Triel steht vor dem Aus
2022 waren nur noch vier Reviere des seltenen Vogels im Steinfeld nachweisbar.
Der Triel steht vor dem Aussterben. Ein Projekt soll nun Schutzmaßnahmen entwickeln.
Das Forum mineralische Rohstoffe ermittelte in Zusammenarbeit mit BirdLife Österreich, wie sich der Bestand dieser Vogelart im Europaschutzgebiet Steinfeld NÖ entwickelt hat.
Nur mehr vier Reviere des „Haadhendls“ in NÖ
Der Triel, auch „Haadhendl“ genannt, ist ein verborgen lebender und vorwiegend in der Nacht und Dämmerung aktiver Steppenvogel. Sein Lebensraum beschränkt sich in Österreich auf die Vogelschutzgebiete im Marchfeld und Steinfeld. Bei einer Zählung im Frühjahr 2022 konnten nur mehr vier Reviere nachgewiesen werden. Der Triel steht damit in Österreich vor dem Aussterben.
Der Triel war früher weit verbreitet
Der Triel hatte bis Ende des 19. Jahrhunderts vor allem an der damals unregulierten Donau sein Hauptvorkommen und besiedelte auch die steppenartige Kulturlandschaft, wie trockene Ackerbau- und Weidegebiete. Heute nutzt er als Lebensraum militärische Übungsgebiete und vor allem Gewinnungsstätten für Sand und Kies. Grund genug für das Forum mineralische Rohstoffe festzustellen, wo der Triel in diesen Sekundärlebensräumen brütet und mit welchen Maßnahmen der seltene Vogel geschützt werden kann.
Monitoring als Basis für den Schutz
Im Frühjahr 2022 wurde in Zusammenarbeit mit BirdLife Österreich ein Monitoring-Projekt im Europaschutzgebiet Steinfeld gestartet, das aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Niederösterreich gefördert wird. Ziel ist es, auf Basis aktueller Zahlen geeignete Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen für den Triel zu entwickeln. Von den vier gefundenen Revieren befinden sich drei in Kiesgruben und eines auf den Trockenrasen des Truppenübungsplatzes Großmittel. Das zeigt, wie wichtig diese Sekundärlebensräume für die Erhaltung dieser Art sind.
Sand- und Kiesgruben zum Überleben
Die Ergebnisse des Monitorings zeigen, dass der Triel ohne Sand- und Kiesgruben in Österreich keine Überlebenschance hat. Gemeinsam mit den vor Ort ansässigen Rohstoffbetrieben sollen Schutzmaßnahmen entwickelt werden, um dem Triel jenen Lebensraum zu bieten, den er benötigt. Weitere Bedrohungen gehen Motocross-Aktivitäten in den vom Triel bewohnten Kiesgruben aus, aber auch von SpaziergängerInnen mit freilaufenden Hunden oder nächtlichem Autoverkehr über Feldwege im Zentrum des Triel-Verbreitungsgebietes. Diese Entwicklung führt für BirdLife Österreich zu einer weiteren Abnahme des Triel-Bestandes.