Brennpunkt Wald
Ein neues Aktionsprogramm beschäftigt sich mit der zunehmenden Gefahr durch Waldbrände.
85 Prozent der Waldbrände in Österreich haben menschliche Ursachen.
Vor kurzem präsentierten Bundesminister Norbert Totschnig und BOKU-Professor Harald Vacik das Aktionsprogramm "Brennpunkt Waldbrand". ExpertInnen von verschiedenen Institutionen haben das Programm gemeinsam erarbeitet. Vier Themenpaten aus den Bereichen Forschung, Forstwirtschaft, Feuerwehr und Bewusstseinsbildung haben den Prozess begleitet. Damit will man sich auf die drohenden Herausforderungen in den kommenden Jahren vorbereiten.
Integriertes Waldbrandmanagement in Österreich etablieren
Waldbrände in Österreich haben zahlreiche negative Auswirkungen. Sie zerstören Erholungsgebiete, verringern die Schutzfunktion von Bergwäldern, reduzieren die Produktivität durch verstärkte Bodenerosion, führen zu einer Gefährdung von Mensch und Infrastruktur und verursachen enorme Kosten bei der Brandbekämpfung und Wiederherstellung natürlicher Ökosystemleistungen. Durch klimatische Faktoren wie Trockenperioden und Hitzewellen sowie soziale Komponenten, wie ein geändertes Freizeitverhalten, wird die Anzahl und Intensität von Waldbränden in naher Zukunft zunehmen.
Aktionsprogramm bis 2030
39 Maßnahmen helfen bis 2030, um mit den Folgen des Klimawandels umzugehen und den Austausch zwischen Verwaltung, Wissenschaft, Einsatzorganisationen, Privatwirtschaft und betroffener Bevölkerung zu stärken. In drei Zielkorridoren und sieben Aktionsfeldern sind die einzelnen Maßnahmen des Aktionsprogramms beschrieben.
Im Zielkorridor Waldbrand erforschen und verstehen werden österreichweite Daten und Informationsquellen zusammengeführt und damit die künftige Zusammenarbeit bei der Erforschung und Bewältigung von Waldbränden erleichtert. Zudem sollen die Faktoren untersucht werden, die zu Waldbrand führen, um Risikoeinschätzung und Frühwarnsysteme weiterentwickeln zu können.
Im Zielkorridor Gemeinsam Waldbrand vorbeugen und bekämpfen setzt man auf das Zusammenspiel auf unterschiedlichsten Ebenen. Maßnahmen zum Austausch von Erfahrungen, das Nutzen von Synergien und die forstliche und raumplanerische Behandlung gefährdeter Flächen sollen zu neuen Erkenntnissen zum Schutz vor Waldbränden beitragen.
Maßnahmen im Zielkorridor Wissen über Waldbrand verbreiten und umsetzen sollen das Wissen über die Gefahren, Ursachen und Konsequenzen eines Waldbrandes in der breiten Öffentlichkeit bekannt machen, um ein angepasstes Verhalten zu fördern.
Ende August präsentierten Bundesminister Norbert Totschnig und BOKU-Professor Harald Vacik das Aktionsprogramm "Brennpunkt Waldbrand".
Waldbrände sind meist durch den Menschen verursacht
85 Prozent aller Waldbrände sind auf menschliche Gründe zurückzuführen. Fünf einfache Verhaltensregeln können das Risiko minimieren.
Im Wald nicht rauchen
Die Glut von Rauchwaren oder weggeworfene Zigaretten können Brände auslösen.
Kein Feuer im Wald entzünden
Lagerfeuer, Grillfeuer sowie das Ausbringen von Asche oder Glut im Wald oder in der Nähe des Waldes können außer Kontrolle geraten und so zur Katastrophe führen.
Achtsamer Umgang mit Brauchtumsfeuern und Feuerwerk in der Nähe von Wäldern
Funkenflug kann die trockene Vegetation entzünden und einen Waldbrand verursachen.
Beachten der behördlichen Verbote bei Waldbrandgefahr
Behördliche Betretungsverbote in besonders waldbrandgefährdeten Gebieten sind strikt einzuhalten, eine Übertretung kann mit Geldstrafen bis zu € 7.270,- oder mit einer Freiheitsstrafe bis zu 4 Wochen bestraft werden.
Waldbrände sofort der Feuerwehr melden
Bei Waldbränden ist rasches Handeln und eine schlagkräftige Bekämpfung durch speziell trainierte Einsatzkräfte notwendig.