Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal

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Das im Bezirk Scheibbs liegende und bisher einzige Wildnisgebiet Österreichs wurde 2003 von der Weltnaturschutzunion IUCN als Schutzgebiet der höchsten Kategorie 1 anerkannt.

Urwald Rothwald

Short Facts

Größe: 7.000 ha, davon 3.500 ha in NÖ
Schutzgebietsstatus: Wildnisgebiet
Bezirk: Scheibbs
Highlight: 400 ha Urwald Rothwald

Kontakt für BesucherInnen

Tourismusverein Göstlinger Alpen 
3345 Göstling/Ybbs
+43 7484 26060 60
info@goestling-hochkar.at
www.ybbstaler-alpen.at


Wildnisgebiete werden zum Schutz großer, unbeeinflusster Wildnisareale und für Zwecke der Forschung eingerichtet. 2017 erfolgte, gemeinsam mit dem Nationalpark Kalkalpen, die Ernennung zum UNESCO Weltnaturerbe. Nach niederösterreichischem Naturschutzrecht ist es ein Naturschutzgebiet, das zur Gänze im Europaschutzgebiet Ötscher-Dürrenstein liegt. Namensgebend ist die höchste Erhebung, der 1.878 m hohe Dürrenstein, der von der Ybbstalerhütte oder den Lunzer Seen erstiegen werden kann.

Die Wälder des Gebietes entsprechen der typischen Vegetation der Gebirge der nördlichen Kalkalpen. Den größten Teil nehmen montane Buchen-Tannen-Fichtenwälder ein. Die Besonderheit des Gebiets ist der 400 Hektar große Rothwald, eine Primärwildnis und der letzte große Urwaldrest des Alpenbogens. Über dem geschlossenen Wald schließt die Krummholzzone mit Latschen an. Im Bereich des Dürrensteingipfels finden sich Felsfluren und alpine Rasen, darunter auch Zonen mit Almwirtschaft.

88 % der Fläche sind Naturzone ohne menschlichen Eingriff. Hier wird die natürliche Prozessdynamik zugelassen, der Mensch ist nur BeobachterIn und Gast.

Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.

Highlights

Außergewöhnlich große Mengen an Totholz und damit einhergehend eine hohe Artenvielfalt vor allem bei Organismengruppen, die mit Totholz verknüpft sind (Pilze, Moose, Flechten, Käfer, ...), z.B. cirka 900 Pilzarten und 280 Moosarten.

Im Urwald erreichen die Bäume ihr natürliches Maximalalter: Fichten und Tannen bis 600 Jahre, Buchen bis 450 Jahre. Es gibt einzelne "Greise" unter den langlebigen Eiben und Tannen, die um die 1.000 Jahre alte sind.

70 Vogelarten (davon fünf Specht- und vier Raufußhuhnarten), 45 Säugetierarten, durchziehende Luchse, brütende Steinadler, wiederangesiedelte Habichtskauze. Früher gab es Braunbären im Gebiet, zuletzt 2010.

Besucherprogramm

Im Wildnisgebiet sind ausschließlich die markierten Wanderwege zu benutzen. Einblicke in den Rothwald und weitere sonst nicht zugängliche Gebietesteile gewähren die zahlreichen Führungen. Informationen und Anmeldung auf der Webseite oder beim Toursimusverein Göstlinger Alpen.

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