Moore im Auftrag des Klimaschutzes

Die "Moorstrategie Österreich 2030+" soll helfen die heimischen Moore besser zu schützen. Naturland NÖ ist aktiv dabei.

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Zogen eine erfolgreiche Projektbilanz: LH-Stv. Stephan Pernkopf, Christian Übl (Nationalpark Thayatal), Margit Gross (Naturschutzbund NÖ), Horst Dolak (Naturpark Heidenreichsteiner Moor), Barbara Dolak (Naturpark Hochmoor Schrems)

Intakte Moore erbringen vielfältige Leistungen für Natur, Mensch und Klima. Mit der neuen "Moorstrategie Österreich 2030+" wollen Bund und Länder gemeinsam mit der Wissenschaft in einem breiten Prozess den Schutz der Moore und Torfböden in Österreich unterstützen und Bewusstsein schaffen für ihre Bedeutung. Österreich verfügt mit rund 21.000 Hektar noch über vergleichsweise große Moorbestände.

Moore haben vielfältige Fähigkeiten

Moore erfüllen nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern spielen auch für den Wasserhaushalt einer Landschaft eine wichtige Rolle. Sie sind einzigartige Feuchtgebiete und Lebensraum für spezialisierte Tiere und Pflanzen. Im Torfkörper können sie enorme Mengen an Kohlenstoff speichern. Moore nehmen das Wasser wie ein Schwamm auf und halten es so in der Fläche. Das ist angesichts von vermehrt auftretenden Wetterextremen wie Starkregen und Dürreperioden von besonderer Bedeutung. Durch ihre Fähigkeit, Nährstoffe und Schadstoffe aufzunehmen, tragen sie außerdem positiv zum Gewässerschutz bei.

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Moore sind Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, wie etwa den fleischfressenden Sonnentau.

NÖ Moore sind wichtig für Klima und Vielfalt

Mit der neuen Moorstrategie wird ein Beitrag zur Erhaltung und Wiederherstellung der Moore geleistet, die Umsetzung in den Bundesländern gestärkt sowie die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessensgruppen intensiviert. Auch das EU-Projekt „Connecting Nature Österreich-Tschechien“ zieht eine erfolgreiche Bilanz. Zwischen 2018 und Juni 2021 wurden Lebensräume zwischen Kalkalpen, Waldviertel, Weinviertel bis zu den Karpaten erhalten. Mit vier Projekten konnten 10.000 Quadratmeter für die Biodiversität gesichert werden.

Wir müssen unsere Moore schützen

Die Renaturierung von Mooren ist ein zentraler Schwerpunkt der Lebensraumvernetzung zwischen Niederösterreich und Tschechien. „Die 75 Moore im Waldviertel und weitere in Tschechien bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause und zählen zu den absoluten Klimaschutz-Meistern, weil sie enorme Mengen an Kohlenstoff speichern. Diese gilt es zu schützen und renaturieren“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf über die Wichtigkeit des Moorschutzes. Grund zur Hoffnung geben die Untersuchungen zum Schutz der Moore in Niederösterreich und Tschechien. "Vier Moore werden aktiv in diesem Gebiet renaturiert und für zehn weitere liegen die Umsetzungskonzepte vor. Der allgemeine Erhaltungszustand der Moore und ihrer pflanzlichen und tierischen Bewohner hat sich im Projektgebiet verbessert", so Stephan Pernkopf.

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Der Naturpark Heidenreichsteiner Moor wurde zum Naturpark des Jahres 2021 gewählt.

Waldviertler Naturparke sind Zentren des Moorschutzes

Besonders gut eignen sich die Waldviertler Naturparke Hochmoor Schrems und Heidenreichsteiner Moor, um sich ein Bild über den einzigartigen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten zu machen. Der Naturpark Heidenreichsteiner Moor war Naturpark des Jahres 2021 und ist ganzjährig geöffnet. Der Naturpark Hochmoor Schrems mit dem UnterWasserReich bietet ab 2. April wieder ein ausgezeichnetes Ausflugsziel.