Exkursion in die Schmida-Niederung

Der Feuchtlebensraum im Weinviertler Trockengebiet ist ein Eldorado für seltene Vogelarten.

Menschen mit Ferngläsern beim Beobachten von Vögeln

Die Exkursionsteilnehmer konnten seltene Vogelarten wie Kiebitz, Bekassine und Waldohreule beobachten.

Die 15 Exkursionsteilnehmer aus nah (Kleinreinprechtsdorf) und fern (Wien) kamen, um vor allem Vögel zu beobachten. Sie hatten Glück und wurden gleich zu Beginn belohnt. Neben dem Weg saß eine junge Waldohreule auf einem Strauch und versuchte ihre Anwesenheit vergeblich durch aufrechte Haltung und aufgestellte Ohren geheim zu halten.

Kiebitze und seltene Bekassinen

Die nächste Besonderheit waren etwa drei Kiebitzpaare, die auf einem überstauten Acker brüten. Die ganze Zeit über konnten Rohrweihen beobachtet werden, die fleißig Nistmaterial transportierten. Weniger leicht zu entdecken waren zwei typische Schilfbewohner: der dort sehr häufig auftretende Schilfrohrsänger und die Rohrammer. Das naturschutzfachliche Highlight war ein Bekassinenpaar, das über die Feuchtwiesen flog. Die Anwesenheit Mitte Mai deutet auf die Brut dieser in Österreich mit nur 30 bis maximal 60 Brutpaaren höchst selten gewordenen Vogelart hin.

Menschen gehen über eine Wiese vorbei an Kopfweiden

Kopfweiden sind Lebensraum für seltene Arten und müssen regelmäßig gepflegt werden.

Kopfweiden sind wertvolle Lebensräume

Bei der Exkursion konnten auch sehr imposante alte Kopfweiden gezeigt werden. Mit finanzieller Unterstützung der Schutzgebietsbetreuung Weinviertel konnten alle Bäume in der Trift östlich von Kleinreinprechtsdorf und rund 20 teils riesige Kopfpappeln und Kopfweiden entlang der Schmida zurückgeschnitten werden. Diese Maßnahme ist wichtig, damit sie durch die Last der Seitenäste nicht zerbrechen und dann als Lebensraum für den Eremiten, eine europaweit gefährdete Käferart, die in den morschen Stämmen lebt, verloren gehen.

Text: Gabriele Bassler-Binder