25 Jahre Nationalpark Thayatal

Das Jubiläum wurde mit der Eröffnung einer neuen Aussichtswarte feierlich begangen.

Ansicht der neuen Aussichtswarte im Nationalpark Thayatal mit Blick auf die unberührte Landschaft.

Die neue Aussichtswarte am Merkersdorfer Rundwanderweg bietet einen spektakulären Ausblick auf das unberührte Thayatal.

Mit dem Jubiläumsfest „25 Jahre Nationalpark Thayatal“ feierte der Nationalpark Thayatal am Sonntag, den 25. Mai 2025, die Ausweisung als Nationalpark vor 25 Jahren. Höhepunkt war die feierliche Eröffnung der neuen und 16 m hohen Aussichtswarte „Umlaufblick“, die ein spektakuläres Panorama über die Flussschleifen und Umlaufberge des Thayatals eröffnet, wie Nationalpark-Direktor Christian Übl hervorhob. Die Umsetzung erfolgte im Rahmen eines von der ecoplus Regionalförderung unterstützten Projektes.

Nach der Segnung durch Kräuterpfarrer Benedikt und der anschließenden Eröffnung folgte ein Festakt beim Nationalparkhaus, der von ORF Mitarbeiterin Katharina Sunk moderiert wurde. Der neue Direktor des Národní park Podyjí Pavel Müller ging dabei auf die Verhinderung des geplanten Kraftwerks in Tschechien und die Geschichte der Nationalparkentstehung ein. Der Wissenschaftler und langjährige Thayatal-Kenner Thomas Wrbka zeigte sich begeistert über die naturräumliche Entwicklung des Nationalparks in Richtung Wildnis. Der Anteil an naturnahen Waldflächen liege in diesem Schutzgebiet nämlich bei beeindruckenden 80 Prozent.

Ehrung der Ehrengäste Norbert Kellner und Helga Donnerbauer

Ehrung der Ehrengäste Norbert Kellner (2. v. l.) und Helga Donnerbauer (Mitte)

Nach 25 Jahren sind verschollene Arten zurückgekehrt

Seit 25 Jahren kann sich die Natur im Nationalpark Thayatal nahezu frei entwickeln. Verschollene Arten wie Wildkatze, Wanderfalke und Seeadler sind zurückgekehrt. Vor allem Spechte, Fledermäuse, Totholzkäfer und Pilze profitieren von der Wildnis-Entwicklung im Nationalpark. Die Naturraumforschung hat zur Entdeckung zahlreicher seltener Arten geführt und eine erstaunlich hohe Biodiversität im grenzüberschreitenden Schutzgebiet nachgewiesen. Mehr als die Hälfte aller Säugetier-, Reptilien- und Amphibienarten Österreichs konnten im Nationalpark Thayatal registriert werden.

Sektionschef Christian Holzer vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft unterstrich dazu die Bedeutung des Nationalparks im internationalen Kontext mit der Anerkennung durch das Europadiplom und die EUROPARC-Zertifizierung. Im Rahmen des Festprogramms wurden langjährige Weggefährten geehrt. Dazu zählte Beiratsvorsitzender Norbert Kellner, der als Bürgermeister die Nationalparkwerdung vorantrieb. Helga Donnerbauer wurde mit ihren 84 Jahren als älteste Rangerin Österreichs gewürdigt. 

Zahlreiche Ehrengäste posieren anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Nationalparks Thayatal.

Zahlreiche Ehrengäste erschienen anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Nationalparks Thayatal.

Viele Partnerschaften trugen zur großen Jubiläumsfeier bei

Rund um die Jubiläumsfeierlichkeit gab es ein buntes Festprogramm, an dem zahlreiche Partnerorganisationen des Nationalparks Thayatal mitgewirkt haben: Die Waldviertler Grenzlandkappelle, die Freiwillige Feuerwehr Merkersdorf, das Nationalpark Brass Quartett, die Hardegger Bäuerinnen, die Winzerfamilie Rockenbauer, die Freunde des Nationalparks, die Partnerschule in Pleissing, die Senior Ranger, der Národní park Podyjí und die Wissenschaftler beteiligten sich mit Verköstigung und Programmgestaltung und trugen so zum Gelingen des Festes bei.

Mehr als 700 Personen waren von den vielfältigen Programmangeboten begeistert, die von Kreativangeboten für Kinder über abenteuerliche Herausforderungen bis hin zu Natur-Forschungsstationen reichten. Künstlerische Highlights waren das Kinder-Theater von Benny Barfuß oder das abenteuerliche Konzert der Donaupiraten.

Nationalpark für eine gemeinsame Vision

Nationalpark Direktor Christian Übl zeigte sich sehr erfreut vom großen Zuspruch und der Begeisterung der Besucher. Der Nationalpark sei in den Herzen der Menschen angekommen und man freut sich, diesen besonderen Ort auch in Zukunft gemeinsam weiterzuentwickeln. Natur- und Artenschutz, Wissenschaft und Tourismus können Hand in Hand gehen – wenn Menschen gemeinsam für eine Vision arbeiten.