Handlungsleitfaden für das Natura 2000 Gebiet Weinviertler Klippenzone

Der Handlungsleitfaden definiert konkrete gebietsbezogene Erhaltungsmaßnahmen und setzt sich den Aufbau von regionalen und lokalen Partnerschaften zum Ziel.

Das Europaschutzgebiet (ESG) Weinviertler Klippenzone ist in viele kleine Teilflächen gesplittet. Es zieht sich vom Bisamberg Richtung Nord-Osten. Es sind überwiegend Bereiche, die in Kuppenlagen oder entlang von Höhenzügen liegen. Dem trocken-warmen pannonischen Klima entsprechend sind die naturschutzfachlich wertvollen Lebensräume Großteils Trockenlebensräume.

Von großer Bedeutung und vor allem in den Leiser Bergen landschaftsprägend sind die Reste der ehemals ausgedehnten Halbtrockenrasen. Flächenmäßig ebenfalls von Bedeutung sind Eichenwälder. Eine Sonderrolle innerhalb der Grenzen des ESG nehmen Feuchtlebensräume ein. Diese sind nur sehr kleinflächig ausgebildet und vor allem im Gebiet des Rohrwaldes sowie im östlichen Bereich der Leiser Berge zu finden.
Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen finden nur sporadisch an manchen Stellen statt. Das Schutzgebietsnetzwerk NÖ initiierte deshalb 2016 ein Umsetzungskonzept zur Konkretisierung des Managementplans für das Europaschutzgebiet entsprechend den Planungsgrundlagen, Zielen und Prioritäten im NÖ Naturschutz.

Der vordringliche Handlungsbedarf für das Europaschutzgebiet sowie räumlich nahe gelegene Schutzgebiete und wertvolle Flächen wurde erhoben und darauf aufbauend ein priorisiertes Umsetzungskonzept im Juni 2017 erstellt.
Es liegt somit ein Handlungsleitfaden für Umsetzungsprojekte bis 2020 vor. Es sind darin konkrete gebietsbezogene Erhaltungsmaßnahmen definiert. Neben den naturschutzfachlichen Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen zielt die Umsetzung immer auch auf den Aufbau von regionalen und lokalen Partnerschaften ab.

Einige der herausgefilterten Umsetzungen und die Gebietsbetreuung laufen bereits in Projekten welche 2020 enden. Durch die Gebietsbetreuung wurden und werden viele kleinere und größere Pflege- und Beweidungs-Initiativen gestartet und weitere Projekte im Gebiet angeregt bzw. synergistisch abgestimmt. Der Naturpark Leiser Berge, der einzige Naturpark des Weinviertels befindet sich zentral in diesem Europaschutzgebiet und ist zu einem wichtigen Partner im Schutzgebietsnetzwerk Weinviertel geworden.

Projektdaten

Projektträger: Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz
Auftragnehmer: Ingenieurbüro für Landschaftsplanung - Dipl. Ing. Manuel Denner
Projektlaufzeit: Jänner 2017 – Juni 2017
betroffene Regionen: Weinviertel (im Gemeindegebiet von Altlichtenwarth, Asparn an der Zaya, Drasenhofen, Ernstbrunn, Falkenstein, Gaweinsthal, Gnadendorf, Großkrut, Großharras, Groß-Schweinbarth, Harmannsdorf, Hauskirchen, Herrenbaumgarten, Laa an der Thaya, Ladendorf, Leitzersdorf, Leobendorf, Mistelbach, Nappersdorf-Kammersdorf, Neudorf bei Staatz, Neusiedl an der Zaya, Niederhollabrunn, Niederleis, Ottenthal, Poysdorf, Seefeld-Großkadolz, Staatz, Stronsdorf, Ulrichskirchen-Schleinbach, Wildendürnbach und Zistersdorf)
betroffene Schutzgebiete: ESG Weinviertler Klippenzone, Handlungsfelder Trockenraseninseln im Weinviertel, Salzlebensräume im Marchtal und Pulkautal, Alt- und Totholzbewohner, EichenwälderTrockenraseninseln im Weinviertel (BBSG u.a. Wacholderheiden, Flaumeichenwälder.)
Bewusstseinsbildung für Naturschätze im Projektgebiet über: Erstgespräche mit Gemeinden, Naturpark Leiser Berge und anderen Akteuren in dem Gebiet.

Ein Projekt des Schutzgebietsnetzwerk NÖ welches von der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ koordiniert wird.