Wasserhahn

Ionenaustauscher

Ionenaustauscher entziehen dem Wasser elektrisch geladene Teilchen und geben dafür andere Ionen gleicher Ladung ab.

Je nachdem, wie die Teilchen geladen sind, spricht man von einem Anionentauscher (negativ geladen) oder einem Kationentauscher (positiv geladen). Ionenaustauscher, die Nitrat aus dem Wasser entfernen, sind Anionentauscher. Das negativ geladene Nitrat-Ion wird gegen ein anderes Anion (z.B. Chlorid Cl- oder Hydroxid OH-) ausgetauscht.

Funktionsweise

Das Wasser wird durch den Behälter mit Kunstharz geleitet. Dort werden die im Wasser vorhandenen Nitrationen gegen die sich am Kunstharz befindlichen Chloridionen ausgetauscht. Mit der Zeit sind die Kunstharzkügelchen vollständig mit Nitrationen besetzt. Der Ionenaustauscher muss regeneriert werden. Dazu muss der Ionenaustauscher mit einer Regenerationslösung aus Natriumchlorid gespült werden. Dadurch werden die Nitrationen von den Harzkügelchen wieder gegen Chloridionen ausgetauscht. Das Nitrat, das überschüssige Chlorid und das Natrium gelangen ins Abwasser. Durch die zusätzlichen Chloridionen im aufbereiteten Wasser wird das Wasser aggressiver und es ist eventuell ein Leitungsschutz in Form einer Dosieranlage vorzusehen (z.B. bei verzinkten Rohren).

Achten Sie bei der Anschaffung eines Ionentauschers darauf, dass er entsprechend der unten angeführten Normen geprüft ist bzw. ein ÖVGW- oder DVGW-Prüfzeichen (siehe dazu Text Umkehrosmoseanlagen) besitzt.

Normen, die den Stand der Technik für Kationenaustauscher beinhalten:

ÖNORM EN 15219, Ausgabe 2008, Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden - Anlagen zum Entfernen von Nitrat - Anforderungen an Ausführung, Sicherheit und Prüfung

ÖNORM EN 15161, Ausgabe 2007, Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden - Einbau, Betrieb, Wartung und Reparatur

Wartung

Die Wartung ist für Ionenaustauscher, wie für alle Aufbereitungsgeräte, sehr wichtig. Nicht ordnungsgemäß gewartete Geräte neigen zu Verkeimungen. Verkeimungsgefahr besteht durch zu hohe Temperaturen am Aufstellort oder lange Standzeiten. Es besteht die Gefahr, dass Nitrat zu Nitrit reduziert wird. Wird zu spät regeneriert, können Nitrationen wieder vom Trägerharz gelöst und im Trinkwasser vorhandenes Nitrat nicht mehr zurückgehalten werden. Ein weiterer Nachteil liegt in den relativ hohen Anschaffungs- und Betriebskosten (Spülvorgänge, Regenerationssalz und Stromkosten). Das Ionenaustauscherharz sollte regelmäßig regeneriert werden. Bei den meisten Geräten geschieht das automatisch durch Durchfluss oder eine Zeitsteuerung. Obwohl bei vielen Geräten inzwischen eine automatische Desinfektion im Zuge der Regeneration erfolgt (z.B. mittels Elektrolyse erzeugtem Chlor), sollen einige Grundsätze beachtet werden. Der Aufstellort soll kühl (5 -15 °C) und frostfrei sein. Die Staubbelastung im Raum soll bei Nachfüllung des Regenerationsmittels gering sein, da Staub Bakterien enthält und gleichzeitig auch als Nährstoffquelle für Bakterien dient.

Kontrollieren sie den Salzbehälter beim Nachfüllen von Salz auf Verschmutzungen und Pilzwachstum. Sie können mit einem Papiertuch Verunreinigungen entfernen. Ebenso ist es wichtig, das Regeneriermittel und den Behälter staubfrei zu halten. Vermeiden sie eine Verunreinigung der Verpackung oder säubern sie diese vor dem Nachfüllen.

Beachten sie die Betriebsanleitung, die sie von ihrem Installateur oder ihrer Installateurin für den Betrieb und die Kontrolle des Gerätes erhalten haben. Diese enthält Informationen über die Betriebsweise des Gerätes, den maximalen Durchfluss, die Art der Regeneration, die Nachfüllung des Regeneriersalzes, den Betrieb nach Urlaub und etwaige Intervalle für Austausch von Verschleißteilen. Bakteriologische Kontrolluntersuchungen (inkl. Pseudomonas aeruginosa) nach dem Gerät sind unmittelbar nach der Installation und regelmäßig im Betrieb zu empfehlen.

Der Betrieb eines Aufbereitungsgerätes garantiert nicht unbedingt einwandfreie Trinkwasserqualität. Vielmehr ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig, deren Kosten und Zeitaufwand in die Anschaffungsüberlegungen einzubeziehen sind.