Trockener Rasen am Rotalgen-Riff

Eine Agrargemeinschaft pflegt seit drei Jahren den Halbtrockenrasen am Steinberg.

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Die Trockenrasen am Steinberg sind Reste uralter Korallenriffe.

Neben bedeutenden Eichenwäldern befinden sich hier auch wertvolle Reste von Trockenrasen. Um das Einwandern von ortsfremden Arten wie Götterbaum und Robinie zu verhindern, braucht es intensive Pflege.

Auf Kalk gebaut

Im Norden des Bezirks Gänserndorf liegt der Steinberg. Wie er zu seinem Namen kommt, lässt sich durch einen Blick auf die Ackerflächen auf seinen Kuppen erklären: Steine aus Kalk soweit das Auge reicht. Diese entstanden vor etwa 15 Millionen Jahren und sind das Ergebnis eines Rotalgenriffs, als das Meer noch weite Teile des Wiener Beckens bedeckte. Zudem sind diese Gesteine sehr fossilienreich, darunter vor allem Schnecken und Muscheln.

Pflege erhält den Artenreichtum

Der Großteil des Steinberges ist von Äckern und dem Steinbergwald bedeckt. Letzterer wird von der Agrargemeinschaft Neusiedl/Zaya als Mittelwald bewirtschaftet. Daneben existiert jedoch ein bedeutender Rest eines bemerkenswerten Halbtrockenrasens, der ebenfalls in der Obhut der Agrargemeinschaft liegt. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Schatz zu hegen und zu pflegen, weshalb sie seit drei Jahren regelmäßig Pflegeeinsätze organisiert und durchführt.

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Die Goldschopfaster ist nur eine von vielen Besonderheiten der Trockenrasen am Steinberg.

Die Mühe lohnt sich

Der Lohn der winterlichen Pflegearbeiten in Form von Entbuschung wird bereits im Frühling sichtbar. Als eine der ersten Besonderheiten können im März die ersten Frühlings-Adonisröschen gesichtet werden. Diese profitieren vom Zurückdrängen der Gehölze und können sich wieder ausbreiten. Im Sommer wiederum kann hier neben einer bunten Vielfalt unzähliger weiterer Arten der Acker-Wachtelweizen bestaunt werden. Es ist dies ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Grundbesitzern, Bewirtschaftern und Schutzgebietsbetreuung, mit der hochwertige Flächen auch für die Zukunft gesichert werden. Das Projekt wird von der NÖ Schutzgebietsbetreuung mit finanzieller Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Europäischen Union durchgeführt.