Schatzkiste am Ostrong

Rund 20 Personen erforschten die Naturschätze in der Gemeinde Hofamt Priel.

Rund 20 Personen erforschten die Naturschätze in der Gemeinde Hofamt Priel.

Die Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Naturschätze in meiner Gemeinde“ wurde von der Gemeinde organisiert. Mit einer Indoor-Präsentation wurde dem interessierten Publikum die Schutzgebietsbetreuung und die lokal vorkommenden Schutzgüter vorgestellt. Bei der anschließenden Exkursion zur Stegwiese im Waldgebiet bei Feldmüllerstall konnte sich die Gruppe ein Bild der wohl bedeutendsten Magerwiese im südlichen Waldviertel machen.

Bedeutende Magerwiesen im Waldviertel

Die Gemeinde Hofamt Priel hat Anteil am Europaschutzgebiet „Strudengau-Nibelungengau“ und gehört zum Natura2000-Netzwerk, das die Erhaltung der wertvollsten und am stärksten bedrohten Arten und Lebensräumen in Europa zum Ziel hat. Eines der Hauptziele des FFH-Gebiets (Flora-Fauna-Habitat) liegt im Erhalt von artenreichen Grünland-Lebensräumen. Das Bewusstsein über den Wert dieser Schutzobjekte ist von besonderem Interesse.

Bei der Exkursion konnte sich die Gruppe ein Bild der wohl bedeutendsten Magerwiese im südlichen Waldviertel machen.

200 Pflanzenarten sind hier zu finden

Die Stegwiese mit ihrer kleinräumigen Vielfalt an unterschiedlichen Wiesentypen stellt einer enormen Zahl an Tier- und Pflanzenarten einen hervorragenden Lebensraum zur Verfügung. So kommen etwa 200 verschiedene Pflanzenarten vor, darunter eine Vielzahl an seltenen und gefährdeten Arten, die es nur noch an wenigen Standorten im Waldviertel zu bewundern gibt. Vom Waldläusekraut und Sonnenröschen im flachgründigen Borstgrasrasen über Mückenhändelwurz, Waldhyazinthe und Fuchs-Knabenkraut in der Magerwiese bis zu seltenen Seggen- und Binsenarten in den Feuchtwiesen ist alles zu finden. Sogar Moorpflanzen mit Torfmoos und Fieberklee kommen kleinflächig vor.

Hintergründe zu Ökologie und Heilkräutern

Der Landschaftsökologe Reinhard Kraus vertiefte das Wissen über die Naturschätze mit Hintergründen zur Bestimmung und zur Blütenökologie der Wiesenpflanzen. Der Naturschutzfachmann wurde unterstützt von der Kräuterexpertin Anita Landstetter, die über die Wirkung der vorkommenden Heilkräuter berichtete und vom Ehepaar Porranzl, die die Wiese in vorbildlicher Weise mit hohem Aufwand bewirtschaften.