Wir schützen unsere Böden

Das größte Regionalplanungsprojekt der Geschichte Niederösterreichs bewahrt 500.000 Hektar vor Verbauung.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf mit Univ-.Prof Gernot Stöglehner und Gruppenleiter Werner Pracherstorfer.

Nach der Vorstellung des „Blau-gelben Bodenbonus“ vor einem Monat setzt Niederösterreich weitere Schritte gegen Zersiedlung und unnötigen Bodenverbrauch. Der Charakter der Dörfer und das Gesicht der Heimat sollen erhalten werden.

Boden schützen und nachhaltig nutzen

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf will damit die Böden bestmöglich schützen und gleichzeitig eine Nutzung für Wohnraum, Arbeitsplätze und die Energiewende möglich machen. Basis dafür ist das strenge NÖ Raumordnungsgesetz. Bei allen Neuwidmungen sind Mobilisierungsmaßnahmen Pflicht, was faktisch einen Bauzwang und damit einen dramatischen Stopp der Zersiedlung bedeutet.

Widmungsbremse wird gezogen

„Neue Einkaufszentren auf der grünen Wiese gibt es nicht mehr, die Auflagen für Parkplätze bei neuen Supermärkten haben wir verschärft. Sie müssen unterirdisch errichtet oder mit einer PV-Anlage ausgestattet werden. Dazu kommt eine klare Widmungsbremse für neues Bauland“, umreißt Stephan Pernkopf die Maßnahmen.

Mit den geplanten Maßnahmen sollen in NÖ 500.000 Hektar vor Verbauung geschützt werden.

Planung gemeinsam mit den Gemeinden

Bei den regionalen Leitplanungen hat man vor rund einem Jahr begonnen, mit den 573 NÖ Gemeinden eine überregionale Planung zu erstellen und die Raumordnung gemeinsam mit ExpertInnen unter die Lupe zu nehmen. Ziel war der Entwurf einer Strategie für die Regionen, die anschließend in regionalen Raumordnungsprogrammen verordnet werden. Dabei geht es um die Definition von Siedlungsgrenzen, also rote Linien, über die nicht mehr gewidmet und gebaut werden darf.

500.000 Hektar gegen Verbauung geschützt

Es sollen aber auch Landschaftsteile erhalten werden, die die Identität der Kulturlandschaft sichern und agrarische Schwerpunkträume definiert werden, in denen die Versorgungssicherheit Vorrang gegenüber einer Verbauung hat. Insgesamt werden rund 500.000 Hektar neu gegen Verbauung geschützt, mit den bisher bestehenden erhaltenswerten Landschaftsteilen sind es sogar 635.000 Hektar.

Energiewende und Raumordnung werden vereint

Mit der neuen Energieraumplanung werden Energiewende und Raumordnung in Niederösterreich zusammengeführt, Verkehr und Energie eingespart sowie Boden und Klima geschützt. In den letzten Monaten wurden für alle Gemeinden Niederösterreichs entsprechende Energieraumpläne definiert. Den Gemeinden werden damit fertig analysierte und aufbereitete Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung gestellt. Das ist ein immens wichtiger Punkt auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit und zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung. Neben dem Boden- und Klimaschutz will dieses Projekt auch noch eine ausgewogene Landesentwicklung, eine Lenkung des Wachstums in besonders intensiven Regionen und eine Stärkung des ländlichen Raumes bewirken.