Pflegeeinsatz am Goldberg

Freiwillige pflegten gemeinsam das Naturschutzgebiet Goldberg in der Gemeinde Reisenberg.

Mehrere Personen stehen auf einem Feldweg vor einem Busch, im Hintergrund Agrarlandschaft.

Freiwillige pflegten gemeinsam das Naturschutzgebiet Goldberg in der Gemeinde Reisenberg.

Auf Einladung der Schutzgebietsbetreuung NÖ und des Dorferneuerungsvereins Reisenberg fand am Goldberg ein Pflegeeinsatz statt. Seit 2017 kümmert sich der Botaniker Norbert Sauberer als verantwortlicher Schutzgebietsbeauftragter um das Management des Gebietes.

Rettung für wertvolle Trockenwiesen

Bei der Pflege geht es in erster Linie um das Offenhalten der Trockenrasenflächen, die durch eindringende Robinien, Flieder und andere Gebüsche zuzuwachsen drohen. Damit ginge Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten verloren, die auf lückige, offene und magere Bodenstellen angewiesen sind. Die Dorferneuerung Reisenberg startete daher Ende Juni 2023 das Projekt „Rettet die Trockenwiese Goldberg“, welches aus Mitteln des NÖ Landschaftsfonds gefördert wird.

Ziegen als Landschaftspfleger

Fünf „Leihziegen“ des Vereins Bienenoase übernahmen die Pflege von rund einem Hektar Trockenrasen. Vor Beginn des Projekts wurde eine Fotodokumentation erstellt, um die Auswirkungen der Ziegenbeweidung darzulegen. Bei der gemeinsamen Begehung mit dem Schutzgebietsbetreuer wurden die beweideten Flächen begutachtet. Einige Flächen wurden noch zusätzlich mit der Motorsense gemäht, verbliebene Gehölze wurden am Unterhang von den Freiwilligen mit Astscheren bodengleich abgeschnitten.

Ziegen einem Gehölzstreifen fressen von den Sträuchern, eine Ziege steht dabei auf den Hinterläufen.

Ziegen decken bis zu 60 Prozent ihrer Nahrung durch Blätter, Rinde und Gehölztriebe.

Genügsame Ziegen sorgen für Vielfalt

Ziegen decken bis zu 60 Prozent ihrer Nahrung durch Blätter, Rinde und Gehölztriebe. Aufgrund des selektiven Fraßes der Tiere entstehen mosaikartig strukturierte Wiesenflächen, wodurch die Strukturvielfalt der beweideten Flächen deutlich über der von beispielsweise gemähten Wiesenflächen liegt. Falls es mit dem Futter knapp werden sollte, fressen die Tiere auch gerne Gehölze, indem sie sich auf die Hinterbeine stellen und selbst dornige Sträucher wie Weißdorn oder Schlehe verbeißen.

Wir können nur schützen, was wir auch kennen und lieben

Unter diesem Motto lernten die Kinder der Volksschule Reisenberg die Besonderheiten im Schutzgebiet kennen und leisteten unter Anleitung des Landschaftspflegevereins Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken wertvolle Hilfe bei der Entbuschung. Dank gebührt auch dem Weinhof zur Sandgrube Pasler, der Strom und Wasser für die Tiere unentgeltlich zur Verfügung stellt, der Gemeinde Reisenberg, die das Projekt immer unterstützt hat sowie den beiden Vereinsmitgliedern, die sich mit täglicher Kontrolle des Weidezauns, der Wasserversorgung und der Tiergesundheit um die Tiere kümmerten. Die stützende Kraft vor Ort ist die Obfrau des Dorferneuerungsvereins Ilona Biedermann-Schmidt, die sich um eine gute Projektabwicklung kümmert.