Frisches Salz für Zwingendorf

Das Naturschutzgebiet „Zwingendorfer Glaubersalzböden“ ist eine der letzten Salzsteppen in Österreich.

Saliterweide

Durch das Entfernen von Ölweiden, die sich aufgrund ihrer Salztoleranz stark ausbreiteten, konnten größere Bereiche der Saliterweide freigestellt werden.

Das Naturschutzgebiet mit seinen beiden Standorten nördlich von Zwingendorf sowie der Saliterweide östlich der Ortschaft steht seit vielen Jahren im Zentrum der Naturschutzarbeit des Schutzgebietsnetzwerkes. Die Bemühungen der Schutzgebietsbetreuung in den vergangenen Jahren zeigen mittlerweile Früchte, wie eine aktuelle Besichtigung der Standorte ergab.

Saliterweide wird von Büschen und Bäumen befreit

2018 begann man auf der Saliterweide mit dem Entfernen von vor allem Ölweiden, die sich aufgrund ihrer Salztoleranz stark ausbreiteten. Es konnten damit wieder größere Bereiche freigestellt und zugleich die weitere Ausbreitung waldähnlicher Bestände verhindert werden. Salzpflanzen wie beispielsweise der Strand-Wegerich (Plantago maritima) kommen vereinzelt noch in vielen Bereichen der Saliterweide vor. Die bedeutendsten Salzstandorte liegen jedoch im Uferbereich des Landschaftsteiches im Süden des Naturschutzgebietes.

Die Hoffnung und seltene Salzpflanzen beginnen zu keimen

Viele der offenen, salzigen Bodenstellen wurden in den vergangenen Jahren zunehmend von Schilf überwachsen. Auch noch die letzten verbliebenen Offenstellen drohten zu verschwinden. Im vergangenen Winter erfolgte eine Pflege und Instandsetzung der Uferbereiche, indem die oberste Bodenschicht rund 20 Zentimeter tief abgetragen wurde.

Der erste Erfolg dieser Maßnahme ließ nicht lange auf sich warten. Bereits Anfang April 2020 kam es verbreitet zu Salzausblühungen auf den neu entstandenen Schlammflächen. Nun keimen hier neben der Hoffnung im Idealfall bald auch eine Reihe der hier typischen Salzpflanzen wie Spargelklee (Lotus maritimus) oder Salzaster (Aster tripolium).

Salzausbluehung

Die Salzausblühungen sind eine Seltenheit der Natur in Niederösterreich.

Glaubersalzböden gibt es in NÖ nur hier

Auf den Glaubersalzböden am nördlichen Ortsrand von Zwingendorf kam es in den vergangenen Jahren kaum zu Salzausblühungen, was mit dem niedrigen Grundwasserspiegel in Zusammenhang steht. Es war zu befürchten, dass diese der Vergangenheit angehören. Durch die überraschend hohen Wasserstände im Spätwinter kam es in den vergangenen Wochen jedoch zu großflächigen Salzausblühungen. Dieser Umstand sowie die alljährlich im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung durchgeführte Mahd der Flächen sorgen nun dafür, dass für so Raritäten wie dem Strand-Milchkraut (Glaux maritima) die Zukunft gesichert ist.