Naturpark Blockheide

1960 wurde die Blockheide zum Naturschutzgebiet, 1964 zum Naturpark erklärt und 1999 als Europaschutzgebiet nominiert. Mächtige Granitblöcke und Birkenhaine bestimmen das Landschaftsbild des Naturparks.

Mächtige Granitblöcke, Birkenhaine, Rotföhren, Heidekraut und ein Teich bestimmen das Landschaftsbild des Naturparks. Die sichtbaren Granitformationen lagen ursprünglich viel tiefer. Sie bildeten vor etwa 300-400 Millionen Jahren das Fundament des Variszischen Gebirges. Diese geologischen Rahmenbedingungen und die landwirtschaftliche Nutzung der vergangenen Jahrhunderte brachte eine vielgestaltige Landschaft hervor: Es entstand ein artenreiches, kleinräumiges Mosaik verschiedener Lebensraumtypen und Lebensgemeinschaften:

  • Hutweidenreste
  • Heidestandorte
  • Trockenrasen
  • extensive Feuchtwiesen
  • Niedermoore
  • seltene Ackerbeikrautgesellschaften
  • und ein Teich 

Durch den Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzung kommt es zu großen Veränderungen, zur Verbuschung und Verwaldung und dem Verlust des Heidecharakters. Der Verein des Naturparkes hat sich zum Ziel gesetzt, dies durch entsprechende Pflegemaßnahmen zu verhindern.

Short Facts

Größe: 106 ha
Schutzparkstatus: Naturpark
Bezirk: Gmünd
Highlight: Wackelsteine

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Infozentrum, Museum, am Fuß des Aussichtsturmes
Öffnungszeiten: Anfang April bis Ende Oktober, täglich 10-18 Uhr
Blockheide 10, 3950 Gmünd
+43 680 506 28 37
blockheide@gmuend.at
www.blockheide.at

Naturschutzgebiet Altenberg

Das Gebiet steht seit 2008 unter Naturschutz und ist Teil des Biosphärenparkes Wienerwald.

Das Naturschutzgebiet liegt im Wienerwald am Nordabbruch ins Tullner Feld. Es finden sich hier Eichenwälder, Buchenbestände sowie Eschen-Ahorn-Wälder mit Altholzbeständen und hohem Todholzanteil. Die hügelige Landschaft ist typisch für den Wienerwald.

Weißrückenspecht, Mittelspecht, Grauspecht und Halsbandschnäpper leben als schützenswerte seltene Vogelart im Naturschutzgebiet. Das zentrale Schutzziel im Naturschutzgebiet „Altenberg“ ist die Förderung von natürlichen Waldgesellschaften. Besondere Bedeutung haben die Entwicklung von Waldstrukturmerkmalen wie z.B. stehendes und liegendes Totholz, Höhlenbäume oder abnorme Stammformen sowie die Sicherung natürlicher Entwicklungsprozesse, die im Wirtschaftswald fehlen.

Seltene Laubbaumarten wie Spitzahorn, Bergulme, Winterlinde und die hier selten vorkommende Tanne sollen gefördert werden. Die Hohltaube, verschiedene Fledermausarten und holzbewohnende Insekten finden dadurch im Gebiet ideale Lebensbedingungen. Die Population der Spechte soll erhalten bzw. vergrößert werden.

Short Facts

Größe: ca. 106 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Tulln
Highlight: Grauspecht

Kontakt

Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH
Norbertinumstraße 9, 3013 Tullnerbach
+43 2233 54 187
office@bpww.at
www.bpww.at

Naturschutzgebiet Angerner und Dürnkruter Marchschlingen

Dieses Gebiet ist eines von drei Naturschutzgebieten an der March und wurde 1985 gegründet. Die ehemaligen Mäanderschlingen sind heute vom Fluss abgetrennt und bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum.

Besonders bekannt ist das Naturschutzgebiet „Angerner und Dürnkruter Marchschlingen“ für seine reiche Libellenfauna. Die größte Artenvielfalt findet sich dabei an den drei ständig wasserführenden Gewässern, die viele unterschiedliche Mikrohabitate beherbergen. Der Eisenbahnerteich bietet auch im Sommer eine größere offene Wasserfläche für Arten wie den Östlichen Blaupfeil oder das Kleine Granatauge. Die breite Verlandungszone wird von temporären Arten wie der Südlichen Mosaikjungfer oder der Südlichen Heidelibelle genutzt.

Im Uferbewuchs wiederum findet die Gemeine Weidenjungfer passende Gehölze für die Eiablage vor. Insgesamt konnten hier 17 Arten mit unterschiedlichen Habitatansprüchen nachgewiesen werden. Darunter auch eine kleine bodenständige Population der Kleinen Pechlibelle, die direkt in der Au nicht vorzukommen scheint.

Short Facts

Größe: ca. 80 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: alte Flussmäander mit großem Artenreichtum

Naturschutzgebiet Braunsberg-Hundsheimerberg

Die Berge bei Hainburg an der Donau sind die letzten Ausläufer der Kleinen Karpaten. Der Hundsheimer Berg erreicht immerhin eine Höhe von 480 Metern. Das Naturschutzgebiet besteht seit 1965 und zeichnet sich durch eine überaus reichhaltige Insektenfauna aus.

In den Höhlen und Karstspalten der Hainburger Berge wurden bedeutende Überreste eiszeitlicher Tiere gefunden. Als bekanntester Fund gilt das Hundsheimer Nashorn. Für Fauna und Flora stellen die Hundsheimer Berge eine wichtige Wärmeinsel am Westrand der pannonischen Ebene dar. Wärme liebende Arten erreichen hier ihre westliche oder nördliche Verbreitungsgrenze.

Die Vegetation wird von artenreichen Trockenrasen und Halbtrockenrasen sowie ausgedehnten, naturnahen Eichen- und Eichen-Hainbuchenwäldern gebildet. Hervorzuheben sind die Vorkommen von Waldsteppen-Beifuß und Wolfsfuß -Scharte als floristische Besonderheiten.

Das Gebiet zeichnet sich durch eine überaus reichhaltige Insektenfauna aus. Allein im Naturschutzgebiet auf dem Hundsheimer Berg wurden über 1300 Schmetterlingsarten registriert. In den eichenreichen Wäldern existieren schützenswerte Vorkommen des Hirschkäfers. Die Trockenrasen beherbergen eine reiche Heuschreckenfauna, u.a. mit der größten heimischen Art, der Großen Sägeschrecke. Am Fuße des Spitzerberges und bei Hundsheim gibt es auch noch nennenswerte Zieselvorkommen. Das Gebiet beherbergt außerdem ein österreichweit wichtiges Winterquartier des Großen Mausohrs.


Das Naturschutzgebiet Braunsberg-Hundsheimerberg wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.

