Trittsteine für mehr Arten

Mit zwei Projekten leistet das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) einen Beitrag zur Erhaltung und Vernetzung von Waldlebensräumen.

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Das BFW sucht Wälder, die als Trittsteinbiotope außer Nutzung gestellt und wissenschaftlich untersucht werden.

Straßen, großflächige Landnutzung und der Siedlungsbau verursachen eine Fragmentierung der Landschaft, die zu einer der wesentlichsten Ursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt zählt.

Flächen werden der Natur zurückgegeben

Mit Unterstützung von BIOSA - Biosphäre Austria sucht das BFW WaldeigentümerInnen, die Trittsteinbiotop-Flächen in ihren Wäldern außer Nutzung stellen und für wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung stellen. Die Vernetzung von Lebensräumen ermöglicht es Tieren, Pflanzen und Pilzen, sich ungehindert innerhalb und zwischen Lebensräumen zu bewegen. Durch die Zerschneidung der Lebensräume in kleinere Flächen, wie zum Beispiel durch den Bau von Straßen und Siedlungsräumen, wird diese Bewegung eingeschränkt oder sogar verhindert.

Klimawandel zwingt zum Auswandern

Dazu kommen die Auswirkungen des Klimawandels. Steigen die Temperaturen und verändern sich die saisonalen Niederschlagsschwerpunkte, wird es zu einer Verschiebung der Verbreitungsgebiete in höhere Lagen und nördlichere Breiten kommen. Um es Arten und Populationen zu ermöglichen, geeignete Lebensräume zu besiedeln, stellt die Erhaltung und Vernetzung von Waldlebensräumen eine wichtige Maßnahme dar.

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Trittsteinbiotope sind für die Ausbreitung von Arten innerhalb von und zwischen Lebensräumen wichtig.

Trittsteine für Ausbreitung von Arten

Trittsteinbiotope bilden einen wichtigen Baustein der Lebensraumvernetzung. Die kleinen Flächen ermöglichen eine Besiedlung oder Vermehrung. Viele Gruppen wie Säugetiere, Insekten, Moose und Flechten können die Trittsteinbiotope als Rückzugsräume oder zur Ausbreitung nutzen. Sie sind Ausgangspunkt oder Zwischenstation zur Vernetzung ansonsten isolierter Lebensräume und ermöglichen die Ausbreitung von Arten mit einer begrenzten Reichweite.

EigentümerInnen können Flächen vorschlagen

Mit den beiden Projekten des BFW werden Trittsteinbiotope in bewirtschafteten Wäldern in Österreich eingerichtet, außer Nutzung gestellt und wissenschaftlich untersucht. Flächen mit 0,5 bis 1,5 Hektar werden im Rahmen des Projektes ConnectForBio für zehn Jahre aus der Nutzung genommen. Größere Flächen mit 1,5 bis etwa 25 Hektar werden im Rahmen von ConnectPLUS für 20 Jahre zu Trittsteinbiotopen. WaldeigentümerInnen können potentielle Trittsteinbiotope in ihren Wäldern vorschlagen. Die Flächen werden besichtigt und bei Eignung gegen finanzielle Abgeltung aus der forstlichen Nutzung genommen.