Ammendornenfinger

Die Koordination der Wahl der Spinne des Jahres liegt beim Naturhistorischen Museum Wien.

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Der Biss des Ammendornenfinger ist mit einem Wespenstich zu vergleichen, kommt aber selten vor.

Beschreibung & Bestimmungsmerkmale

  • Wissenschaftliche Bezeichnung: Cheiracanthium punctorium
  • gehört zur Familie der Dornfingerspinnen, von der in Österreich 10 Arten leben
  • Weibchen mit 10 bis 15 Millimeter Körperlänge, Männchen 7,5 bis 12 Millimeter
  • Vorderkörper ist grünlich-braun, mitunter aber auch völlig orange-rötlich
  • lange, kräftige Chelizeren mit rotem Grundglied und schwarzer Spitze
  • Hinterleib blassgelb bis grünlich, oft mit dunklem Fleck
  • Beine gelblich mit schwarzer Spitze
  • erstes Beinpaar verlängert

Besonderheit

Die Brutgespinste werden vom Weibchen – ähnlich einer Amme, die sich schützend vor ihre Kinder stellt - sehr vehement verteidigt. Dieses Verhalten hat ihr auch den deutschen Namen eingetragen. „Dornfinger“ bezieht sich auf einen langen, dünnen Dorn, den die Männchen am Taster tragen.

Lebensraum & Lebensweise

  • von Europa bis Zentralasien verbreitet
  • in Österreich bis 800 Meter Seehöhe vorkommend, selten bis auf 1000 Meter
  • in der Kraut- und Strauchschicht warmer, offener Lebensräume
  • auch an feuchten Stellen in wenig genutzten Wiesen
  • gelegentlich auch an Waldlichtungen, Ackerbrachen und Wiesen sowie an Wegen, Grabenrändern und Bahndämmen
  • vorwiegend nachtaktiv, verbringen den Tag in kugeligen Ruhegespinsten
  • vor allem von Juni bis Oktober aktiv
  • bauen zum Beutefang keine Netze
  • schleichen sich an die Beute an und töten sie mit einem Giftbiss
  • überwältigt aufgrund seiner Größe auch große Insekten, wie Heuschrecken oder Gottesanbeterinnen
  • Weibchen bauen auffällige, hühnereigroße Brutgespinste aus Pflanzenresten
  • im August Ablage von 80 bis 300 Eiern in einen Kokon
  • in Österreich gilt die Art als nicht gefährdet

Was noch interessant ist

Der Biss der Ammendornfinger ist mit einem Wespenstich vergleichbar und kann lokale Anschwellung, Rötung, Juckreiz, Übelkeit und leichtes Fieber auslösen. Die versteckte Lebensweise macht jedoch einen Biss beim Menschen unwahrscheinlich.