Short Facts

Größe: 192 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Bruck an der Leitha
Highlight: Trockenrasen mit seltenen Tierarten und Pflanzenarten
 

Naturschutzgebiet Bruneiteich

Das Gebiet steht seit 1979 unter Naturschutz und gehört zum Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft“ und „Vogelschutzgebiet Waldviertel“ sowie zum Ramsargebiet „Waldviertler Teich-, Moor- und Flusslandschaft“. Der Teich ist mit seinen 38,7 ha einer der größten Fischteiche des Waldviertels. Wahrscheinlich wurde er bereits im 15. Jahrhundert angelegt.

Das Naturschutzgebiet Bruneiteich ist aufgrund der vorkommenden Wasser- und Sumpfvogelarten ein Feuchtgebiet von nationaler Bedeutung. Um die derzeit den Teich in seiner ökologischen Substanz gefährdenden Beeinträchtigungen, wie Entwässerung des Moores, Fichtenaufforstung und Badebetrieb, abzubauen, ist eine Ausweisung des gesamten Areals als Naturschutzgebiet unerlässlich.

Das umgebende Gebiet besteht aus offener Kulturlandschaft, durchmischt von Ackerbau und
Grünland. Es sind strukturreiche Feldlandschaften mit eingestreuten Trockenrasen, Halbtrockenrasen, mageren Wiesen und zahlreichen Strukturelementen wie „Bichln“, Einzelbäumen, Heckenzügen, Böschungen und Rainen sowie Feuchtwiesen und Röhrichtbeständen.

Schützenswert sind im Gebiet vorkommende Vogelarten wie Bekassine, Rotschenkel, Birkhuhn, Flussseeschwalbe, Hauben-, Schwarzhals- und Zwergtaucher. Darüber hinaus stellt der Bruneiteich einen vielfältigen Lebensraum für Amphibien, Reptilien, Libellen und den Fischotter dar.

Das jährliche Abfischfest am Nationalfeiertag ist beliebte Tradition. Dabei lernen die BesucherInnen die Teichwirtschaft kennen und werden mit regionalen Spezialitäten versorgt.

Short Facts

Größe:  60,4 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gmünd
Highlight: Bekassine – Vogel des Jahres 2013

Naturschutzgebiet Buchberg

Das Gebiet steht seit 2008 unter Naturschutz und ist Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes Wachau.

Der Buchberg liegt nordwestlich von Spitz an der Donau und ist über 700 Meter hoch. Das Naturschutzgebiet ist der Gipfelbereich mit einer Hangwiese sowie ein weitgehend naturbelassenes Waldgebiet. Es beinhaltet Halbtrockenrasen, Magerwiesen und trockenen Mischwald mit gut erhaltenen Flaumeichenbeständen sowie artenreichem Unterwuchs.
An seltenen Pflanzen kommen im Naturschutzgebiet Orchideen wie Kleines Knabenkraut, Dreizähniges Knabenkraut und Holunder-Fingerknabenkraut vor.

Das Gebiet ist auch Lebensraum für viele seltene Tierarten. Es finden sich hier 27 verschiedene Brutvogelarten. Besonders zu erwähnen sind Wespenbussard und Hohltaube. An schützenswerten Insektenarten leben am Buchberg die Gottesanbeterin, gefährdete Schmetterlingsarten wie Schwalbenschwanz, Hufeisen-Gelbling, Flockenblumen-Scheckenfalter und besonders seltene Heuschreckenarten, wie der schwarzfleckige Grashüpfer und die italienische Schönschrecke.

Short Facts

Größe:  ca. 21 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Krems
Highlight: schwarzfleckiger Grashüpfer

Naturschutzgebiet Eichkogel

Das Gebiet steht seit 1960 unter Naturschutz. Es liegt in dicht verbautem Gebiet im Süden von Mödling und ist von landwirtschaftlichen Flächen umgeben, die zum Teil im Schutzgebiet liegen.

Der 367 m hohe Eichkogel liegt im Schnittpunkt verschiedener geologischer, klimatischer und biogeographischer Zonen. Er ist aus Süßwasserkalken und Sanden aufgebaut, die von Löss-Schichten überdeckt sind. Im Gipfelbereich befinden sich sehr karge, trockene und seichtgründige Böden. Naturbesonderheiten sind unterschiedliche, eng verzahnte Trocken- und Halbtrockenrasen, Gebüsche, Wald- und Waldsteppenlandschaft.

Schon seit 5600 v. Chr. fand die erste landwirtschaftliche Nutzung des Eichkogel statt. Seit diesem Zeitpunkt ist das Gebiet dauernd besiedelt. Der ursprüngliche dichte Eichenwald wurde abgeholzt und nach und nach landwirtschaftlich genutzt. Zuletzt war eine Beweidung mit Rindern charakteristisch. Weinbau wird bis heute betrieben. Diverse Pflegemaßnahmen sollen die Vegetation in ihrer besonderen Form erhalten.

Das Gebiet beherbergt ungewöhnlich viele sonst schon selten gewordene Pflanzen- und Tierarten wie z.B. Diptam, Küchenschellen, Frühlingsadonis und Waldwindröschen. Es gibt viele Singvögel und zahlreiche Insektenarten. Teile des Eichkogels zählen zu den Felssteppen. Am Eichkogel leisten die Mitglieder der Berg- und Naturwacht Mödling regelmäßig freiwillige Pflege- und Aufsichtsdienste, um die Artenvielfalt in diesem einzigartigen Gebiet zu erhalten.

Das Naturschutzgebiet Eichkogel wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.

Short Facts

Größe:  68 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Mödling
Highlight: Gelber Lein (Linum flavum), Wirts- und Futterpflanze der seltenen Leinbiene Osmia mocsaryi

Naturschutzgebiet Erdpresshöhe

Das Naturschutzgebiet "Erdpresshöhe" wurde 2014 errichtet und liegt im Gemeindegebiet von Lassee im südöstlichen Marchtal. Es ist Teil des LIFE-Natur-Projektgebietes Pannonische Sanddünen.

Die pannonischen Sanddünen des Marchfeldes zählen zu den wertvollsten Lebensräumen in Niederösterreich. Zahlreiche hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenarten finden hier ein Refugium. Die Flächen wurden daher in die Liste der prioritären Lebensräume der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie aufgenommen. Im Rahmen eines LIFE-Projektes wurden mit Unterstützung der EU-Maßnahmen zur Aufwertung der Sandlebensräume umgesetzt.

