Biodiversität im Wald erhalten und fördern

ExpertInnen des Bundesforschungszentrums für Wald haben Maßnahmen für mehr Biodiversität im Wald erarbeitet.

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ExpertInnen des Bundesforschungszentrums für Wald haben Maßnahmen für mehr Biodiversität im Wald erarbeitet.

(03.09.2021/ MF) Gemeinsam mit VertreterInnen der Forstwirtschaft und des Naturschutzes wurden Indikatoren für die biologische Vielfalt in Waldökosystemen definiert und deren Verbindung zu Waldbewirtschaftungsmaßnahmen hergestellt. In der Broschüre werden 14 Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität vorgestellt, etwa die Schaffung von mehr Strukturvielfalt, standortsangepasste Baumartenwahl und der Schutz von Habitatbäumen und Baumveteranen.

Zwei Drittel aller Arten leben im Wald

Weltweit ist mehr als die Hälfte der Biodiversität in Wäldern zu finden. Auch in Österreich schätzen Experten, dass rund zwei Drittel aller heimischen Arten in Wäldern vorkommen. Bei der Bewirtschaftung der Wälder kann viel für einzelne Arten oder Lebensräume getan werden. So ist der Sperlingskauz auf eine gute Strukturierung der Wälder angewiesen. Er gilt deshalb als guter Indikator für artenreiche Vogelgemeinschaften.

Bäume als Lebensraum

Hohen Wert haben auch Bäume mit Mikrohabitaten. Mit Wasser gefüllte Baumhöhlen stellen Lebensräume für Insektenlarven und andere Wasserorganismen im Wald dar. Im Bestand kann so die Vielfalt an Insektengemeinschaften gefördert werden. Von der Förderung unterschiedlich alter Bestände profitieren schattentolerante Mischbaumarten wie Rotbuche, Weißtanne, Hainbuche und Linde. Das kann beim Anbau dieser Baumarten oder dem frühzeitigen Einleiten der Verjüngung genutzt werden.

Bewirtschaftungsmaßnahmen und Waldmonitoring

Mit der Broschüre wird den WaldbewirtschafterInnen eine gezielte Auswahl von Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung der Biodiversität für ihre Wälder angeboten. Doch nicht jede Maßnahme ist für jeden Waldtyp eignet. Bei der individuellen Umsetzung ist die Bewirtschaftungsgeschichte ebenso zu berücksichtigen wie der aktuelle Zustand und die langfristige waldbauliche Zielsetzung. Maßnahmen, die einen besonderen Beitrag leisten, um die Wälder an den Klimawandel anzupassen oder die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu erhöhen, werden speziell hervorgehoben.

Neue Broschüre des BFW

Darüber hinaus empfiehlt die Broschüre ein Waldmonitoring, wie es im Rahmen der Österreichischen Waldinventur durchgeführt wird, um die langfristigen Auswirkungen zu beurteilen. Das Waldmonitoring berücksichtigt Parameter der Waldstruktur, der Bewirtschaftung, Artengruppen und die strukturellen Elemente der Biodiversität auf Landschaftsebene.