Neuer Fund des Kranzenzians
In Raxendorf wurde eine Population der vom Aussterben bedrohten Pflanzen gefunden.
Bei vielen von den ursprünglich 27 Waldviertler Fundorten wurden in den letzten Jahren keine blühenden Kranzenziane mehr gesichtet. Heuer konnte wieder eine neue Population dieser vom Aussterben bedrohten FFH-Art in der Gemeinde Raxendorf gefunden werden.
Hohe Zahl an Individuen
Eine aufmerksame Grundbesitzerin gab den Hinweis zum früheren Auftreten des Böhmischen Kranzenzians auf ihrer Mäh-Fläche. Im Juni gelang Projektleiterin Gabriele Bassler-Binder und KollegInnen von der Universität für Bodenkultur der Nachweis, dass die Art tatsächlich noch dort existiert. Es wurden rund 300 blühende Individuen gezählt, eine hohe Zahl für diese Art, bei der die meisten Vorkommen nur mehr aus wenigen Individuen bestehen.
Sippe kommt weltweit nur im Waldviertel vor
Außerdem handelt es sich um eine Population der im Frühsommer blühenden Sippe, die weltweit nur mehr im Waldviertel vorkommt. Manche Populationen dieser Pflanzenart blühen im Sommer, während der Großteil der Bestände im Wald- und Mühlviertel sowie in Bayern und Tschechien im September und Oktober) blüht. Genetisch sind früh- und spätblühende Populationen voneinander getrennt, auch wenn sie am gleichen Fundort vorkommen. Morphologisch unterscheiden sie sich durch die geringere Blütenanzahl bei den Frühblühern.
Unterstützung von Besitzerin und Bewirtschafter
Im südlichen Waldviertel sind derzeit drei große, eine kleine und eine unbeständige Population bekannt, deren Erhaltung höchste Priorität zukommt. Besonders erfreulich war, dass bei der Bestätigung des Vorkommens der Bewirtschafter angetroffen wurde, der sofort versprach, die Fläche später als geplant erst im Juli nach Abblühen und Aussamen der Kranzenziane zu mähen. Ihm und allen anderen landwirtschaftlichen Betrieben, die sich um die Erhaltung dieser Kleinode kümmern, sowie der Grundeigentümerin sei herzlich gedankt.