Menübild Knigge

Frühlingserwachen im Naturland

Viele holen sich die ersten Vorboten des Frühjahrs ins Wohnzimmer. Doch bei geschützten Arten ist Vorsicht geboten.

blühender Obstbaum

Mit dem Erblühen der Natur zieht es die Menschen wieder hinaus.

Wenn die Sonne durch die Wolken blinzelt und die Temperaturen wieder steigen, zieht es viele hinaus in die Natur. Oft bleibt es nicht beim Spaziergang. Gerne werden die bunten Frühlingsboten zur Dekoration mit nach Hause genommen. Manche Pflanzen sind essbar und dienen zur Bereicherung des Speiseplans.

Im Naturland gibt es die Handstrauß-Regel

Das Pflücken und Sammeln von Blumen und Wildkräutern ist nicht generell verboten. Für den persönlichen Bedarf dürfen sie im Ausmaß eines Handstraußes mitgenommen werden. Bei geschützten Pflanzen, wie etwa Enzian, Kuhschellen oder Adonisröschen, ist das Pflücken generell verboten. Was unter einem Handstrauß zu verstehen ist, steht im NÖ Naturschutzgesetz. Gemeint ist damit eine Pflanzenmenge, deren Stängel von Daumen und Zeigefinger umfasst werden können. Diese Regel gilt nicht nur für Blumen, sondern auch für das Schneiden von Ästen und Zweigen, also etwa den beliebten Palmbuschen.

Blumenstrauß aus Margeriten

Blumen dürfen in NÖ im Ausmaß eines Handstraußes gepflückt werden,. Ausgenommen sind geschützte Arten.

Holen Sie sich die Natur in den Garten

Auch bei nicht explizit geschützten Arten sollte nur mit Maß und Ziel gesammelt werden, um die Bestände nicht unnötig zu belasten. Gerade Wildblumen welken zu Hause in der Vase sehr schnell. Das Pflücken von voll erblühten Pflanzen in der Natur nimmt den Bienen gerade im Frühling, wo noch wenig Blüten zu finden sind, ihre Lebensgrundlage. Die Wildblumenwiese im eigenen Garten erfreut das Auge die ganze Saison und ist gut für die Artenvielfalt.

Tiere und Pflanzen sind in NÖ geschützt

Verboten ist auch der Handel mit Samen, Früchten oder ganzen Pflanzen im Internet. Im NÖ Naturschutzgesetz ist der allgemeine Pflanzen-, Pilz- und Tierartenschutz geregelt. So dürfen etwa wildwachsende Pflanzen und Pilze nicht mutwillig beschädigt oder vernichtet werden. Tiere dürfen nicht beunruhigt, verfolgt, gefangen, verletzt oder getötet werden.

Bärlauch in der Küche

Manche Wildkräuter lassen sich in der Küche zu köstlichen Gerichten verarbeiten.

Essbare Wildkräuter

Aus vielen Frühjahrsblühern lassen sich auch köstliche Gerichte und Snacks zubereiten. Für das Sammeln dieser Pflanzen gilt ebenfalls die Handstrauß-Regel. Außerdem ist beim Sammeln von „natürlichen Früchten eines Grundes“ die Zustimmung des Grundbesitzers oder der Grundbesitzerin einzuholen.

Nicht alles, was bunt ist, schmeckt auch gut

Es gibt auch bei uns Pflanzen, von denen zumindest bestimmte Teile so giftig sind, dass sie dem Menschen gefährlich werden können. Verwechslungen des Bärlauches mit den Blättern des Maiglöckchens, die giftigen Früchte der Eibe oder allergische Reaktionen beim Riesen-Bärklau führen immer wieder zu dramatischen Situationen.