Tier des Jahres 2015: Der Feldhase

Der Feldhase (Lepus europaeus) war früher weit verbreitet, aber sein Bestand geht stark zurück. Um darauf hinzuweisen, wurde der Feldhase zum Tier des Jahres 2015 gewählt.

Der Feldhase ist das Tier des Jahres 2015.

Der Feldhase spürt die negativen Auswirkungen durch die Intensivierung der Landwirtschaft, den Straßenverkehr und auch den Verlust an Flächen und Lebensraum sehr stark.

Langohr

Der Feldhase ist vor allem an seinen langen Ohren (Löffel) zu erkennen, er hat eine lange gespaltene Oberlippe (Hasenscharte), kräftige Hinterbeine und einen kurzen, wolligen Schwanz (Blume). Die Fellfarbe wechselt je nach Alter, Jahreszeit und auch Gegend - sie kann von gelblich bis rötlichgrau variieren. Die langen Ohren haben schwarze Spitzen und Bauch sowie Schwanzunterseite sind weiß.

Lebensraum & Vorkommen

Feldhasen kommen von Portugal über Großbritannien, von Russland bis Italien und Griechenland vor. Sie bevorzugen flache Landschaftsformen, im Grünland, in Laubwäldern, Heiden, Dünen aber auch in Sumpfgebieten. Im Winter zieht der Feldhase sogar über die Nadelholzgrenze und den Latschengürtel hinauf.

Lebensweise

Feldhasen sind Einzelgänger, die hauptsächlich in der Dämmerung und auch nachts aktiv sind. Den Tag verbringen die Feldhasen in einer Mulde (Sasse), sie besitzen keinen eigenen Bau. Das ist auch der Grund dafür, dass die Jungen des Feldhasen Nestflüchter sind und bereits mit dünnem Fell und offenen Augen bereits bei der Geburt relativ weit entwickelt sind. Feldhasen vertrauen auf ihre Tarnung und flüchten erst wenn die Entfernung zur "Bedrohung" lediglich 3m oder weniger beträgt. Auf der Flucht können Feldhasen auch bis zu 4m weit springen und schlagen Haken.

Die Paarungszeit beginnt im Februar/März und dauert bis in den Sommer. Die männlichen Tiere (Rammler) liefern sich dabei wilde Kämpfe. Die Tragzeit beim Feldhasen beträgt 42 Tage, Häsinnen können 3-4 mal pro Jahr 1-5 Junge kriegen. Die Kleinen sind dann schnell selbstständig und nach einem Jahr bereits geschlechtsreif.

Nahrung

Feldhasen leben von Wildgräsern, Wurzeln, Früchten, Beeren, Pilzen, Knospen, Kräutern und teilweise Rinde von Wald- oder Kulturbäumen. Ihre Lebenserwartung beträgt etwa 12 Jahre.

Gefährung und Schutz

Der Feldhase war früher sehr weit verbreitet, verliert aber verstärkt seinen Lebensraum. Sein Bestand war in den letzten Jahren starken Schwankungen unterworfen. Die Intensivierung der Landwirtschaft setzt ihm ebenso zu, wie der Einsatz von Herbiziden. Aber auch die Flurbereinigung und daher der Mangel an Deckungsmöglichkeiten bekommen dem Langohr nicht gut. Feldhasen sind leider auch sehr häufig Opfer des Straßenverkehrs.

Der Feldhase würde von der Schaffung von weiten Grünflächen mit Böschungen, Rainen und Hecken profitieren. Wildäcker mit Winterbegrünung und Brachflächen, die mindestens zehn Jahre ungenutzt bleiben, werden vom Feldhasen ebenfalls gerne angenommen.