Heuschrecken: Schrecken der besonderen Art

Heuschrecken sind typisch für die warme Jahreszeit. Die Weitspringer mit vielfältigem Gesang sind in unterschiedlichen Lebensräumen im Naturland zu finden.

Feldgrille vor ihrem Grabloch

Heuschrecken, wie die Feldgrille, sind für ihre Vielfalt an Gesängen bekannt.

Heuschrecken sind charakteristische Insekten der warmen Jahreszeit. Ihre sprunghaften Bewegungen und ihr vielfältiger Gesang machen sie zu einem faszinierenden Bestandteil der heimischen Natur. In Österreich – besonders in Niederösterreich – kommen rund 100 Heuschreckenarten vor, die unterschiedlichste Lebensräume besiedeln.

Heuschrecken zählen zu den Insekten mit besonders kräftigen Hinterbeinen, die ihnen weite Sprünge ermöglichen. Auch wenn manche Menschen bei ihrem plötzlichen Auftauchen erschrecken, hat der Name nichts mit Angst zu tun: Das Wort „Schrecke“ stammt vom althochdeutschen „scricken“ – und bedeutet so viel wie „aufspringen“.

Stridulation mit System

Viele Grashüpfer und Heuschreckenarten sind wahre Klangkünstler. Sie erzeugen Laute auf unterschiedliche Weise:

  • durch Reiben der Deckflügel,
  • durch Bewegung der Beine,
  • durch Knirschen mit den Mundwerkzeugen.

Diese Laute, als Stridulation bezeichnet, sind artspezifisch und ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Zum Hören verwenden Heuschrecken sogenannte Tympanalorgane (Gehörorgane), die je nach Art an verschiedenen Körperstellen sitzen – etwa an den Vorderbeinen oder am Hinterleib.

Gottesanbeterin auf steinigem Untergrund

Ursprünglich eine mediterrane Art, ist die Gottesanbeterin mittlerweile bis in den Donauraum eingewandert.

Lebensräume der Heuschrecken

Die Lebensraumvielfalt der Heuschrecken ist ebenso groß wie ihre Gesangsarten. Sie kommen unter anderem vor in:

Ein besonderer Neuzugang ist die Gottesanbeterin – ursprünglich eine mediterrane Art, die sich inzwischen bis in den österreichischen Donauraum ausgebreitet hat. Sie ist die einzige Fangschreckenart in Österreich.

Bedrohte Weitspringer

Etwa jede vierte Heuschreckenart in Österreich ist vom Aussterben bedroht. Hauptursache ist die Zerstörung ihrer Lebensräume, vor allem durch:

  • intensive Landwirtschaft,
  • Überdüngung von Wiesen,
  • Verlust von Trockenlebensräumen.

Diese Veränderungen führen zu einer Abkühlung des Bodens, was die Entwicklung der Heuschreckeneier behindert. Der Schutz und die Pflege von Kulturlandschaften sind daher essenziell für den Erhalt dieser Insektenvielfalt.

Mitmachen beim Schutz der Heuschrecken

Wer zur Artenvielfalt in Österreich beitragen möchte, kann Heuschrecken und andere Tiere einfach melden – über die Beobachtungsplattform des Naturschutzbundes: www.naturbeobachtung.at oder über die kostenlose Naturbeobachtung-App.

Fazit: Heuschrecken sind mehr als nur Sommergeräusch

Mit über 100 verschiedenen Arten, beeindruckenden Anpassungen und wichtigen ökologischen Funktionen sind Heuschrecken in Österreich wahre Überlebenskünstler – aber auch zunehmend bedroht. Wer hinschaut, hinhört und meldet, trägt aktiv zum Artenschutz und Erhalt der Biodiversität bei.