Vor Beginn des LIFE-Projektes wurde das Gebiet nicht gemäht oder beweidet. In der Folge breiteten sich Robinie, Goldrute und Landreitgras aus und ließen die Trockenrasenflächen verschwinden. Im Rahmen der Schutzmaßnahmen werden die landwirtschaftliche Nutzung aufgegeben und der gesamte Bereich in Sandrasen übergeführt. Durch Entbuschung werden störende Gehölze entfernt. Dadurch können sich wieder besondere Pflanzengesellschaften entwickelt. So ist es etwa gelungen, neue Populationen des stark gefährdeten Sand-Gipskrautes (Gypsophila fastigiata subsp. arenaria) aus dem nahe gelegenen Naturschutzgebiet  Windmühle Lassee aufzubauen. Weitere floristische Besonderheiten sind Steppenrasenbestände mit Tragant (Astragalo austriacus) und Pfriemengras (Festuca sulcata) und Vorkommen des Grauscheidigen Federgrases (Stipa joannis) und des Rispen-Gipskrautes (Gypsophila paniculata). Charakteristische Arten sind weiters: Glanz-Segge (Carex liparocarpos), Ungarische Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa subsp. sadleriana) und das Sand-Hornkraut (Cerastium semidecandrum).

Über die Bedeutung des Gebietes für die Fauna liegen noch keine genauen Untersuchungen vor. Es dürfte sich aber auch für die Tierwelt um äußerst wertvolle Standorte handeln. Besonders Hautflügler und Heuschrecken finden hier geeignete Lebensräume. Zu den jetzt schon bekannten Besonderheiten zählen Knotenwespe (Cerceris albofasciata) und Langhornbiene (Eucera pollinosa).

Short Facts

Größe: ca. 5,1 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: Trockenstandorte, spezielle Pflanzenwelt

Naturschutzgebiet Falkenstein

Das Gebiet erstreckt sich vom Talboden der Schwarza bis in die steil abfallenden Felszonen des Falkensteins. Der Klafterbach, ein gestreckter Gebirgsbach, mündet in die Schwarza. Er entspringt in einer Höhle. An seinen Ufern gedeihen Ahorn-Eschen-Schluchtwälder. Der überwiegende Teil der Wälder im Gebiet ist allerdings forstwirtschaftlich stark verändert. Nur die Felsbereiche mit Rotföhrenbeständen und Felsspaltenvegetation sind in naturnahem Zustand. Im Gebiet befinden sich zahlreiche Wildgatter mit teilweise intensiv beweideten Magerweiden. Im Talboden ist eine artenreiche Fettwiese Teil des Naturschutzgebietes.

Zu den charakteristischen Pflanzen im Naturpark zählen neben Fichten-Tannen und Buchenmischwäldern auch Bergulme, Bergahorn, Eberesche und vereinzelt die Eibe. Weiters findet man zahlreiche Alpenblumen auf den Naturwiesen. Bemerkenswert ist das gehäufte Vorkommen von Seidelbast, Feuerlilie, Türkenbund, Aurikel und der behaarten Alpenrose.

Zahlreiche besondere Insekten, wie der Apollofalter, der Perlmuttfalter, der Bergblattkäfer oder der bunte Blütenbock sind im Naturpark heimisch.

Short Facts

Größe:  16,9 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Neunkirchen
Highlight: behaarte Alpenrose

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Naturpark Schwarzau im Gebirge
Hubmer Gedächtnisstätte
2662 Schwarzau im Gebirge, Markt 60
+43 2667 238
gemeinde@schwarzau­imgebirge.at

Naturschutzgebiet Fehhaube-Kogelsteine

Die charakteristischen Steingebilde des Naturschutzgebietes „Fehhaube-Kogelsteine“ sind Verwitterungsprodukte aus mehr als 550 Millionen Jahre altem Maissauer Granit und stehen seit 2009 unter Naturschutz.

Die Fehhaube ist eine besonders schöne Gesteinsformation in der Nähe von Stoitzendorf. Es soll sich dabei um eine megalithische Sternwarte von riesigem Ausmaß handeln, die schon in der Steinzeit als Kultplatz genutzt wurde. Auch heute noch gilt die Fehhaube als Platz zum Kraft tanken. Die Kogelsteine bei Eggenburg zeigen die für Granit typischen "Wollsackverwitterungen". Granit ist ein Tiefengestein, das auf seinem Weg zur Erdoberfläche gespalten wurde und verwittert ist. Die Verwitterung erfolgte bevorzugt an den waagrechten und senkrechten Spalten und Rissen.

Der hier vorkommende Silikattrockenrasen beherbergt eine Vielzahl an besonderen Tier- und Pflanzenarten. Zu den prominentesten Pflanzenarten des Gebietes zählen die Sandschwertlilie und der niederliegende Besenginster. Unter den Tieren finden das Ziesel, der Neuntöter, die Sperbergrasmücke und die Gefleckte Keulenschrecke einen geeigneten Lebensraum.

Zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Gebietes wurden in den vergangenen Jahren gesetzt. So wurden im Rahmen eines LIFE-Projektes ein Managementplan erstellt und etliche Flächen von der Robinie befreit. Die bisher intensiv bewirtschafteten Grundstücke zwischen der Fehhaube und den Kogelsteinen werden in Zukunft als Verbindungskorridor dienen, die Äcker werden in Grünland übergeführt und von Schafen beweidet werden.

Short Facts

Größe: 2,5 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Horn
Highlight: Gesteinsformationen und Wollsackverwitterungen

Naturschutzgebiet Gebhartsteich

Der Gebhartsteich bei Schrems ist mit 65 Hektar der größte Fischteich des Waldviertels. Er ist seit 1980 Naturschutzgebiet und seit 1999 Teil des Ramsar-Gebietes „Waldviertler Teiche, Moore und Flusslandschaft“.

Das vielfältige Mosaik der Landschaft umfasst naturnahe Fischteiche, die Lainsitz und andere Flüsse und Bäche, Feuchtwiesen sowie zahlreiche Moore. Die Teichwirtschaft im Waldviertel besteht seit dem 13. Jahrhundert. Heute existieren im Waldviertel rund 1.400 Teiche mit einer Gesamtfläche von 1.700 Hektar. Die Waldviertler Teiche zählen zu den „Important Bird Areas“ Österreichs.

Der Gebhartsteich weist zum Teil reich strukturierte Verlandungszonen aus Schilf, Rohrkolben, Großseggen und Reitgras auf. Die an den Teich angrenzenden nassen und verschilften Flächen bilden zusammen mit Erlen- und Weidengebüsch und verwachsenen Zuflüssen reich strukturierte Lebensräume. Der Teichgrund ist im Allgemeinen wenig bewachsen. Der Teich ist während des Vogelzugs ein wichtiger Rastplatz für verschiedene Watvogel- und Limikolenarten.

Ein Managementplan für den Gebhartsteich wurde im Zuge des LIFE Projektes "Feuchtgebietsmanagement für das oberer Waldviertel" (1996-1999) entwickelt. Es wurden Pufferzonen rund um den Teich geschaffen und Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt.

Short Facts

Größe: 65 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gmünd
Highlight: Fischteich als Rastplatz für Zugvögel

Naturschutzgebiet Gemeindeau

Das Gebiet steht seit 1980 unter Naturschutz und ist Teil des Naturparks Heidenreichsteiner Moor. Es gehört außerdem zum Europaschutzgebiet „Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft“.

