Baum des Jahres 2015: Die Weißtanne

Das Umweltministerium und das Kuratorium Wald und wollen mit der Wahl der Weißtanne (Abies alba) auf die ökologischen und ökonomischen Potenziale, sowie auf die Gefährdung der heimischen Nadelbaumart hinweisen.

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In Österreich besiedelt die Weißtanne (Abies alba) nur ca. 2,4 % der Waldflächen und zählt zu den gefährdeten Baumarten. Die Weißtanne  bevorzugt gemäßigtes und kühles Klima in luftfeuchten Lagen der Mittelgebirge und Alpen, wo sie bis auf 2.000 Meter in Nadel- sowie Laub-Nadelmischwäldern zu finden ist. Der immergrüne und sehr tiefwurzelnde Nadelbaum erreicht eine durchschnittliche Höhe von 30 bis 45 Metern und kann 500 bis 600 Jahre alt werden.

Die Zapfen der Weißtanne stehen aufrecht auf den Ästen. Das Holz ähnelt jenem der Fichte, ist jedoch harzfrei und etwas heller. Durch ihr tief greifendes Wurzelsystem ist die Weißtanne gut im Boden verankert, erschließt tiefere Bodenschichten und ist weniger sturmgefährdet als andere Nadelgehölze. Tannenreiche Wälder tragen so auch zum Bodenschutz und zur verbesserten Wasserspeicherung bei.

Rückgang der Weißtanne führt zum Verlust ökologischer Potenziale

Weißtannen reagieren viel empfindlicher auf Luftschadstoffe und –verunreinigungen als andere Nadelgehölze und verzeichneten in der Vergangenheit vor allem aus ökonomischen Gründen enorme Rückgänge zugunsten wirtschaftlich interessanterer Baumarten wie der Fichte. Die anspruchsvolle Baumart ist zudem äußerst verbissgefährdet und leidet heute vielerorts unter überhöhten Wildbeständen. Der Ausfall der Tanne durch Wildverbiss führt zur Entmischung natürlicher Waldgesellschaften und in vielen Gebieten Österreichs ist die Weißtanne nahezu verschwunden.