Wasser leidet unter Klimawandel
Der Klimawandel hat weitreichende Folgen auf die Wasserversorgung. Die geringen Niederschläge verschärfen das Problem.
In Niederösterreich wird die Entwicklung des Wasserhaushaltes genau beobachtet, um rechtzeitig reagieren zu können.
Die Folgen des Klimawandels stellen die Trinkwasserversorger vor große Herausforderungen. Gerade in Zeiten des rasch fortschreitenden Klimawandels muss ein größeres Bewusstsein für den Umgang mit unserem Grundwasser geschaffen werden. Auch in Niederösterreich wird die Entwicklung des Wasserhaushaltes genau beobachtet, um rechtzeitig reagieren zu können.
Klimawandel beeinflusst das Grundwasser
Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach führt seit 2009 gemeinsam mit der BOKU Wien Forschungsprojekte durch. Sie zeigen, dass steigende Temperaturen, eine höhere Verdunstung und Wetterextreme wie Trockenperioden, Hitzewellen und Starkregen massive Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung haben. Das Pariser Ziel mit einer Erwärmung von 1,5 Grad ist laut BOKU-Experte Roman Neunteufel nicht mehr erreichbar, viel mehr hält er eine Erwärmung auf bis zu 3 Grad für realistisch.
Versorgung ist gesichert
Die Versorgungsunternehmen beobachten die klimatischen Veränderungen sehr genau. Durch Optimierung in der Infrastruktur und im Leitungsnetz kann die Versorgung auch zu Spitzenzeiten oder im Fall eines Blackouts garantiert werden. Mit einem Sonderbudget von 100 Millionen Euro für die Siedlungswasserwirtschaft unterstützt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft diese Anpassungen an den Klimawandel. Gleichzeitig soll die Bevölkerung zu einem bewussten und sorgsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser motiviert werden.
Die ÖVGW fordert Vorrang für die Trinkwasserversorgung vor konkurrierenden Wassernutzungen.
Investitionen in die Trinkwasserversorgung
Die ÖVGW begrüßt die Investitionen des Ministeriums. Angesichts der sinkenden Niederschlagsmengen wird aber auch ein Vorrang für die Trinkwasserversorgung vor konkurrierenden Wassernutzungen bei niedrigen Grundwasserständen gefordert. Weiters wünscht sich die ÖVGW eine rasche Ausstattung sämtlicher Grundwasserentnahmestellen mit Wasserzählern, damit eine echte Steuerung der Entnahmemengen in Krisensituationen möglich ist.
Trinkwassertag 2023
Um die Leistungen der heimischen Wasserversorgungsbetriebe einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, findet dieses Jahr der von der ÖVGW ins Leben gerufene TRINK´WASSERTAG am 16. Juni statt.
Investitionen auch im Naturland NÖ
In den nächsten Jahren werden auch vom Land NÖ Hunderte Millionen Euro für Hochwasserschutz, Renaturierungen, Trinkwasserversorgung und Bewässerung in die Hand genommen. Bis 2025 investieren Bund, Land und Gemeinden fast eine Milliarde Euro. „Damit wollen wir die Menschen vor Gefahren schützen, die Trinkwasserversorgung nachhaltig sichern, Gewässer als wertvolle Lebensräume erhalten und Wasser den Bäuerinnen und Bauern für die Bewässerung bereitstellen“, betont LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, der im Bereich des Hochwasserschutzes jährlich mit rund 25 abgeschlossenen und 25 neu gestarteten Schutzprojekten rechnet.