Das Naturschutzgebiet steht im Besitz der Agrargemeinschaft Heidenreichstein. Es liegt auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Heidenreichstein im nordwestlichen Waldviertel und liegt auf einer Höhe von etwa 600 m. Der Wald wird nach einem Wirtschaftsplan, der die forstliche Nutzung festlegt, bewirtschaftet. Die offenen Moorflächen dürfen nicht genutzt werden, die restliche Waldfläche wird weiterhin bewirtschaftet.

Der 1989 mit der Bezeichnung „Hochmoor Gemeindeau – Heidenreichstein“ gegründete Naturpark war zuvor als „Gemeindeau“ bereits Naturschutzgebiet gewesen. 2005 wurde er neu konzipiert und in Naturpark „Heidenreichsteiner Moor“ umbenannt. Die Gemeindeau gilt als Beispiel für ein Moor, das behutsam dem Tourismus geöffnet wurde, während gleichzeitig Konzepte zur Erhaltung und schonenden Nutzung umgesetzt werden. Um die offene Moorfläche als Element der Kulturlandschaft zu erhalten, ist es notwendig, den Grundwasserspiegel mit Dämmen knapp unter der Mooroberfläche zu stabilisieren und die aufkommenden Gehölze zu entfernen. Ein entsprechendes Projekt wird von einem Forschungsinstitut der Universität Wien auf wissenschaftlicher Basis durchgeführt.

Naturpark Heidenreichsteiner Moor

Short Facts

Größe: ca. 30 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gmünd
Highlight: unberührte Moorlandschaften

Kontakt

Tourismusinformation Heidenreichstein
Stadtplatz 1, 3860 Heidenreichstein
+43 2862 52619
info@heidenreichstein.gv.at
 

Naturschutzgebiet Geras

Das Gebiet steht seit 1968 unter Naturschutz und befindet sich im Naturpark und Landschaftsschutzgebiet „Geras“. Im nördlichen Granit- Gneishochland gelegen, gehört es zur kontinentalen Klimazone.

Das Naturschutzgebiet wird zu einem Großteil von Fichtenwirtschaftswäldern dominiert. Den artenreichsten Abschnitt des Gebietes stellen zwei Fischteiche, Langer Teich und Edlerseeteich, dar. Verlandungszonen, Röhrichte, Hochstaudenfluren und Feuchtwiesenreste sind Lebensraum für Wasser- und Sumpfvögel, Amphibien und Insektenarten. Hier lebende schützenswerte Tiere sind zum Beispiel Drossel- und Teichrohrsänger, Eisvogel, Krick- , Knäk- und Schnatterente, Weißstorch, Rohrweihe, Zwergdommel, Haubentaucher, Wasserralle, Schlagschwirl, Feldschwirl, Kiebitz und die Rotbauchunke.

Das Gebiet wird abgesehen von den beiden Teichen intensiv bewirtschaftet. Wanderwege, Wildgatter, land- und forstwirtschaftliche Nutzung prägen die Umgebung.

Short Facts

Größe:  126,6 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Horn
Highlight: Rotbauchunke

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Hubertushaus im Naturpark Geras
An der Horner Bundesstraße B4, 2093 Geras
+43 664 55 26 55 3
info@naturparkgeras.at
www.naturparkgeras.at

Naturschutzgebiet Gerichtsberg

Das Naturschutzgebiet Gerichtsberg liegt im östlichen Marchfeld und ist Teil der Stadtgemeinde Marchegg, Es war Teil des LIFE-Natur-Projekts „Pannonische Sanddünen“.

Die Flugsande des Gerichtsberges wurden während der letzten Eiszeit abgelagert. Dieser Raum war zu jener Zeit nicht bewaldet, so vertrug der Wind aus den Sandbänken der Gewässer große Mengen an feinem Material. Ausgedehnte Flugsanddecken und zahlreiche Dünen konnten in dieser Gegend entstehen. Pflanzenbewuchs stabilisierte die Sande allmählich. Als der Mensch ab dem Mittelalter die Wälder großflächig rodete und die Böden landwirtschaftlich nutzte, wurden die Sande wieder vom Wind verblasen. Die Erosionsprobleme wurden schon unter Maria Theresias Herrschaft erkannt und mit Aufforstungsprogrammen eingedämmt. Offene „Pionierstandorte“ sind selten geworden.

Die pannonischen Sanddünen zählen zu den trockensten Standorten innerhalb der niederösterreichischen Kulturlandschaft. Dies liegt zum einen am pannonischen, niederschlagsarmen Klima, aber auch an der geringen Wasserspeicherkapazität des Sandes. Das Wasser versickert rasch und wird nur zu einem geringen Teil gespeichert. Daher gedeihen hier nur Pflanzen, die Trockenheit gut überstehen.

Im Rahmen des LIFE-Natur-Projekts wurde eine weitere Ausdehnung der Waldfläche unterbunden. Götterbäume, Robinien und Flieder, die wild aufgegangen waren, wurden entfernt. Nun sind hier Gräser wie zum Beispiel verschiedene Schwingelarten, Steppen–Kammschmiele und Glanz-Lieschgras häufig vertreten. Auch das Rispen-Gipskraut, oder Schleierkraut, das als Zierpflanze für den Blumenhandel kultiviert wird kommt hier vor.

Durch die Umwandlung der angrenzenden ehemaligen Ackerflächen in Sandrasen konnten wertvollste Standorte gesichert werden. Neben der Unterschutzstellung müssen wiederkehrende Pflegemaßnahmen erfolgen, um diesen wertvollen Standort zu erhalten.

Short Facts

Größe:  5,96
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: Rispen-Gipskraut

Naturschutzgebiet Gießhübl-Kiental Ost und West-Tenneberg-Wassergspreng-Anninger Tieftal

Das gesamte Naturschutzgebiet gehört zur Kernzone des Biosphärenparks Wienerwald wurde 2008 gegründet und umfasst Bereiche der Gemeinden Gießhübl, Hinterbrühl, Weissenbach, Kaltenleutgeben und Gaaden.

Die Kernzonen des Biosphärenparks Wienerwald in Niederösterreich sind als Naturschutzgebiete geschützt. Hier findet sich ein kleinflächiges Mosaik aus verschiedenen Baumarten und Lebensräumen. Die alten Bestände bieten eine sehr naturnahe Struktur. Die Bäume werden hier mehrere hundert Jahre alt und bieten auch als Totholz Lebensraum und Unterschlupf, z. B. für seltene Käfer und Pilze. Das abgestorbene Holz vermodert und gibt die gespeicherten Nährstoffe wieder in den natürlichen Kreislauf zurück. Auf diese Weise wachsen die „Urwälder von morgen“ heran. Die Kernzonen Anninger und Kiental werden seit 2005 weder land- noch forstwirtschaftlich genutzt.

