Amphibien auf Wanderschaft

Mit den ersten wärmeren Tagen machen sich Amphibien wieder auf den Weg zu ihren Laichgewässern.

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Mit den ersten Sonnenstrahlen begeben sich auch die Amphibien wieder auf die Wanderschaft.

Noch regiert der Winter im Naturland. Doch steigen die Temperaturen, so kommen Frösche, Kröten und Unken wieder aus ihren Winterquartieren und beginnen zu wandern. Straßen werden da oft zu tödlichen Fallen.

Amphibien sind stark gefährdet

In Niederösterreich kommen 20 Amphibienarten vor, die alle auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten zu finden sind. Die Gefährdungsursachen reichen vom Verlust an geeignetem Lebensraum über Strukturarmut und Lebensraumzerschneidung bis hin zu einer vermehrten Isolation einzelner Vorkommen. Jedes Jahr sterben aber auch 100.000e Tiere auf den Straßen.

Artenschwund auch im Naturland

In den vergangenen Jahren kam es weltweit zu einem starken Rückgang der Amphibienpopulationen, geschätzte 30 bis 50 Prozent der Arten könnten bald verschwunden sein. Auch alle bei uns heimischen Arten, wie Laubfrosch, Erdkröte und Feuersalamander, zählen zu den bedrohten Arten.

Freiwillige gegen den Straßentod

Das Errichten und Betreuen von Schutzzäunen ist eine Möglichkeit, um die Amphibien während der Laichwanderung vor dem Straßentod zu bewahren. Der Naturschutzbund NÖ setzt seit vielen Jahren auf die Mithilfe von Freiwilligen entlang der Wanderstrecken. Dieses Netzwerk umfasst aktuell 330 Personen, die 148 Strecken betreuen. In der Datenbank werden 282 Wanderstrecken verwaltet. Davon sind 176 durch Maßnahmen gesichert. 

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Mit Rettungsaktionen und Schutzzäunen können Zehntausende Kröten und Frösche gerettet werden.

Netzwerk für Amphibien

Alle Amphibienwanderstrecken sind im NÖ Atlas erfasst. Die Mitarbeiterinnen im Netzwerk haben für alle Strecken Vorschläge ausgearbeitet, die zur Verbesserung der Situation beitragen. Wichtig ist auch die Vernetzung aller StreckenbetreuerInnen auf einer breiten Plattform rund um den Amphibienschutz. Das Projektteam ist zusätzlich regionale Ansprechperson für alle Themen rund um den Amphibienschutz an Straßen.

Vorsicht bei Regen und warmen Nächten

Zu besonderer Vorsicht aufgerufen sind aber auch die AutofahrerInnen. Vor allem in regnerischen und warmen Nächten ersucht der Naturschutzbund an stark frequentierten Abschnitten vorsichtig zu fahren. Für einige Regionen in Niederösterreich werden noch Betreuerinnen und Betreuer gesucht. Melden Sie sich und helfen Sie mit. Der Naturschutzbund NÖ freut sich über Ihre Unterstützung im Artenschutz.

Die Straßenmeistereien versuchen in Zusammenarbeit mit zahlreichen freiwilligen HelferInnen, die Amphibien vor dem Straßentod zu bewahren. Der Naturschutzbund NÖ koordiniert diese Tätigkeiten im Rahmen des von EU und Land NÖ geförderten Projektes „Amphibienschutz an Niederösterreichs Straßen“.

Kontakt

Naturschutzbund NÖ

  • +43 1 402 93 94
  • noe@naturschutzbund.at