Neuer Raupenmulcher erfolgreich getestet

Mit einem neuartigen ferngesteuerten Wiesenmulcher mit Raupenantrieb konnten wertvolle Feuchtwiesen im Europaschutzgebiet Feuchte Ebene gemäht werden.

Raupenmulcher

Der raupenbetriebene Wiesenmulcher konnte erfolgreich getestet werden. Alexander Mrkvicka vom Landschaftspflegeverein und Herr Baumgartner von der Firma Kreitl waren mit dem Ergebnis zufrieden.

Das Herrngras bei Moosbrunn ist ein herausragendes Gebiet mit Feuchtwiesen und Niedermooren im Wiener Becken und liegt im Europaschutzgebiet Feuchte Ebene - Leitha-Auen. Hier finden sich letzte Reste einer ehemals riesigen Feuchtgebietslandschaft, die durch großflächige Trockenlegungen für den Ackerbau fast verschwunden ist.

Die Feuchte Ebene ist Heimat für seltene Arten

Im Herrngras leben Raritäten wie das Moor-Wiesenvögelchen, ein Schmetterling, der in Österreich sonst nur noch an einem Standort in Vorarlberg vorkommt. Aber auch Sumpf-Gladiole, Dickwurzeliges Löffelkraut, Gewöhnliche Simsenlilie, Kanten-Lauch und Großer Wiesenknopf sind hier verbreitet.

Das neue Gerät macht eine Pflege wieder möglich

Seit etwa 40 Jahren wurden diese sehr nassen Teile der Feuchtwiesen und Niedermoore im Herrngras nicht mehr gemäht. Schilf und Gehölze breiteten sich in der Folge aus. Mit Traktoren oder anderen Großgeräten sind die Flächen wegen des weichen Bodens nicht befahrbar. Selbst mit dem Balkenmäher war keine Mahd mehr möglich. Der kleine ferngesteuerte Wiesenmulcher mit Raupenfahrwerk der Firma Kreitl aus Raasdorf ist genau das richtige Gerät für diesen Spezialeinsatz.

Zwei Tage Einsatz unter schwierigen Bedingungen

Nun war das Gerät zwei Tage lang unter schwierigen Bedingungen im Testeinsatz. Eine besondere Herausforderung waren die vielen Wassergräben und das hohe, undurchdringliche Schilf. Der Betreuer des Gerätes musste wiederholt Holzbalken über Wassergräben legen, um weitere Teilflächen erreichen zu können. Trotzdem konnten alle geplanten Flächen bearbeitet werden und etwa ein halber Hektar Feuchtwiesen wiederhergestellt werden.

Eine Investition in die Zukunft

In den nächsten Jahren können diese Flächen nun mit dem Balkenmäher gepflegt werden und die Feuchtwiesen-Arten können sich wieder ausbreiten. Die Finanzierung und Organisation des Einsatzes des Wiesenmulchers erfolgte durch den Landschaftspflegeverein mit wertvoller Unterstützung der Naturschutzstiftung Blühendes Österreich.