Die Blumenwiesen des Wienerwaldes sind neben seinen naturnahen Waldbereichen seine wertvollsten Lebensräume. Zu den typischen Wiesenblumen wie Margeriten, Glockenblumen oder Wiesensalbei gesellen sich zahlreiche gefährdete Arten wie die Breitblatt-Platterbse, das Brandknabenkraut oder die Pannonische Kratzdistel, die für wechseltrockene Bereiche mit periodisch schwankender Wasserversorgung typisch ist. An warmen Sommertagen tummeln sich in den Wienerwaldwiesen unzählige Schmetterlinge, Heuschrecken und Insekten. Auch zahlreiche Vogelarten wie der Neuntöter mit seinem markant gefärbten Gefieder sind hier daheim. Als typisches Element der Kulturlandschaft sind die Wienerwaldwiesen auf eine regelmäßige Bewirtschaftung durch Mahd oder Beweidung angewiesen.

Short Facts

Größe: 429 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Mödling
Highlight: kleinstrukturierte Kulturlandschaft im Wienerwald

Kontakt

Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH
Norbertinumstraße 9, 3013 Tullnerbach
+43 2233 54 187
office@bpww.at
www.bpww.at

Naturschutzgebiet Glaslauterriegel-Heferlberg

Der Glaslauterriegel und der Heferlberg sind zwei trocken-warme Hügel zwischen Pfaffstätten und Gumpoldskirchen an der Thermenlinie südlich von Wien mit wertvollsten Trockenstandorten. Glaslauterriegel wurde 1978, Heferlberg 1983 zum Naturschutzgebiet erklärt.

Beide Hügel bestehen aus Kalkgestein und weisen flachgründige Böden auf. Deshalb fehlt hier ein geschlossener Waldbewuchs. Diese geologische Gegebenheit und das pannonische Klima ermöglichten die Bildung von besonderen Biotopen. Es leben hier Pflanzen- und Tierarten, die in großen Teilen Mitteleuropas fehlen. Aufgrund ihrer hohen ökologischen Bedeutung wurden bereits vor 30 Jahren einige Teilbereiche zum Naturschutzgebiet erklärt.

Hier gedeihen nur Pflanzen, die längere Trockenperioden ertragen können. So weist die Österreichische Schwarzwurzel einen Wachsüberzug auf, der die Verdunstung reduziert. Die Silberscharte und die Dalmatinische Lotwurz sind durch eine starke Behaarung geschützt. Schwingel- und Federgras-Arten reduzieren die Verdunstung durch Rollblätter. Eine andere Überlebensstrategie besteht darin, die Vermehrung in Zeiten zu verlagern, wo höhere Bodenfeuchtigkeit herrscht. So gelangt das Rundfrucht-Hungerblümchen meist schon im April zur Samenreife und übersteht so die trockenen Sommer.

Die Trockenstandorte werden aber auch von hoch spezialisierten Tierarten besiedelt. Hier finden sich faunistische Kostbarkeiten wie Smaragdeidechse, Kleines südliches Nachtpfauenauge, Schwarzer Bär oder die Lauch-Seidenbiene. Insgesamt konnten im Gebiet 1.180 Schmetterlingsarten nachgewiesen werden.

Das Naturschutzgebiet Glaslauterriegel-Heferlberg wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.

Short Facts

Größe: 29,3 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Baden
Highlight: Trockenstandorte mit besonderer Fauna und Flora


 

Naturschutzgebiet Gochelberg-Toter Berg

Das Gebiet steht seit 2008 unter Naturschutz und ist Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes Wachau.

Das Naturschutzgebiet liegt am Südufer der Wachau. An den trockenen Steilhängen dominieren Traubeneichenwälder, in den felsigen Bereichen die Rotföhre, auf tiefgründigerem, flachen Gelände Rot- und Hainbuche. Auf den Lichtungen befindet sich subkontinentaler Halbtrockenrasen. Im Windstallgraben ist der Standort feuchter, hier gedeihen Eschen, Schwarzerlen, Weiden, Ulmen und Winterlinden.
Das Besondere am Naturschutzgebiet sind die naturnahen Wälder und die Verzahnung der verschiedenen Standorte auf engstem Raum. Bisher wurden 21 gefährdete Pflanzenarten gefunden wie z.B. Blassgelber Eisenhut, Ästige Graslilie, Langblättriges Waldvögelein, Steppen-Lieschgras, Pracht-Königskerze und andere.


Der naturbelassene, mäandrierende kleine Windstallgrabenbach zwischen Gochelberg und Totem Berg bietet Lebensraum für Echte Brunnenkresse, Steinkrebs und Feuersalamander. Die großteils weit über 100 jährigen Bestände sind ein idealer Lebensraum für Höhlenbrüter und Totholzkäfer. Gefährdete Brutvögel wie Wespenbussard, Hohltaube, Uhu, Weißrückenspecht, Mittelspecht, Kleinspecht und Dohle leben im Gebiet. Smaragdeidechse, Zauneidechse, Blindschleiche und Äskulapnatter sind Vertreter seltener Reptilien. Aus dem Reich der Insekten finden Schwalbenschwanz, Berghexe, Gottesanbeterin und viele andere ein Zuhause.

Short Facts

Größe:  ca. 63,8 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Krems
Highlight: Wespenbussard

Naturschutzgebiet Goldberg

Das Gebiet steht seit 1980 unter Naturschutz. Der Goldberg liegt im zentralen Wiener Becken.

Der Goldberg ist 219 m hoch, aus Kalkschotter und Kalksanden aufgebaut und ragt zusammen mit dem nördlich gelegenen Reinspiegelberg (191 m) und dem Zeiselberg (182 m) deutlich aus der Ebene zwischen Fischa und Leitha heraus.

Der Lebensraum wird von Trockenrasen dominiert, die vermutlich aus trockenen Waldsteppenresten hervorgegangen sind. Das Schutzgebiet liegt inmitten einer strukturarmen Agrarlandschaft. Die Äcker reichen im Oberhang unmittelbar an das Schutzgebiet heran.

Die Besonderheiten dieses Naturschutzgebietes sind kleinflächige wärmeliebende Flaumeichenwälder im Gipfelbereich und die Zwergweichselbüsche entlang der Trockenrasenflächen. Zwergschwertlilie sowie Groß- und Schwarzkuhschelle sind weitere pflanzliche Besonderheiten. Der Lebensraum ist auch Heimat für seltene Vögel, wie die Dorngrasmücke, sowie seltene Insektenarten, wie zum Beispiel die Gottesanbeterin.


 

Short Facts

Größe: 4,12 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Baden
Highlight: Schwarzkuhschelle

Naturschutzgebiet Grimsinger Au

Das Gebiet steht seit 2008 unter Naturschutz und ist Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes Wachau. Die Grimsinger Au umfasst einen Donau-Nebenarm, die Grimsinger Insel und den umgebenden Auwald. Seine heutige Form ist das Ergebnis des LIFE Projektes Wachau.

