mit der Zeit auch an Qualität, sodass einige Arten der extremen Trocken-Standorte mittlerweile nicht mehr auf dem Bisamberg zu finden sind.

Der ursprüngliche Charakter soll wieder hergestellt werden

Nach Pflegemaßnahmen in den Jahren 2006-2011 in einem EU-finanzierten LIFE-Projekt konnte auf den damals noch vorhandenen Restflächen der offenen Charakter wiederhergestellt werden und das Land Niederösterreich übernahm danach mit jährlicher Flächenauswahl und Festlegung der umzusetzenden Maßnahmen die Pflege dieser LIFE-Trockenrasen um den erreichten Zustand zu sichern.  Basierend darauf wurde in diesem Projekt des Schutzgebietsnetzwerks nach Besichtigung dieser Flächen im April und Mai 2017 parzellenscharf die Pflege definiert sowie eine zeitliche Priorisierung vorgenommen.

Es sind somit für die Flächen des LIFE-Projektes die vordringlichsten Pflegevorschläge zusammengefasst für die Jahre 2017-2020 ausgearbeitet und als Vision 2030 auch Entwicklungsziele für das Europaschutzgebiet Bisamberg skizziert, wo Flächen unter Bedachtnahme auf Schutzgüter wie Orchideen auch wieder beweidet werden könnten. Die Umsetzung von Maßnahmen aus dem Konzept erfolgt in Folgeprojekten.

Projektdaten

Projektträger: Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz

Projektlaufzeit: Jänner 2017 – Juni 2017

betroffene Regionen: Weinviertel (im Gemeindegebiet von Bisamberg und Langenzersdorf)

betroffene Schutzgebiete: ESG Bisamberg, Handlungsfelder Trockenraseninseln im Weinviertel (BBSG u.a. Waldsteppen-Beifuß (Artemisia pancicii), Pannonien-Pippau (Crepis pannonica), Große Sägeschrecke (Saga pedo), Pannonische Steppen-Trockenrasen auf Löss)

Teilnehmerinnen: FachexpertInnen

Ein Projekt des Schutzgebietsnetzwerks NÖ welches von der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ koordiniert wird.