Wandern mit Geschichte

Lust, Orte mit historischem Hintergrund zu entdecken? Wir stellen 3 Gebiete vor, die nicht nur mit ihrer Schönheit bezaubern.

Das Naturland Niederösterreich ist besonders durch seine vielfältigen Naturräume und unzähligen Freizeitaktivitäten bekannt. Was viele jedoch nicht wissen: Einige Naturparke und Schutzgebiete in Niederösterreich beherbergen auch echte Schätze mit geschichtlichem Hintergrund.
Bei informativen und schönen Wanderungen können und dürfen diese Orte und Gebiete entdeckt werden.

Auf die Spuren verschiedenster Kulturen begibt man sich im Naturpark Leiser Berge im Herzen des Weinviertels. Von der Aussichtswarte am Oberleiser Berg überblickt man die vielfältige Landschaft mit Eichenmischwäldern, Äckern und Trockenwiesen, die seit der Jungsteinzeit bewirtschaftet werden.
6000 Jahre Siedlungsgeschichte, von der Steinzeit bis zur Neuzeit, vom urzeitlichen Befestigungsgraben über mittelalterliche Kirchengrundrisse bis hin zu Stellungen aus dem 2. Weltkrieg, sind hier erforscht. Im Aussichts­turm befindet sich ein Schauraum, in dem Pläne, Fotos und Funde die Ergebnisse der archäologischen Forschung veranschaulichen. 
Auf den Spuren vorchristlicher Steinkreise kann man am 16. September mit Dr. med. Voler Sehorst wandern. Begeben Sie sich auf eine faszinierende Reise der besonderen Art - die Reise zurück zu unseren Wurzeln.
 

Der Ötscher, Wahrzeichen des Mostviertels, bildet mit dem größten Naturpark Niederösterreichs "Ötscher-Tormäuer" ein gewaltiges Landschaftsschauspiel. Diese einzigartige Landschaft war jedoch in den 1960er Jahren in Gefahr. Denn damals gab es Pläne, die Erlauf zwischen Toreck und Trübenbach aufzustauen und hier, in den sogenannten „Tormäuern“, ein neues Kraftwerk zu bauen. Aus dem Widerstand gegen das Projekt entstand 1970 schließlich der Naturpark, in dem das Wechselspiel aus sanften Almen, tiefen Schluchten, bizarr geformten Felsen, Wasserfällen, Höhlen, ruhigen Wäldern und herrlichen Aussichtspunkten die BesucherInnen begeistert.
Gleich dem Erstbesteiger des Ötschers, Charles de l'Ècluse, genannt Clusius, können Sie bei einer geführten Wanderung den 1.893 Meter hohen Gipfel erklimmen und dabei Spannendes und Wissenswertes über den Ötscher und seine Geschichte erfahren. Bis 3. Oktober haben Sie noch jeden 1. Sonntag im Monat die Chance, ein echter Gipfelstürmer zu werden.
 

Der Naturpark Mannersdorf-Wüste ist ein ehemaliges Klostergebiet und beherbergt neben einer vielfältigen Natur auch die Ruine Scharfeneck. Auf dem 347 Meter hohen Schlossberg erhebt sich die Ruine der einstigen Burg. Die ehemalige Burg dürfte um das Jahr 1000 erbaut worden sein und lädt bis heute AbenteurerInnen zu Besuchen ein. Das ehemalige Kloster St. Anna wurde 1644 von Eleonora von Mantua gegründet und erlebte nach der Zerstörung durch die Türken 1683 zur Zeit Maria Theresias eine Blüte.
Das Naturparkzentrum ist bei Wanderwetter von September bis Oktober geöffnet und ermöglicht Interessierten eine Besichtigung der ehemaligen Klosteranlage. Der Naturpark inklusive der Ruine Scharfeneck steht BesucherInnen jederzeit offen.