Schädlings­bekämpfung mit Forschung aus Seibersdorf

Mit niederösterreichischer Beteiligung wurde ein Gen zur umweltfreundlichen Bekämpfung von Insekten nachgewiesen.

Goldenes Getreidefeld mit Grasberg im Hintergrund

In Zukunft können mehr schädliche Insekten nachhaltig und ohne chemische Insektizide bekämpft werden

Ein jahrelanges Mysterium wurde von einem internationalem Forschungsteam unter der Leitung der Justus-Liebig-Universität Gießen und des gemeinsamen Zentrums für Nukleartechniken in Ernährung und Landwirtschaft in Seibersdorf gelöst. Es wurde das Gen entdeckt, das dafür sorgt, dass die Weibchen der Mittelmeerfruchtfliege sich nach einer Hitzebehandlung nicht weiterentwickeln.

Invasive Schädlinge mit Steriler Insektentechnik bekämpfen

Die Sterile Insektentechnik (SIT) hat sich im letzten Jahrhundert zu einer zielgerichteten Methode entwickelt, mit der invasive Insektenpopulationen in Landwirtschaft, Tierhaltung und Gesundheit bekämpft werden können. Männliche und weibliche Tiere werden aufgetrennt, damit nur zeugungsunfähige Männchen ausgelassen werden.

Mittelmeerfruchtfliege in Seibersdorf als Modellorganismus

In Seibersdorf (Bezirk Baden) wurde bei der Mittelmeerfruchtfliege die verantwortliche genetische Änderung hinter diesem Phänomen schon Ende der 1980er-Jahre entdeckt. Dabei starb der weibliche Nachwuchs nach kurzen Hitzeeinflüssen. So konnten männliche Fliegen in großer Zahl entwickelt werden und die Art daher stark dezimiert. Durch den jetzigen Durchbruch kann die Methode auf andere Schädlinge ausgeweitet werden – und das ganz nachhaltig ohne chemische Insektizide.