Ybbs erfolgreich renaturiert

Die Schaffung eines naturnahen Mündungsbereichs der Ybbs ist ein weiterer Meilenstein im Gewässerschutz.

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Georg Strasser, Stephan Pernkopf, Ulrike Schachner, Karl Gravogl, Norbert Totschnig und Jürgen Eberstaller bei der Eröffnung des ersten Abschnittes der Ybbs-Revitalisierung.

Intakte Flüsse und Bäche sind Lebensräume für viele Tieren und Pflanzen, sie leisten aber auch einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt und zur Klimaanpassung. Umso wichtiger ist es, Flussläufe naturnah weiterzuentwickeln. Mit der Ökologisierung der Ybbs in Niederösterreich ist ein Vorzeigebeispiel gelungen.

Knapp 4 Millionen kommen vom Bund

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf eröffnete gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig den ersten Bauabschnitt in Sarling. Das Landwirtschaftsministerium hat zwei Millionen Euro zur Umsetzung dieses Renaturierungsprojekts zur Verfügung gestellt und damit einen wichtigen Beitrag zur Lebensraumvernetzung zwischen Ybbs und Donau geleistet. Mit den Arbeiten an einem zweiten Bauabschnitt flussauf wird ab dem Sommer 2023 begonnen. Die Investitionskosten betragen rund 1,8 Millionen Euro.

50 NÖ-Projekte in den nächsten 5 Jahren

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf will mit solchen Projekten den Flüssen wieder mehr Raum geben. In den letzten Jahren wurden in Niederösterreich mehr als 200 Projekte um mehr als 200 Millionen Euro umgesetzt, darunter die Renaturierung rund ums Kraftwerk Altenwörth, die Wiederanbindung des Donau-Nebenarms in Schallemmersdorf und die Renaturierung der Stopfenreuther Au bei Hainburg. „Damit sind wir Spitzenreiter in Österreich und wahrscheinlich auch europaweit. Renaturierungen haben immer dreifachen Nutzen. Es entstehen neue Lebensräume für geschützte Tier- und Pflanzenarten, wichtiger Retentionsraum bei Hochwässern und wertvolle Naherholungsräume für die Menschen. In den nächsten fünf Jahren werden in Niederösterreich weitere 50 Renaturierungsprojekte um 50 Millionen Euro umgesetzt“, so Pernkopf.

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Die Ybbs wird durch zahlreiche Querbauten wie etwa diese Sohlschwellen bei Amstetten unterbrochen.

Revitalisierung der Ybbs-Mündung

Die gewässerökologischen Maßnahmen im Mündungsbereich der Ybbs wurden in Zusammenarbeit des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft mit der Bundeswasserbauverwaltung NÖ umgesetzt. In einem ersten Bauabschnitt wurde die Ybbs von der Mündung flussaufwärts auf einer Länge von etwa einem Kilometer revitalisiert. Regulierungen und Sohlrampen haben hier die ursprüngliche Flusscharakteristik stark verändert. Durch die Umgestaltung ist eine naturnahe Mündung entstanden, wodurch Fische wieder frei wandern können.

Neuer Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Umgestaltet wurde auch das Flussbett, etwa durch den Rückbau von Ufersicherungen und die Gestaltung des Flussbettes mit strömungslenkenden Maßnahmen wie Buhnen und Raubäumen. Dadurch wird eine gewässertypische Strukturvielfalt mit großflächigen Kiesbänken und eine begleitende Auenzone geschaffen, was Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bietet.

200 Millionen Euro für die Gewässer

Das Ministerium stellt bis 2027 insgesamt 200 Millionen Euro an Förderungen für gewässerökologische Maßnahmen zur Verfügung. Von den umgesetzten Projekten profitiert nicht nur die Natur. Auch für die Bevölkerung werden wir attraktive Naherholungsräume an Gewässern geschaffen. In Niederösterreich konnten seit 2020 vom Bund 22 Projekte mit 7,3 Millionen Euro gefördert werden.