Trittsteinbiotope-Netzwerk verdichtet sich

Die Flächen werden bis zu 20 Jahre außer Nutzung gestellt und sollen die Artenvielfalt verbessern.

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Das Bundesforschungszentrum für Wald sucht Waldflächen, die als Trittsteinbiotope außer Nutzung gestellt werden.

Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) sucht Waldflächen bis zu 25 Hektar, die als Trittsteinbiotope außer Nutzung gestellt werden. Sie dienen der Erhaltung und Verbesserung der Biotopvernetzung für zu schützende Arten. Gesucht sind Flächen mit seltenen Artenvorkommen und Lebensräumen, aber auch Sonderstandorte. Die WaldeigentümerInnen erhalten dafür ein Entgelt.

Flächen von 0,5 bis 25 Hektar

Ökosysteme brauchen eine gewisse Größe, um stabil und selbst regulierend zu bestehen. Größere Waldflächen eignen sich ideal dafür, denn sie bieten ausreichend Lebensraum und Ressourcen für waldbewohnende Arten. Solche Waldflächen zeigen bei Störungen durch Umwelteinflüsse eine gute Regenerationsfähigkeit. Für Naturschutz und Forstwirtschaft sind deshalb größere Trittsteinbiotope besonders wichtig.

Vertrag und regelmäßiger Bericht

Das BFW schließt mit den EigentümerInnen einen Vertrag für 10 oder 20 Jahre je nach Flächengröße ab. Förderfähig sind alle privaten WaldbesitzerInnen sowie Gebietskörperschaften entsprechend der Sonderrichtlinie Waldfonds. Die gemeldeten Flächen werden nach Prioritäten gereiht. Bei einer Begehung erfolgt die Abgrenzung der Fläche sowie eine Erhebung von Waldstrukturen und Vegetation. Basierend darauf wird das Entgelt in Höhe von 1.750 bis 5.040 Euro je Hektar festgelegt. Während der Vertragslaufzeit ist regelmäßig ein Kurzbericht zum Zustand der Fläche zu erstellen.

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Mikrohabitate an Bäumen, wie etwa Baumhöhlen und Moosbewuchs, sind Lebensräume für viele Kleintiere.

Wälder mit Struktur sind gefragt

Die Artenvielfalt in Wäldern braucht Strukturen, damit verschiedene Arten mit unterschiedlichen Ansprüchen Nischen finden können. Mikrohabitate an Bäumen, wie etwa Baumhöhlen und Moosbewuchs, aber auch Kleinstrukturen am Boden, wie Steinhaufen und Nassstellen, sind Lebensräume, die Insekten, Pilzen, Kleinsäugern, Vögeln und Amphibien einen Unterschlupf bieten. Sie dienen außerdem als Rückzugsorte für wandernde Arten und fördern damit deren Ausbreitung.

Sonderstandorte mit extremen Bedingungen

Sonderstandorte sind Lebensräume mit extremen Bedingungen bezüglich Trockenheit oder Nässe. Dazu zählen etwa Torfstandorte oder Sandlebensräume. Diese aufgrund ihrer extremen Bedingungen seltenen Habitate sind wichtig für seltene und hochspezialisierte Arten. Trittsteinbiotope in Wäldern stellen wichtige Ausweichmöglichkeiten für Arten dar, deren Lebensräume durch Klimaveränderungen betroffen sind. Eine Verbesserung der Konnektivität fördert Ausbreitungsmöglichkeiten, Wiederansiedelungen und den Genfluss zwischen Populationen.