Die Grimsinger Au mit dem 2007 angeschlossenen Nebenarm ist einer der wenigen Flussabschnitte der Donau mit ausgeprägter Flussdynamik. Erosion an den Prallufern und Ab- und Umlagerung von Schotterbänken und Schlamm verändern das Gebiet laufend. Im Naturschutzgebiet sind zum Teil sehr naturnahe Weich- und Hartholzauen mit schönen Altbaumbeständen und hohem Totholzanteil erhalten. Bisher wurden allein in den Auwäldern 42 Pflanzenarten beschrieben.

Auf den offenen Standorten im Bereich der neuen Flächen nach Baggerungen hat sich eine vielfältige Ruderalflora entwickelt. „Ruderis“ ist lateinisch und heißt Schutt. Es sind vom Menschen beeinflusste, nicht genutzte Flächen, die von bestimmten Pionierpflanzen besiedelt werden, wie zum Beispiel Melde, Schwedenklee oder gewöhnlicher Beifuß. Im Offenbereich wachsen Gehölze wie Pappel, Weide und Ulme nach. Störende Gehölze wie Robinie und Eschenahorn wurden im Zuge von Pflegemaßnahmen entfernt, sodass die Entstehung eines naturnahen Auwaldes zu erwarten ist.

Die Tierarten Biber und Fischotter haben das Gebiet ebenso besiedelt wie Gänsesäger, Wespenbussard, Eisvogel und andere Vertreter der Vogelwelt. Im fischreichen Nebenarm leben seltene Arten wie zum Beispiel Bachneunauge, Schied und Weißflossengründling.

Short Facts

Größe: ca. 22,1ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Melk
Highlight: wiederhergestellte natürliche Flussdynamik

Naturschutzgebiet Gurhofgraben

Das Gebiet wurde 1979 unter Naturschutz gestellt und 2008 erweitert. Es liegt im Europaschutzgebiet „Wachau-Jauerling“ und im Landschaftsschutzgebiet „Wachau und Umgebung.“

Der Gurhofgraben liegt südlich der Donau im Dunkelsteinerwald in 320 bis 500 m Seehöhe. Der Dunkelsteiner Wald ist Teil der Böhmischen Masse und hauptsächlich aus Granulit, einem feinkörnigen Granit, aufgebaut. Im Gebiet des Naturschutzgebietes Gurhofgraben sind die zwei größten Vorkommen von Serpentin im Dunkelsteiner Wald zu finden.

An den südlichen und südwestlichen Felshängen des Gurhofgrabens wächst ein lichter Rotföhrenwald auf Serpentingestein. Der Pflanzenbewuchs der steilen Felshänge des Serpentingebietes hebt sich deutlich von der Umgebung ab. Der Rotföhrenwald mit Rasensteppen und Felsfluren im Unterwuchs kann sich hier halten. Die Rasensteppen sind artenreich, während in den Felsspalten nur wenige, spezialisierte Pflanzenarten wachsen können. Seltene Tierarten, wie etwa die Schlingnatter, sowie seltene Heuschrecken und Schmetterlinge finden hier ideale Lebensbedingungen.

Das Naturschutzgebiet war in der Vergangenheit durch Wildfütterung beeinträchtigt. Durch konzentriert auftretendes Schalenwild kam es zu Erosions-, Tritt- und Verbissschäden. 2002 wurde die Fütterung durch den Jagdausübungsberechtigten entfernt.

Die im Rahmen des LIFE-Projektes Wachau gesetzten Pflegemaßnahmen und die erhebliche Erweiterung des Naturschutzgebietes führten zu einer wesentlichen Verbesserung der Gesamtsituation.

Das Naturschutzgebiet Gurhofgraben wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.

Short Facts

Größe: 7 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Melk
Highlight: Schlingnatter – Reptil des Jahres 2013

Naturschutzgebiet Hainbach-Hengstberg

Das Naturschutzgebiet Hainbach-Hengstlberg liegt im südlichen Teil des Sandstein-Wienerwaldes und steht seit 2008 unter Naturschutz. Es ist Teil des Biosphärenparkes Wienerwald.

Charakteristisch sind hügelige Landschaftsformen mit großflächigem Buchenwald. Die Wälder haben einen hohen Anteil an Altholzbeständen. Entlang des Hain- und Weidenbaches sind Auwaldstreifen erhalten. Das Gebiet ist nur gering zerschnitten und besiedelt. Besondere Tiere im Gebiet sind Wespenbussard, Schwarzstorch, Weißrückenspecht, Schwarz- und Grauspecht, Raufußkauz und andere für diesen Lebensraum typische Vogelarten.

Ziel des Naturschutzes im Gebiet ist die Förderung natürlicher Waldgesellschaften. Stehendes und liegendes Totholz und besondere Stammformen sollen geschaffen bzw. belassen werden. Neben den bestehenden Tierarten sollen künftig verschiedene Fledermausarten und holzbesiedelnde Insekten hier einen geeigneten Lebensraum finden können.

Short Facts

Größe: ca. 441 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Baden, Mödling
Highlight: Raufußkauz

Naturschutzgebiet Hochau

Das Naturschutzgebiet Hochau ist eine Donauinsel auf der Höhe von Ardagger. Das Gebiet steht seit 1991 unter Naturschutz, liegt im Europaschutzgebiet „Machland Süd“ und darf nicht betreten werden. Es ist ein sensibles Brutgebiet für gefährdete Vogelarten.

Die Insel ist eine relativ junge Aufschüttung von Schotter- und Sandablagerungen. Hochwasserereignisse fallen meist in die Frühjahrs- und Sommermonate. Die Wasserdynamik ist allerdings durch das Donaukraftwerk Wallsee maßgeblich reduziert.

Auf der Insel Hochau befinden sich vegetationsfreie Schotterflächen, Schotterbereiche mit Pionierpflanzen, Landröhrichte auf Sand, Weidengebüsche, Silberweiden-Weichholzauen und sogar Schwarzpappel-Hartholzauen. Das Gebiet ist eine wichtige Rast- und Überwinterungsstelle, aber auch Brutplatz vieler Wasservögel. Baumartenmischung und Auwald-Lebensraum sind sehr naturnah. Allerdings ist besonders im westlichen Teil des Gebietes die Kraut- und Strauchschicht der Auwälder nahezu flächendeckend von Japanischem Knöterich, einem sogenannten Neophyten, dominiert. In diesem Bereich, der nahezu die Hälfte der Insel einnimmt ist, der Zustand der Au-Lebensräume schlecht. Im Strömungsschatten der Insel sind diese noch in gutem Zustand.

Die Stromlandschaft der Donau wurde durch die Errichtung der Kraftwerkskette stark verändert. Die Insel Hochau ist eine der wenigen großen Inseln der Donau, die naturbelassenen Lebensraum  bietet. Es ist eines der letzten Beispiele, wo beobachtet werden kann, wie ein Auwald entsteht. Hier gilt es, die reichhaltig strukturierten Waldbeständen mit ihrer natürlichen Alterszusammensetzung und dem hohen Struktur- und Totholzanteil zu erhalten.

