Wasserhahn

Umkehrosmose bei Chlorid

Die Umkehrosmose ist für private Eigenwasserversorger die einzige relevante Aufbereitungstechnik zur Entfernung von Chlorid, wobei das Wasser nach Passage der Umkehrosmose wieder mit Rohwasser vermischt werden muss, um nicht aggressiv zu wirken.

Dafür wird eine Kompaktanlage (Osmosegerät mit integriertem Versorgungsdruck) für das gesamte Haus installiert. Von Untertischgeräten, welche zumeist den Küchenwasserhahn beliefern, ist jedenfalls abzuraten. Wählen sie nur solche Geräte, deren Wirksamkeit und Lebensmitteltauglichkeit durch ein seriöses Prüfzeichen bestätigt ist (siehe Kapitel Bezugsquellen). Beachten sie, dass ihr Wasser bereits bakteriologisch einwandfrei sein muss, bevor es durch das Umkehrosmosegerät geleitet wird, da dieses Aufbereitungsverfahren immer das Risiko einer Nachverkeimung beinhaltet. Lassen sie ihr Wasser zumindest nach dem Gerät besonders unmittelbar nach der Anschaffung und dann regelmäßig bakteriologisch untersuchen auf KBE bei 22°C und 37°C, coliforme Bakterien, Escherichia coli, Enterokokken sowie Pseudomonas aeruginosa. Bis auf KBE 22°C und 37°C müssen die Analyse-Werte 0 sein, d.h. es dürfen keine der genannten Bakterien festgestellt werden. Die bakteriologischen Richtwerte und Grenzwerte finden Sie im Menü Mikroorganismen.

Durch die Aufbereitung mittels Umkehrosmose ergeben sich viele mögliche Nachteile, womit dieses Verfahren im Haushalt nur verwendet werden soll, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.

Alternative: Statt der Anschaffung eines Umkehrosmosegerätes ist der Kauf von Flaschenwasser für Trinkzwecke zu überlegen. Wenn das Wasser korrosiv wirkt, ist die Anschaffung einer Dosieranlage (Leitungsschutz) oder die Wahl eines geeigneten Leitungsmaterials eine mögliche Lösung.

Funktionsweise

Bei dem Verfahren der Umkehr-Osmose wird Wasser unter Druck über semipermeable (halbdurchlässige) Membranen geleitet. Der aufgewandte Druck muss dabei höher sein als der natürliche osmotische Druck. Dadurch treten Wassermoleküle durch die Membranen von der höher konzentrierten in die niedriger konzentrierte Lösung ein. Aus dem Wasser werden fast alle gelösten Inhaltsstoffe entfernt und das gefilterte Wasser (Permeat) wird dadurch aggressiv. Bei diesem Verfahren wird das Wasser entmineralisiert und dadurch werden auch wichtige Spurenelemente entfernt.

Nachteile:

  • hoher Wasserverbrauch (je Liter aufbereitetem Wasser sind 3 - 30 Liter Leitungswasser notwendig)
  • Entmineralisierung des Wassers (Verschnitt aber wieder einstellbar)
  • Störung des chemischen Gleichgewichtes im Wasser (es entsteht freie aggressive Kohlensäure)
  • Verkeimungsgefahr der Membran sowie des Permeats
  • Nitritwerte können im Permeat höher als im Rohwasser sein
  • keine direkte Kontrollmöglichkeit bezüglich Funktionsfähigkeit
  • pH Wert des Wassers wird saurer

Kosten

Die Anschaffungskosten variieren je nach Qualität der Anlage beträchtlich. Die Betriebskosten richten sich nach der verbrauchten Wassermenge und der Lebensdauer der Membran (Wartung und Ersatz). Neben dem zeitlichen Aufwand der Wartung sind auch höhere Stromkosten sowie Analyse-Kosten für Kontrolluntersuchungen zu bedenken.

Wartung

Das Gerät und die darin befindliche Membran müssen regelmäßig durch eine Fachfirma gewartet werden (siehe Bedienungsanleitung). Kontrolluntersuchungen (vor allem bakteriologische inkl. Pseudomonas aeruginosa sowie zur Funktionskontrolle auch der Chloridwert ) sind durchzuführen. Entmineralisiertes Wasser bzw. destilliertes Wasser wird oft als Trinkwasser für den täglichen Gebrauch propagiert. Der Verkauf von Osmosegeräten für den Heimbedarf als kompakte kleine Geräte zum Einbau unter der Küchenspüle steigt. Versprochen. Der menschliche Körper braucht Mineralstoffe, um Wasser aus dem Körper abgeben zu können (Urin, Schweiß). Ist zu viel Wasser im Körper, müssen wir zu seiner Ausscheidung Mineralstoffe aus anderen Quellen zuführen. In Zeiten erhöhten Mineralstoffbedarfes (Schwangerschaft, Stress, Krankheit, Wachstum) kann es jedoch zu Engpässen kommen. Gefährlich wird der Genuss von destilliertem Wasser bei Fastenkuren und bei einseitiger Ernährung. Kritisch kann es auch bei ausschließlicher Verwendung von entmineralisiertem Wasser beim Kochen werden. Beim Trinken von destilliertem Wasser in üblichen Mengen sind keine akuten gesundheitlichen Risiken zu befürchten. Nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kann „die ausschließliche Verwendung von destilliertem Wasser bei einer einseitigen Ernährung zu einer Verarmung des Körpers mit Elektrolyten führen.