Häufige Fragen zum geplanten Nationalpark Kampwald

Der geplante dritte Nationalpark soll in Zukunft die Schutzgebietskulisse im Naturland ergänzen.

Die Region am Kamp soll zum dritten NÖ Nationalpark werden.

Was bringt der Nationalpark Kampwald der Region?

Der Nationalpark ist mehr als ein Naturprojekt – er ist ein Zukunfts­projekt für die ganze Region. Bestehende Ausflugsziele wie die Kampseen, die Ruine Dobra oder das Schloss Waldreichs bekommen durch einen Nationalpark neue Bedeutung. Gäste kommen wegen der Natur, bleiben wegen der Angebote – und bringen Wertschöpfung: in der Gastronomie, bei Unterkünften, bei regionalen Produkten oder bei Freizeitbetrieben.

Der Blick ins Waldviertel zeigt: Schon heute gibt es starke touristische Grundlagen. Der Nationalpark schafft neue Angebote, etwa durch Lehrpfade, Aussichtspunkte oder Führungen – und macht das Gebiet erlebbarer für Familien, Schulklassen, Wanderer und Radfahrer.

Erfahrungen aus dem Nationalpark Thayatal zeigen, wie gut das funktionieren kann.

Was zeigen die Erfahrungswerte aus dem Nationalpark Thayatal?

Die rund 100.000 Besucher pro Jahr im Nationalpark Thayatal zeigen, wie stark naturnahe Erholungsgebiete Menschen anziehen und wie gut sanfter Tourismus in der Region funktionieren kann. Angebote wie geführte Wanderungen, Naturbeobachtungen und Bildungsformate stoßen auf großes Interesse bei Tagesgästen und Urlaubern. Der Besucherzustrom wirkt sich positiv auf die regionale Wirtschaft aus: Gastronomie, Unterkünfte, Nahversorger und Direktvermarkter profitieren deutlich.

Zudem entstehen neue Arbeitsplätze – etwa in Wissenschaft, Forschung, Bildung und Umweltpädagogik. Im Thayatal wurden auf diese Weise über 20 direkte Arbeitsplätze geschaffen. Zahlreiche indirekte Beschäftigungseffekte sind in Bereichen wie Handwerk, Tourismus und regionalen Dienstleistungen entstanden.

Wie groß ist der Nationalpark und welche Grundbesitzer sind betroffen? 

Für den geplanten Nationalpark sind nur Grundstücke von wenigen Grundbesitzern eingeplant, mit denen Verhandlungen laufen. Eine Ausdehnung des Nationalparks auf kleinteiligen Privatbesitz ist nicht vorgesehen. 

Was ist nicht Teil des Nationalparks Kampwald? 

Der Truppenübungsplatz Allentsteig ist ein Nachbar des künftigen Nationalparks – wird selbst jedoch kein Teil davon. Seine Naturräume und das Vogelschutzgebiet sind ein wichtiger ökologischer Faktor. Die Nutzung des Truppenübungsplatzes für militärische Zwecke ist jedoch von den Plänen zum Nationalpark nicht betroffen.

Ebenfalls nicht Teil des Nationalparks sind der Kamp selbst und die Kampseen als Kraftwerkskette. Die Nutzung des Kamp für touristische und Erholungszwecke sowie für seine Funktion in der Energie­produktion werden nicht eingeschränkt. Im Gegenteil, die touristische Nutzung und Erholungsnutzung an den Kampseen haben große regionale Bedeutung und sollen mit den Angeboten eines Nationalparks aufgewertet werden.

Ist es möglich, touristische regionale Angebote in den Nationalpark einzubauen? 

Ja, es ist sogar ein wichtiges Ziel, zusammen mit der Region und den bestehenden touristischen Angeboten ein Gesamtkonzept zu entwickeln. 

Ist geplant, gefährdete Tierarten anzusiedeln? 

Die aktive Wiederansiedlung von Tierarten ist nicht vorgesehen. Ziel des Nationalparks ist die Entwicklung hochwertiger Buchenwälder, welche in den nächsten Jahrzehnten aus den Beständen umgewandelt und langfristig wieder zu Naturwäldern werden. Zusätzlich sollen die Feuchtgebiete, Seen und Feuchtwiesen geschützt und gepflegt werden. Weitere Details des Managements des zukünftigen Nationalparks werden in einem Nutzungskonzept erarbeitet.

Warum soll der Nationalpark gerade im Bereich der Ruine Dobra entstehen? 

Für einen Nationalpark benötigt man große zusammenhängende Flächen und die Bereitschaft aller Grundbesitzer, an diesem Projekt mitzuwirken. Dies ist aufgrund der kleinteiligen Besitzstruktur im Waldviertel nur in wenigen Bereichen möglich. Zusätzlich erweitern der angrenzende Truppenübungsplatz und das Vogelschutzgebiet das ökologische Potenzial des künftigen Nationalparks. Dadurch entsteht ein zusammenhängender Naturraum von über 15.000 ha – eine Größenordnung, die nur an diesem Standort möglich ist. 

Darüber hinaus soll der Nationalpark die touristischen Aktivitäten der Kampseen unterstützen und die dadurch entstehenden Synergien die Region aufwerten. 

Wo wird das Zentrum des Nationalparks sein? 

Das Besucherzentrum des Nationalparks und die Verwaltung sind im Schloss Waldreichs geplant. Hier ist die nötige Infrastruktur bereits zu großen Teilen vorhanden. Die weiteren touristischen Einrichtungen wie Campingplatz oder die touristischen Angebote der Ruine Dobra sollen in das Nationalparkkonzept integriert werden.

Kann ich weiterhin Campingplätze nutzen?

Ja, Camping bleibt selbstverständlich möglich – und wird durch den Nationalpark sogar zusätzlich an Bedeutung gewinnen. Sanfter Tourismus in Form von Camping passt ideal zum Leitbild eines Nationalparks und ist ausdrücklich erwünscht. Bestehende Campingplätze sollen in das Gesamtkonzept eingebunden und durch neue Angebote aufgewertet werden. Das stärkt nicht nur die regionale Wertschöpfung, sondern schafft auch attraktive Aufenthalts­möglichkeiten für Gäste, die die Natur erleben möchten.

Diese Liste wird laufend ergänzt.