Short Facts

Größe: 3,7 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Amstetten
Highlight: Lehrbeispiel Auwaldentstehung

Naturschutzgebiet Höhereck

Das Naturschutzgebiet Höhereck befindet sich östlich von Dürnstein und steht seit 2008 unter Naturschutz. Es ist Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes Wachau und des Vogelschutzgebietes Wachau – Jauerling.

Das Höhereck bietet einen vielfältigen Bestand an Felstrockenrasen, Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Gebüschen und Wald. Teile der Hutweidenflächen wurden 1978 mit Schwarzkiefern aufgeforstet. Geologische Grundlage ist Gföhler Gneis, wobei Teile des Osthanges mit Löß und Lehm überlagert sind. Der Westhang ist vollständig bewaldet und besteht aus natürlichem Eichenmischwald und aufgeforsteter Schwarzföhre. Die vom Aussterben bedrohte Österreichische Lotwurz ist auf einem Trockenstandort in Randlage zu finden.

Bisher wurden 27 Brutvögel festgestellt, darunter gefährdete Arten wie Wiedehopf, Heidelerche, Wendehals, Mittelspecht und Zippammer. Blindschleiche, Zauneidechse, Smaragdeidechse, Schlingnatter und Äskulapnatter sind wichtige Vertreter seltener Reptilien im Gebiet. Für Tagfalter sind die Bedingungen ideal: 91 der in Niederösterreich vorkommenden 172 Tagfalterarten leben hier. Besonderheiten sind Osterluzeifalter, Violetter Feuerfalter, Weißdolch-Bläuling, Schwarzfleckiger Ameisen-Bläuling, und andere. Eine Rarität unter den Heu- und Fangschreckenarten ist die vom Aussterben bedrohte Sägeschrecke.

Short Facts

Größe: ca. 10,5ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Krems
Highlight: Sägeschrecke

Naturschutzgebiet In den Sandbergen

Das Naturschutzgebiet "In den Sandbergen" wurde 2014 errichtet und liegt im Gemeindegebiet von Drösing an der March.

Die Flugsande dieser Region wurden nach der letzten Eiszeit abgelagert. Die pannonischen Sanddünen des Marchfeldes zählen zu den trockensten und gleichzeitig auch wertvollsten Lebensräumen in Niederösterreich. Das liegt einerseits am pannonischen Klima, zum anderen aber auch an der geringen Fähigkeit des Sandes, Wasser zu speichern. Regen versickert sehr schnell und wird nicht im Boden festgehalten, weshalb diese Kulturlandschaft nur von trockenheitsresistenten Pflanzen erobert werden konnte.

Früher gab es in diesem Gebiet ausgedehnte Silbergrasfluren, die ab 1920 durch schrittweise Aufforstung verdrängt wurden. Vor wenigen Jahren wurde auf einer etwa 5 Hektar großen Fläche der Oberboden entfernt. Durch die im Boden überdauernden Samen entstanden innerhalb weniger Monate wieder größere Bestände an Silbergrasfluren. Sie bieten zahlreichen vom Aussterben bedrohten Pflanzen- und Tierarten einen idealen Lebensraum. Aufgrund seiner hohen Gefährdung wurde dieser Lebensraumtyp auch in die Liste der prioritären Lebensräume der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU aufgenommen.

Die Marchtaler Silbergrasfluren sind vergleichsweise artenarm, viele der vorkommenden Arten sind aber innerhalb von Österreich nur hier zu finden. Neben dem dominierenden Silbergras (Corynephorus canescens) finden sich hier vom Aussterben bedrohte Spezialisten wie der Sand-Thymian (Thymo angustifolium) oder das Gewöhnliche Filzkraut (Filago vulgaris). Frühlingsspörgel (Spergula morisonii), Sand-Steinkraut (Alyssium montanum) und Dünen-Veilchen (Viola tricolor subsp. curtisii) haben Bestände von überregionaler Bedeutung. Aber auch die Tierwelt und hier im Besonderen die Insektenvorkommen sind einzigartig. Kreiselwespe (Bembix rostrata), Sandbiene (Andrena argentata), Sandschrecke (Sphingoides minutissimus) oder der Sandohrwurm (Labidura riparia) sind Besonderheiten des Gebietes.

Das Gebiet wird durch Mahd und Beweidung extensiv landwirtschaftlich genutzt. Daneben finden noch Managementmaßnahmen wie kleinräumiger Bodenabtrag oder die Entfernung von Gehölzen statt. Der Bodenabtrag ist notwendig, um  langsam entstehende fruchtbare Bodenschichten mit höherem Wasserspeichervermögen zu entfernen. Auf diesen Böden würden die charakteristischen Pionierarten der Dünen schnell ihren Lebensraum verlieren.

Short Facts

Größe: ca. 5 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: eiszeitliche Sanddünen mit spezieller Pflanzen- und Insektenwelt

Naturschutzgebiet Insel Wörth

Die Insel Wörth ist seit 1970 unter Naturschutz gestellt. Sie liegt im Europaschutzgebiet „Strudengau – Nibelungengau“ und im Landschaftsschutzgebiet „Strudengau und Umgebung“.

Die Insel Wörth ist der letzte Rest der Granitklippen, die einst häufiger vorhanden waren und die Schifffahrt gefährdeten. Die Klippe besteht aus grobkörnigem Weinsberger Granit. Auf der Insel befinden sich neben Auwald-Lebensräumen auch Eichen-Hainbuchenwälder und Fichtenforste. Granitfelsen und kleine Weiher bieten ideale Rast-, Schlaf- und Brutplätze für Wasservögel, speziell für Kormorane.

Die Insel Wörth ist die letzte erhaltene Klippe im Bereich des Strudengaus und stellt damit einen Rest der Ur-Donau dar. Auf der Insel befinden sich Mauerreste der ehemaligen Befestigungsanlage der Burg Wörth und das Schifferkreuz. Bedeutend sind die grundwassernahe Weiden- und Pappelau sowie die Felsenkuppen mit dem Felskopf. Seltene Pflanzen wie die Wasser-Schwertlilie, der bärtige Enzian und Zyklamen sind hier heimisch. Graureiher, Eisvogel, Kormoran und der Flussläufer finden auf der Insel gute Lebensbedingungen.

Mit Einschränkungen kann die Insel im Zuge einer Führung von Juli bis September besucht werden.

Short Facts

Größe: 17,7 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Amstetten
Highlight: Kormoran
 

Naturschutzgebiet Kalkklippe Oberpiesting

Das Gebiet ist seit 1979 unter Naturschutz gestellt. Es liegt im Landschaftsschutzgebiet „Hohe Wand – Dürre Wand“.

