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Wespen: ungeliebt, aber nützlich
Presseaussendung, 14. August 2018
weinfranz
Sie sind ungebetene Gäste am Tisch und stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Trotzdem sind Wespen nützlich. Ein Volk fängt am Tag bis zu 5.000 Fliegen und andere Insekten, um sie zu verspeisen oder seine Larven damit zu füttern. Auch für die Bestäubung von Pflanzen sind diese Insekten wichtig. Richtiges Verhalten schützt vor unangenehmen Begegnungen.
In Mitteleuropa kommen elf Arten von Wespen vor, die in die Kategorien „Echte Wespen“ und „Feldwespen“ eingeteilt werden. Zu den Echten Wespen gehört auch die gefürchtete Hornisse (Vespa crabro). Sie ist die größte heimische Wespenart. Hornissen bilden große Staaten, die aus mehreren hundert Tieren bestehen können. Der schlechte Ruf der Wespen ist auf lediglich zwei Arten zurückzuführen: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Sie „vergreifen“ sich bei der Nahrungsbeschaffung an unseren Speisen. Alle anderen Wespenarten und auch die Hornissen belästigen die Menschen nicht beim Essen im Freien. „Wespen sind aufgrund ihres Stachels von vielen Menschen gefürchtet. Wichtig ist bei einer Begegnung Ruhe zu bewahren und bei Umsiedelungen eine Expertin oder einen Experten zu Rate zu ziehen, denn Wespen sind, genau wie Bienen, Nützlinge, deren Lebensraum zunehmend gefährdet ist“, weiß LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
Nützlich – aber auch gefährlich?
Wespen sind Nützlinge. Ein Volk fängt tausende Insekten und Fliegen, um sie an die Larven zu verfüttern. Die erwachsenen Tiere ernähren sich von Pflanzen-, Obstsäften und Nektar. Neben der Schädlingsbekämpfung sind sie vor allem auch wichtige Bestäuber. Bei Begegnungen mit Wespen und Hornissen gilt es Ruhe zu bewahren. Vorsicht gilt bei der Gemeinen Wespe und der Deutschen Wespe. Diese Arten schrecken nicht davor zurück, sich am gedeckten Tisch des Menschen zu bedienen. Alle anderen Wespenarten sind friedlich. Zu Konflikten kann es allerdings kommen, wenn sie sich oder ihre Brut bedroht glauben. Ein Mindestabstand zum Nest von fünf Metern sollte eingehalten werden. Auch im Spätsommer, wenn die Wespen sich unter Obstbäumen am Fallobst laben, sollte man vorsichtig sein.
Unverstandene Spezies
Im Niederösterreichischen Naturschutzgesetz ist verankert, dass freilebende Tiere (wie auch Wespen und Hornissen) samt allen ihren Entwicklungsformen nicht mutwillig beunruhigt, verfolgt, gefangen, verletzt, getötet, verwahrt oder entnommen werden dürfen. Auch der Lebensraum freilebender Tiere, ihre Nist- und Brutstätten sind von menschlichen Eingriffen möglichst unbeeinträchtigt zu belassen. Wespen und Hornissen sind nicht auf den Roten Listen der gefährdeten Arten zu finden, doch die Hornissenbestände gehen aufgrund der fortschreitenden Veränderung des Lebensraumes sowie falscher Vorurteile zurück.
Einjährige Mitbewohner
Ein Wespennest zu entfernen, ist nicht unbedingt notwendig. Spätestens wenn die Tage im Herbst kälter werden, stirbt das Volk ab. Nur die befruchteten Weibchen überwintern und gründen im Frühling als Königinnen ein neues Volk mit Arbeiterinnen. Allerdings an einem neuen Platz, denn Wespen nutzen dasselbe Nest nicht mehr. In Ausnahmefällen entfernen Feuerwehren Wespennester, etwa wenn sie sich in Einrichtungen wie Kindergärten, auf Kinderspielplätzen oder in Pflegeheimen befinden, wo nicht mit der vorrausschauenden Einsicht der Bewohnerinnen und Bewohner oder Benutzerinnen und Benutzer gerechnet werden kann.
Auf der Webseite www.naturland-noe.at finden Interessierte sämtliche Informationen über die heimische Natur und zahlreiche Möglichkeiten selbst einen Beitrag zu Erhalt und Schutz zu leisten!
Für JournalistInnenrückfragen:
Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ
Philipp Hebenstreit
Tel. 02742 219 19
philipp.hebenstreit@enu.at, www.enu.at
Foto: Wespen ungeliebt aber nützlich
Bildbeschriftung: LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf
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