Urzeitkrebs entdeckt

Mit dem Linsenkrebs gelang ein Sensationsfund im Nationalpark Donau-Auen.

urzeitkrebs

Der seltene Linsenkrebs lebt seit 500 Millionen Jahren auf der Erde.

ExpertInnen der Bundesforste und der Nationalpark-Gesellschaft haben ein 500 Millionen Jahre altes „lebendes Fossil“ entdeckt. Beim nur etwa zehn Millimeter großen Linsenkrebs (Limnadia lenticularis) handelt es sich um eine besonders stark bedrohte und extrem seltene Art der Urzeitkrebse.

Seit 500 Millionen Jahren auf der Erde

Die Urzeitkrebse haben jede Klimaveränderung in den letzten 500 Millionen Jahren überlebt. Sie zählen zu den ältesten Tierarten und haben die Erde lange vor den Sauriern bevölkert. Sie besiedeln vorwiegend fischlose, kurzfristig Wasser führende Gewässer, die nach starken Regenfällen oder Überschwemmungen nur wenige Wochen lang bestehen. Ihre Dauereier können Jahrzehnte bei großer Hitze und ohne Wasser überleben. Sobald eine Fläche, auf der die Eier abgelegt wurden, für längere Zeit überschwemmt ist und bestimmte Parameter wie Temperatur oder Jahreszeit günstig sind, schlüpfen die Larven.

Art wurde 1997 erstmals im Nationalpark gefunden

Der Linsenkrebs im Nationalpark Donau-Auen wurde von ÖBf-Biologin Birgit Rotter und ÖBf-Nationalpark-Förster Franz Kovacs auf der Lackenwiese bei Stopfenreuth entdeckt und im September von Fachleuten des Institutes für Naturschutzforschung und Ökologie untersucht und wissenschaftlich bestätigt. Auch ein Weibchen mit Eiern unter dem Panzer wurde gefunden. Männliche Exemplare dieser Art wurden im Überschwemmungsgebiet der Donau erstmals 1997 nachgewiesen. Die Bundesforste sind mit einem eigenen Forstbetrieb in das Nationalpark-Management eingebunden. Die Bewahrung und Förderung der auentypischen Lebensräume und ökologischen Prozesse im Nationalpark Donau-Auen bedeutet zugleich wirksamen Artenschutz.