Wege zum klimafitten Wald

Der Forstbetrieb von Stift Altenburg setzt auf ökologische und nachhaltige Waldbewirtschaftung.

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Für Forstdirektor Herbert Schmid ist nachhaltige Waldbewirtschaftung und der Erhalt der Artenvielfalt ein wichtiges Thema.

(12.03.2022/ MF) Auf Initiative und durch Vorbereitung der Schutzgebietsbetreuung NÖ in Kooperation mit dem Forstdirektor des Stiftes Altenburg Herbert Schmid fördert die Forstabteilung des Landes NÖ die Ausarbeitung eines interdisziplinären Waldmanagementplanes zum Schutz europaweit bedeutender Lebensraumtypen und Tierarten im Europaschutzgebiet „Kamp- und Kremstal“.

Plan ist Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung

Europaschutzgebiete sind besonders wertvolle Schutzgebiete des europaweiten Netzwerkes Natura 2000. Ziel ist es, gefährdete Pflanzen- und Tierarten zu schützen und deren natürliche Lebensräume dauerhaft zu erhalten. Im Rahmen des Projektes wird für die Waldgebiete des Stiftes Altenburg ein Managementplan zum Schutz bedeutender Lebensraumtypen erstellt, der dem Stift als zentrale Entscheidungshilfe für weitere Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen dienen wird. Die Schlucht- und Hangmischwälder und seltenen Eichen- und Buchenwälder sind Lebensraum für bedeutende Arten wie Alpenbock, Bechsteinfledermaus und seltene Spechtarten.

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Der Alpenbock ist eine der vielen Raritäten im naturnahen Wald von Altenburg.

Naturerbe hilft das Klima zu schützen

Das Projektgebiet umfasst 600 Hektar Wald im Europaschutzgebiet Kamp- und Kremstal. Insgesamt bewirtschaftet das Stift 2800 Hektar. Die Projekterkenntnisse werden auch auf die außerhalb des Europaschutzgebietes liegenden Wälder übertragen, da dem Stift und Forstdirektor Schmid die Bewahrung und nachhaltige Sicherung dieses national bedeutsamen Naturerbes zentrale Anliegen sind.  Die Sicherung von 2800 Hektar Wald ist zudem als klimarelevant einzustufen.

Pionier der klimafitten Waldbewirtschaftung

Mit Herbert Schmid konnte ein Pionier in Sachen nachhaltiger und klimafitter Waldbewirtschaftung als Kooperationspartner gewonnen werden. Er ist Staatspreisträger für vorbildliche Waldwirtschaft und Schöffelpreisträger. Der Forstdirektor vermittelt seine teils bahnbrechenden Erkenntnisse der naturnahen Waldbewirtschaftung in zahlreichen Exkursionen interessierten Personen. Zukünftig soll ein breites Publikum die aus dem Projekt resultierenden Maßnahmen zur Sicherung naturschutzfachlich wertvoller und klimarelevanter Schutzgüter kennenlernen und im eigenen Betrieb umsetzen.

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Der Forstbetrieb von Stift Altenburg wurde mit dem Staatspreis für beispielhafte Waldwirtschaft ausgezeichnet.

Investition in die Zukunft

Die fachliche Expertise für das Projekt wird vom Büro coopNATURA in Krems eingebracht, zusätzlich werden auch ExpertInnen der Universität für Bodenkultur und der Uni Prag beigezogen, um eine solide wissenschaftliche Grundlage zu gewährleisten. Das Projekt ist als Leuchtturmprojekt für nachhaltige, standortangepasste und klimafitte Waldbewirtschaftung zu sehen und ein bedeutender Meilenstein der naturnahen Waldbewirtschaftung in Europaschutzgebieten.

Staatspreis für beispielhafte Waldwirtschaft 2018

2018 wurde das Stift Altenburg in der Kategorie "Großwald" als einziger Betrieb in Österreich mit dem Staatspreis für beispielhafte Waldwirtschaft und zusätzlich mit dem Sonderpreis in der Kategorie "klimafitte Wälder" ausgezeichnet. Ein Imagefilm gibt Einblicke in die Arbeit in diesem Betrieb.