Mehr Schutz für unseren Boden

Ein gesunder Boden ist Grundlage für ein gutes Kleinklima und fördert den Wasserhaushalt.

Vier Hände halten einen Erdklumpen mit einem Baumsprössling

Der Weltbodentag am 5. Dezember wirbt für den weltweiten Bodenschutz.

Mit dem Boden sorgsam umzugehen, ist lebenswichtig. Er ist die Grundlage für unsere Ernährung. Jeder Quadratmeter, der verbaut wird, fehlt bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln. Der Boden ist aber auch Grundlage für die Artenvielfalt und spielt eine wichtige Rolle bei der Speicherung von CO2.

Welttag im Zeichen des Bodens

Am 5. Dezember war Weltbodentag. Dieser internationale Aktionstag wurde von der Internationalen Bodenkundlichen Union erstmals im Jahr 2002 in Bangkok ausgerufen. Mit ihm soll ein jährliches Zeichen für die Bedeutung der natürlichen Ressource Boden gesetzt und für den Bodenschutz geworben werden.

Bewusstsein schaffen für den Boden

Die Bewusstseinsbildung für einen pfleglichen Umgang mit dem Boden passiert aber nicht nur auf internationaler Ebene, sondern auch in Niederösterreich. Gemeinsam arbeiten die Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ, die Agrarbezirksbehörde und das Klimabündnis daran, Gemeinden, Schulen und Bevölkerung den nachhaltigen Umgang mit dem Boden nahe zu bringen. Auch LH-Stv. Stephan Pernkopf betont die Bedeutung des Bodens: „Der blau-gelbe Bodenbonus ist eines unserer Leuchtturmprojekte. Mit der Initiative nehmen wir  in den nächsten drei Jahren sechs Millionen Euro in die Hand und lösen ein Investitionsvolumen von mindestens 15 Millionen Euro aus. Wir wollen nicht unnötig Boden versiegeln, sondern unterstützen Gemeinden, versiegelte Flächen wieder aufzureißen und wasserdurchlässig zu machen.“

Landschaft im Mostviertel mit landwirtschaftlichen Flächen und Wald.

Ein gesunder Boden ist die Voraussetzung für unsere Landwirtschaft und wichtig für die Artenvielfalt.

Blau-gelber Bodenbonus

Mit dem vom Land Niederösterreich im Vorjahr vorgestellten blau-gelben Bodenbonus werden Entsiegelungs- und Schwammstadtprojekte in Gemeinden gefördert. Bis 2025 stellen Land und Bund 6 Millionen dafür zur Verfügung. Einige der Projekte sind bereits abgeschlossen.

Bis zu 50 Prozent werden gefördert

Mit der Initiative nimmt das Land  in den nächsten drei Jahren sechs Millionen Euro in die Hand und will ein Investitionsvolumen von mindestens 15 Millionen Euro auslösen. Gefördert werden bis zu 50 Prozent der Entsiegelungskosten , womit eine großangelegte Initiative für Städte, Gemeinden, Gemeindeverbände und Vereine zur Wiederherstellung von Lebensraum gestartet werden soll.

In Amstetten wird bis Ende 2025 der Hauptplatz samt Nebenstraße zur grünen Feier-, Verweil- und Erholungszone umgebaut. Es entsteht Europas größte Schwammstadt, in der 100 hochstämmige Bäume gepflanzt werden.

Der Schlossplatz von Bad Vöslau im Zentrum wird noch heuer zu einem multifunktionalen Stadtplatz mit Baum- und Grüninseln sowie einem Wasserspiel umgestaltet, wodurch die Aufenthaltsqualität deutlich gehoben werden soll.

In Grimmenstein wurde der Dorfplatz umgestaltet, befestigte Flächen rückgebaut und begrünt. Die Ableitung der Niederschlagswässer erfolgt nun über Versickerungsmulden und Schwammstadtkörper in den Untergrund.

Auf dem neuen Erholungsareal beim Stadtsee in Horn wird bis Ende des Jahres der Parkplatz entsiegelt und mit Rasengittersteinen versehen. Mehr Grünflächen und Bäume nach dem Schwammstadtprinzip machen den Platz klimafitter.

Im Zuge der Neugestaltung des zentral gelegenen Johannesplatz in Laxenburg werden die Grünflächen bis Juni 2024 neugestaltet und erweitert, neue beschattete Flächen geschaffen und bestehende Versiegelungen zu einem großen Teil aufgebrochen.

Ebenfalls noch heuer wird in Sitzendorf an der Schmida die Entsiegelung des Klosterplatzes und die Schaffung einer Hitzeinsel im Ortsteil am „Winkerl umgesetzt. Die Parkplätze wurden mit versickerungsfähigen Rasengittersteinen gestaltet und Grün- und Sickerflächen geschaffen.

Skizze des Klostergartens beim Nibelungenplatz in Tulln

Der Nibelungenplatz in Tulln wird bis Ende 2024 vom Parkraum zur Grünfläche.

In Stockerau wurde im Sommer die Obere Schießstattgasse rückgebaut.

Der Nibelungenplatz in Tulln wird bis Ende 2024 vom Parkraum zur Grünfläche. Der westliche und nördliche Teil wird entsiegelt, Rasen- und Beetflächen mit Sitz- und Freizeitanlagen werden neugestaltet. Der östliche Teil bleibt Zufahrts- und Parkfläche, wird aber durch Schwammkörper mit Bäumen ergänzt. Stromtankstellen, Fahrradboxen und Aufenthaltsbereiche erhöhen die Attraktivität des neuen Platzes.

In Waidhofen an der Ybbs entsteht eine Entsiegelung einer Siedlungsstraße im dicht bebauten Gebiet. Dabei soll ein vereinfachter Straßenquerschnitt im Kreuzungsbereich Arzbergstraße-Vorgartenstraße/Feldstraße geschaffen werden. Neugestaltet wird hier auch der Aufenthaltsplatz für die Bushaltestelle.

Das Gelände eines ehemaligen mobilen Container-Kindergartens in Wiener Neudorf wurde 2023 renaturiert und zu einem Naturspielplatz umgestaltet werden. Dabei wurden 100 m² Parkplatz mit Drain-Pflaster bzw. Rasengittersteinen ausgestaltet.

In der Altabachgasse in Wiener Neustadt wurde eine Parkplatzfläche entsiegelt und mit Rasengittersteinen versehen. Am Reitweg wurde die Fläche zwischen dem Hochhaus und dem Spielplatz entsiegelt. Eine unversiegelte Durchfahrt für Radfahrer und Fußgänger bleibt erhalten.