Freiwillige zählen Kuhschellen

Die Schutzgebietsbetreuung NÖ betreut ein Monitoring mit Freiwilligen, um das Vorkommen von Kuhschellen zu erfassen.
 

Hatten Spaß beim Kuhschellenzählen: Pädagogin Kerstin Magrutsch, Fachexperte Norbert Novak und die Schülerinnen und Schüler der Primaria zwei der Montessorischule Marchegg.

Niederösterreich ist gemeinsam mit dem Burgenland und einzelnen Flächen in Wien der wichtigste Verbreitungsstandort der Großen Kuhschelle (Pulsatilla grandis) und der Schwarzen Kuhschelle (Pulsatilla pratensis). Das Naturland trägt deshalb eine besondere Verantwortung bei der Sicherung dieser seltenen und streng geschützten Art.

NÖ trägt besondere Verantwortung

In Niederösterreich kommt die Kuhschelle an der Thermenlinie, im Bereich des Leithagebirges, an der Grenze zwischen dem Wald- und Weinviertel und in der Wachau vor. Die Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ betreut im Rahmen der von ihr im Auftrag des Landes NÖ organisierten Schutzgebietsbetreuung ein Monitoring mit Freiwilligen, um diese Vorkommen zu erfassen und ihre Entwicklung zu beobachten.

Pädagogin Sabine Pilecky und Kollege Stephen Winkler von der Naturpark-Mittelschule Emmersdorf mit ihren Schülerinnen und Schülern auf dem Weg zum Kuhschellenzählen.

Erfolgskontrolle von Pflegemaßnahmen

Kuhschellen sind selten. Sie brauchen Trockenrasen als Lebensräume, wie sie beispielsweise noch in der Wachau zu finden sind. Um die Lebensräume der Kuhschellen zu erhalten, sind Pflegemaßnahmen in Form von regelmäßiger später Mahd oder Beweidung notwendig. Das Monitoring zeigt, ob die Pflegemaßnahmen erfolgreich sind. Kommen die seltenen Pflanzen auf den ausgewählten Trockenrasenflächen vor, ist das ein Indikator für erfolgreichen Naturschutz.

Netzwerk von Freiwilligen aufgebaut

In der Wachau wurde ein Netzwerk mit rund 20 Freiwilligen aufgebaut, um die Großen und Schwarzen Kuhschellen auf hochwertigen Naturschutzflächen in der Wachau zu erheben und ihre Funde mit der eigens dafür entwickelten App „Naturland NÖ Monitor“ zu dokumentieren.

Schülerinnen der NMS Spitz beim Kuhschellenzählen. Erfasst wird jede Blüte.

Schulklassen beteiligen sich

Kooperationen gibt es auch mit Schulen in der Wachau. So unterstützte eine Klasse der Naturpark-Mittelschule Spitz an der Donau gemeinsam mit ihrer Lehrerin Vera Riesenhuber die Schutzgebietsbetreuung beim Monitoring in einem Naturdenkmal. Die Naturpark-Mittelschule Emmersdorf erhob gemeinsam mit Direktor Franz Siebenhandel und Biologielehrer Stephen Winkler unter Anleitung der Schutzgebietsbetreuung die Kuhschellen in Dürnstein. Die Jugendlichen lernen bei diesen Einsätzen die Naturschätze ihrer Heimat kennen und erfahren, warum es wichtig ist, diese zu schützen.

Funde in Lassee erfasst

Kerstin Magrutsch, Pädagogin an der Montessorischule Marchegg, rückte mit 10 Kindern der Primaria zwei in das Naturdenkmal Weingarten Lassee aus, um unter Anleitung der Schutzgebietsbetreuung die blühenden Kuhschellen auf drei ausgewählten Flächen zu zählen und die Funde mittels App zu dokumentieren. Die Jugendlichen lernten die zwei unterschiedlichen Kuhschellenarten rasch zu unterscheiden und hatten Spaß daran, die Zählergebnisse gleich zu dokumentieren.