Blütenvielfalt gewinnt

Mit dem Ehrenpreis „Raine Vielfalt“ zeichnet der Naturschutzbund das Engagement für bunte Säume aus.

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Naturschutzbund NÖ-Vorsitzender Josef Greimler und Karl Mitterer bei der Übergabe des Ehrenpreises.

Der Preis ehrt den besonderen Einsatz rund um bunte Weg- und Feldränder, Böschungen, Randstreifen und Säume. Von den 45 nominierten Personen wurden nun sechs Gewinner aus Oberösterreich, Kärnten, Vorarlberg, der Steiermark und Niederösterreich mit dem „Raine-Vielfalt-Ehrenpreis“ ausgezeichnet.

Blütenvielfalt erfüllt vielfältige Funktionen

Bunte und artenreiche Vielfalt am Wegrand mit Wegwarte, Wiesenknopf, Kornrade und Ehrenpreis ist wunderbar anzusehen, aber nicht selbstverständlich. Als ganz spezielle Landschaftselemente erfüllen bunte Säume vielfältige ökologische Funktionen, verbinden Biotope miteinander und sind Nischen für die Artenvielfalt. Damit Feldraine, Weg- und Waldränder, Dämme und Böschungen, Uferstreifen und Ackerränder einen Mehrwert für die Biodiversität haben, müssen sie richtig gepflegt und nachhaltig betreut werden.

Sechs besonders Engagierte wurden ausgezeichnet

Wenn sie vergrasen, verfilzen und verbuschen, verschwindet die Vielfalt an Wildblumen und Insekten. Aus 45 Nominierten, die in ganz Österreich für den Erhalt dieser bunten Säume anpacken, wurden nun sechs besonders Engagierte ermittelt und ausgezeichnet. Sie wissen die Natur in all ihrer Vielfalt zu schätzen und legen für ihren Erhalt mit Begeisterung selbst Hand an.

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Karl Mitterer betreibt auf seinen Flächen Landwirtschaft und Naturschutz mit Leib und Seele.

Vorzeigeprojekte aus fünf Bundesländern

Franz Hönegger aus Friedburg in Oberösterreich engagiert sich für buntes Straßenbegleitgrün und öffentliche Flächen. Der oberösterreichische Landwirt Gerhard Moser aus Jeging pflegt seine Wiesen, Raine und Weideflächen mit besonderem Verständnis für die Natur. Das Team der NaturWerkStadt in Graz unter der Leitung von Daniela Zeschko will mehr Natur in die Stadt bringen. Markus Rauscher setzt sich im Kärntner Amt für Wasserwirtschaft gegen Neophyten am Ufer der Gail ein und will Orchideen auf diesen Flächen fördern. Helmut Sonderegger aus Göfis in Vorarlberg setzt sich für die Aufwertung und Pflege von Wegrändern, Wiesen und Gärten im Siedlungsraum ein.

NÖ Naturschützer aus Leidenschaft

Bio-Landwirt Karl Mitterer aus dem niederösterreichischen Tattendorf ist Naturschützer aus Leidenschaft und setzt sich mit artenreichen Randstreifen und Blühflächen gegen den Insektenschwund und für Bienen und Blumen ein. 30 Prozent des Betriebs hat er inzwischen in „Vielfaltsflächen“ umgewandelt und bunte Säume im Weingarten angelegt. Die Samen dafür gewinnt und zieht er selbst. Die Vielfalt an Pflanzen und Insekten wird genau dokumentiert, darunter sind seltene Arten wie die Schneckenhaus-Wollbiene, die Lauch-Maskenbiene, die Dunkle Kreiselwespe oder auch die Südliche Grille zu finden. In seinem Bio-Weinbaubetrieb ist Platz für artenreiche Flächen mit Gräsern, Blütenpflanzen, Sträuchern und Bäumen. Manche der Säume beherbergen 200 Pflanzen- und rund 300 Falterarten.

Detaillierte Informationen zu den sechs prämierten Projekten finden Sie hier.