Zu Unrecht unbeliebt
Kellerasseln, Spinnen und Co. sind in den eigenen Wänden oft sehr nützlich. Ihr untypisches Äußeres tut ihnen unrecht.
Harald Mark
Zitterspinnen vertilgen mit ihren Netzen Unmengen an Insekten.
Ob Hund, Katze, Fisch oder Zimmerpflanze: Menschen teilen ihre eigenen vier Wände gern mit anderen Lebenswesen. Das gilt jedoch nicht für alle. Viele Tierchen leben oft versteckt oder unbemerkt zur Untermiete. Selbst in der saubersten Wohnung kommen diese vor und sind meist nur zur Unrecht unbeliebt.
Spinnen - Jägerinnen auf 8 Beinen
Jeder kennt mindestens eine Person, die beim Anblick einer Spinne ängstlich aufschreit. Daher werden diese achtbeinigen Jägerinnen oft entweder gleich getötet oder mit etwas Glück lebendig aus dem Haus gebracht. Viele Spinnen sind jedoch auf menschliche Gebäude spezialisiert. Die Zitterspinne ist eine klassische Kulturfolgerin. Mit ihren langen dünnen Beinen und dem kleinen Körper werden sie oft mit Weberknechten verglichen. Während letztere jedoch einen kompakten runden Körper haben, ist der von Zitterspinnen zweigeteilt.
Asta Fischer
Spinnenläufer oder Spinnenassel? Wohl eher weder noch...
Spinnennetze als Running Sushi
Mit ihren Netzen fangen sie viele Eindringlinge wie Fliegen oder Mücken. Hauswinkelspinnen machen es ebenso. Diese bauen Deckennetze mit einer trichterförmigen Wohnröhre. Von der aus machen sie Jagd auf kleine Gliederfüßer wie Asseln, Silberfischchen und Wanzen. Die Spinnen sind für den Menschen nicht giftig, mit ihren Kieferklauen können sie normalerweise nicht menschliche Haut durchdringen.
Spinnenläufer: das beste von zwei Welten
Der Spinnenläufer, auch Spinnenassel genannt, ist weder eine Spinne noch eine Assel. Er gehört zu den Hundertfüßern und ist trotz seiner gruseligen Größe für den Menschen total ungefährlich. Sie leben in dunklen Ecken und Ritzen und verzehren als Nützlinge mit Vorliebe so ziemlich alles. Mücken, Fliegen, Asseln, Silberfischchen oder Motten sind vor ihnen nicht sicher. Bei Bedarf fressen sie auch eigene Artgenossen.
Pixabay
Silberfischchen zählen zu den urtümlichsten Insektengruppen.
Silberfischchen und Kellerasseln als nützliche Putzkräfte
Silberfischchen zählen zu den urtümlichsten Insektengruppen und halten sich am liebsten in feuchten Ritzen und Spalten auf. Kellerasseln können als einzige Krebstiere komplett ohne Wasser leben. Diese Tiere werden zu Unrecht als schmutzig degradiert, gehören sie doch zu den saubersten Tierchen. Sie bevorzugen tatsächlichen Schmutz wie abgefallene Hautschuppen, Haare, abgestorbene Insekten, Hausstaubmilben und sogar Milben. Ihre Hinterlassenschaften sind fast vernachlässigbar. Aufgrund ihres Speiseplans weist ihr Vorkommen auf zu feuchte Ritzen oder Verschmutzungen hin, da sie genau diese verzehren.
Philipp Pavelka
Kellerasseln sollte man eher als ergänzende Putzkräfte sehen.
Reinigung für schwer erreichbare Stellen
Man kann diesen Tierchen daher am vorbeugen, indem man ihr Nahrungsangebot also reduziert. Die Mitbewohner werden sich dann auf ein verträgliches Minimalmaß einpendeln. So knabbern sie dann nur an Verschmutzungen in besonders schwer erreichbaren Stellen in unseren vier Wänden.