Seeadler im Aufwind
Der WWF hat vier Tiere mit Sendern ausgerüstet, die Population ist gewachsen.
Die Besenderungen in Niederösterreich und Burgenland liefern wichtige Erkenntnisse der 70 Seeadler-Brutpaare in Österreich. Die illegale Verfolgung ist weiterhin die größte Bedrohung für die heimische Population.
Großer Erfolg für den Naturschutz
Vor 25 Jahren galt Österreichs Wappentier als ausgerottet. Das Anwachsen der Population auf etwa 70 Brutpaare ist ein großer Naturschutzerfolg, der auf den strengen europaweiten Schutz der Tiere zurückgeht. Im Rahmen des Forschungs- und Schutzprogrammes des WWF Österreich konnten heuer vier Jungadler mit GPS-GSM-Sendern ausgestattet werden. Die Sender liefern wichtige Erkenntnisse über Flugrouten oder Paarungsverhalten.
Die meisten Paare leben in NÖ
Anhand der Daten lässt sich ablesen, dass in Österreich geschlüpfte Seeadler unter anderem in Tschechien, der Slowakei und in Ungarn brüten. Den größten Anteil an den Brutpaaren hat Niederösterreich. 20 Brutpaare im Waldviertel, 6 im Nationalpark Donau-Auen, 4 an der Donau westlich von Wien, 7 in den March-Thaya-Auen und 5 im Weinviertel belegen die hohe Bedeutung des Naturland NÖ für den Artenschutz.
Daten über Flugrouten und Verhalten
Die federleichten Datenträger beeinflussen die Adler nicht in ihren Bewegungen und fallen nach etwa fünf Jahren von selbst wieder ab. Zusätzlich an den Beinen befestigte Ringe der Österreichischen Vogelwarte sorgen dafür, dass die Tiere ein Leben lang identifiziert werden können. Wichtige Kooperationspartner bei der Besenderung der heurigen Jungtiere sind der Nationalpark Donau-Auen und PANNATURA.
Seeadler brauchen Ruhe
Intakte und ruhige Naturlandschaften bieten die besten Voraussetzungen für den störungsempfindlichen Seeadler. Dort findet er Fische und Wasservögel für den Nahrungserwerb sowie mächtige Horstbäume in abgeschiedenen Waldbereichen für die Brut. Trotz der sich gut entwickelnden Population ist das Überleben der Seeadler in Österreich noch nicht dauerhaft gesichert. Illegale Verfolgung ist größte Bedrohung für die heimische Population, dazu kommen Kollisionen mit Fahrzeugen, Stromleitungen und Windkraftanlagen.