Boden für alle
Eine Ausstellung in der NÖ Landesbibliothek plädiert für eine weitreichende und mutige Bodenpolitik.
ÖHV
Eine Ausstellung in der NÖ Landesbibliothek plädiert für eine weitreichende und mutige Bodenpolitik.
Die Oberfläche der Erde ist endlich und Boden unser kostbarstes Gut. Ein sorgloser und kapitalgetriebener Umgang mit dieser Ressource hat in den vergangenen Jahrzehnten Gestalt und Funktion unserer Städte und Dörfer massiv verändert.
Antworten auf drängende Fragen der Zukunft
Angesichts der drohenden Klimakatastrophe und steigender Wohnungspreise stellt sich die Frage, ob der bisherige Weg mit maximalen Kompromissen und minimalen Anpassungen noch tragbar ist. Wo bleibt eine weitreichende und mutige Bodenpolitik? Antworten darauf möchte die Ausstellung „Boden für alle“ in der NÖ Landesbibliothek geben, die von 8. Februar bis 24. März zu sehen ist.
Versiegelung trägt zur Klimakrise bei
Über die fortschreitende Zersiedelung des Landes wird seit Jahrzehnten diskutiert. Mittlerweile könnten alle ÖsterreicherInnen in bereits bestehenden Einfamilienhäusern untergebracht werden. Trotzdem wird weiter Bauland gewidmet, werden neue Einkaufszentren auf der grünen Wiese und Chaletdörfer in den Alpen errichtet. Die fortschreitende Versiegelung trägt zur Klimakrise bei und gefährdet die Ernährungssicherheit.
Schleichende Privatisierung des öffentlichen Raums
Die Spekulation mit Grundstücken verteuert den Wohnbau und führt zu einer schleichenden Privatisierung des öffentlichen Raums. Schwache oder nicht angewandte Raumplanungsgesetze, teils fehlgeleitete Steuergesetze und Förderungen sowie eine mutlose Politik schreiben den Status Quo fort, anstatt eine Vision für die Zukunft zu entwickeln.
Wege zu einer bodenschonenden Raumordnung
Anschaulich und konkret, kritisch und manchmal auch unfreiwillig absurd erläutert die Ausstellung die politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Hintergründe. Wie wird Grünland zu Bauland? Wieso steigt der Preis für Grund und Boden? Was hat das alles mit unseren Lebensträumen zu tun? Fallstudien und Begriffserklärungen bringen Licht in das Dickicht der Zuständigkeiten. Ländervergleiche veranschaulichen Stärken und Schwächen, internationale Best-Practice-Beispiele zeigen Alternativen. Eine Sammlung an bereits bestehenden und möglichen neuen Instrumenten weist Wege zu einer Raumplanung, die die Ressource Boden schont, den Klimawandel abfedert, der Wohnungsfrage hilft und eine gute Architektur ermöglicht. Wir alle sind aufgefordert, neu zu denken und zu handeln.
Die Ausstellung ist von 8. Februar bis 24. März kostenlos in der NÖ Landesbibliothek zu sehen. Öffnungszeiten: MO, MI, DO, FR: 8.30 –16.00 DI: 8.30 - 18.00.