Blumen für die Landschaft

Artenreiche Wildkrautstreifen bringen Vielfalt und Leben in die Agrarlandschaft.

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Besonders artenreich ist der Rand von Landschaftselementen.

Die intensiv genutzte Agrarlandschaft ist oft arm an Bereichen, in denen Wildpflanzen anwachsen und blühen können. Diese Flächen sind aber wichtig als Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. Die Anlage von Wildkrautstreifen ist somit ein bedeutender Beitrag der Landwirtschaft zur Erhöhung der Artenvielfalt.

Vielfältiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Durch das große und über einen langen Zeitraum vorhandene Blütenangebot in den Wildkrautstreifen finden viele Insekten Nahrung und Lebensraum. Für Schmetterlinge und andere Bestäuber wie Wildbienen und Hummeln bieten diese Flächen Brut- und Überwinterungsmöglichkeiten. Vögel finden zusätzlich Früchte und Ansitzwarten, Kleinsäuger und andere Wildtiere Deckung und Schutz.

Der Pflegeaufwand hält sich in Grenzen

Diese Streifen dürfen nicht gemäht, gemulcht oder gehäckselt werden. Nur so bleiben sie strukturreich und erfüllen ihre Lebensraumfunktion auch über den Winter. Die Wildkrautstreifen sind stabile, krautige Pflanzengemeinschaften, wobei aufkommende Gehölze entfernt werden können.

Landschaftsschutz = Geduld und Fachwissen

Das Saatgut für die Wildkrautstreifen stammt aus regionaler Vermehrung und beinhaltet verschiedenste, an das Gebiet speziell angepasste Blumen, Kräuter und Gräser. Die Saatgutmischung braucht Zeit, um sich gut zu entwickeln, der Mensch Geduld und Fachwissen, um dies zuzulassen. Der Mensch als Nutzer der Landschaft nimmt diese mit allen Sinnen wahr. Landwirte und Bewohner haben Interesse an der Erhaltung und Entwicklung des Landschaftsbildes.

Ein Beispiel aus dem nordöstlichen Weinviertel

In der Marktgemeinde Bernhardsthal im Weinviertel wurden Wildkrautstreifen im Zuge der Neuordnung der landwirtschaftlichen Grundstücke angelegt. Sie sind Ausgleichsflächen und Landschaftselemente in der Offenlandschaft der neu geordneten Feldflur. Auf zwei Prozent der Fläche wurden diese Wildkrautstreifen, aber auch Hecken und Baumreihen über die ganze Landschaft verteilt angeordnet und bilden so ein Biotopverbundsystem.

Zur Nachahmung empfohlen

Die Bernhardsthaler Wildblumenstreifen sind für viele Gemeinden, Grundeigentümer und auch private Gartenbesitzer ein vorbildhaftes Beispiel zur Nachahmung. So kann jeder in seinem Wirkungsbereich Gutes für sich und unser aller Umwelt tun.

Mehr zu den Blühstreifen in Bernhardsthal erfahren Sie bei DI Elfriede Rath. Sie ist Landschaftsökologin und Naturschutzsachverständige der NÖ Agrarbezirksbehörde (elfriede.rath@noel.gv.at)