Die Kalkklippe Oberpiesting liegt im Piestingtal in den niederösterreichischen Kalkalpen. Bei dem Gebiet handelt es sich um einen Reliktstandort mit Felstrockenrasen, der wegen seines seltenen pannonischen Pflanzenbestandes und der eigenwilligen Klippenform geschützt ist. Die Besonderheit liegt in der floristischen Zusammensetzung des Gebietes, das durch die Mischung pannonischer, submediterraner und dealpiner Tier- und Pflanzenarten geprägt ist. Derartige pannonische Pflanzenbestände kommen selten so weit westlich am Alpenostrand gelegen vor.

Charakteristisch sind Gewöhnliche Felsenbirne, Echte Mehlbeere, Schwarzkiefer, Steinweichsel und die Große Kuhschelle. Verschiedene seltene Insektenarten, wie zum Beispiel die Italienische Schönschrecke und die Gottesanbeterin, finden auf der Kalkklippe gute Lebensbedingungen. Die nötigen Pflegemaßnahmen zum Erhalt dieses Kleinods werden seit mehreren Jahren von der Ortsgruppe Höflein der Niederösterreichischen Berg- und Naturwacht durchgeführt. 

Short Facts

Größe: 4,2 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Wiener Neustadt Land
Highlight: Gottesanbeterin

Naturschutzgebiet Kalkschottersteppe Obereggendorf

Das Gebiet ist seit 1979 unter Naturschutz gestellt. Es liegt im Europaschutzgebiet „Steinfeld“ im westlichen Wiener Becken.

Es handelt sich um Trockenrasen auf Schotterflächen, die durch Ablagerungen aus der Piesting entstanden sind. Die Schotteroberfläche trägt magere, seichtgründige Böden. Die Kalkschottersteppe ist sehr einheitlich und ist ein kleiner Rest einer früher etwa 50 km2 großen Steppenheidelandschaft.

Das Gebiet wurde nie als Acker genutzt, sondern im 18. und 19. Jahrhundert mehr oder weniger regelmäßig beweidet. Spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts fand keine Nutzung mehr statt. In den 1970er Jahren setzte vermutlich durch Stickstoffeintrag von Industrie und Verkehr eine Vergrasung mit der Aufrechten Trespe ein.

Durch die seit etwa 5 Jahren durchgeführte Schafbeweidung hat sich die Struktur des Trockenrasens deutlich verbessert. Die Streuauflage wurde reduziert, der Kräuterreichtum hat stark zugenommen. Das Ziesel konnte durch Einführung der Schafbeweidung die ganze Fläche wieder besiedeln. Weiters hat sich die Situation auch für  die Heideschrecke und andere Insektenarten sowie für Vögel wie den  Triel und den Brachpieper wesentlich verbessert.

Es gilt diesen Rest der einst weitläufigen Steppenheidelandschaft zu erhalten bzw. zu entwickelt. Die Kalkschottersteppe Obereggendorf dient so als Lebensraum für besonders anspruchsvolle, gefährdete, wärme- und trockenheitsliebende Pflanzen- und Tierarten im Steinfeld.

Short Facts

Größe: 10,1 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Wiener Neustadt Land
Highlight: Kräuterreich

Naturschutzgebiet Karlstifter Moore

Die Karlstifter Moore wurden 1980 unter Naturschutz gestellt. Sie liegen im westlichen Waldviertel in den Europaschutzgebieten „Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft“ und „Waldviertel“. Sie gehören auch zum Ramsargebiet „Waldviertler Teich-, Moor- und Flusslandschaft.“

Die Karlstifter Moore bestehen aus fünf Teilflächen, die größte ist die “Große Heide“, ca. 2,5 km südlich von Karlstift. Alle Moorflächen der Karlstifter Moore liegen in der Böhmischen Masse. Der Untergrund besteht aus Weinsberger Granit, Quarzsand und Ton. Die Karlstifter Moore liegen nahe an der Mitteleuropäischen Wasserscheide.

Alle Teilflächen der Karlstifter Moore werden vom Latschen-Moorwald dominiert, wobei die Moor-Spirke, eine aufrecht wachsende Latschenform,  tonangebend ist. Es gibt aber auch Rotföhren-Moorwälder und einen Fichten-Moorwald. Im Randbereich ist ein schmaler Gürtel eines Übergangsmoores ausgebildet, eine Zwischenstufe von Nieder- zu Hochmoor. In der Umgebung der Moore befinden sich intensiv bewirtschaftete Fichten-Forste.

Ein Problem ist, dass alle Teilmoore entwässert wurden und sie so fast vollständig von Moorwäldern bestockt sind. Die Moore sind mehr oder weniger stark verheidet, offene Hochmoorbereiche kommen praktisch nicht mehr vor. Schlenken, das sind flache, nasse Vertiefungen, sind zum Teil noch vorhanden. Eine der dringlichsten Maßnahmen ist daher auch die Schließung der Moorgräben, womit der Moorwasserspiegel wieder steigen kann und so der sekundäre Moorwald verschwindet. Die Erhaltung des Lebensraumes für die gefährdeten Pflanzenarten, wie Torfmoos, Siebenstern, Moosbeere und Rosmarinheide ist das wichtigste Ziel.

Das Naturschutzgebiet Karlstifter Moore wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.

Short Facts

Größe: ca. 61,1
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gmünd
Highlight: Rosmarinheide

Naturschutzgebiet Kleine Breitensee

Dieses Gebiet ist mit 13 Hektar das kleinste der drei Naturschutzgebiete an der March und wurde 1979 beschlossen. Das Gebiet hat dennoch eine einzigartige Stellung unter den Augewässern an der March.

Die „Kleine Breitensee“ ist ein Mosaik von unterschiedlichen Kleinlebensräumen wie ausgedehnten Feuchtwiesen, Schilfbeständen, freien Wasserflächen und Schlehengebüsch. Von den 36 im gesamten Gebiet nachgewiesenen Pflanzengesellschaften kommen 17 hier vor. Speziell nach Überschwemmungen bietet es für zahlreiche Arten einen idealen Lebensraum.
Unter den Wasservögeln sind besonders das Vorkommen von Graugans, Schnatterente, Kiebitz, Schilf- und Teichrohrsänger sowie Rohrschwirl und Rohrammer zu nennen.

Short Facts

Größe: ca. 13 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: einzigartige Landschaftselemente auf kleinstem Raum

Naturschutzgebiet Lainsitzniederung

Das Naturschutzgebiet Lainsitzniederung im Nordwestlichen Waldviertel wurde 2000 beschlossen. Es liegt auch im Ramsargebiet „Waldviertler Teiche, Moore und Flußlandschaften“ und im Europaschutzgebiet „Waldviertler Teich-, Heide-, Moorlandschaft und Waldviertel"

In der Lainsitzniederung gibt es überwiegend extensiv bewirtschaftete artenreiche Wiesen. Die Lainsitz ist hier frei mäandrierend. Die Flussniederung wird bei jährlichen Hochwässern meist zur Gänze überflutet. Durch die natürliche Flussdynamik entsteht eine hohe Vielfalt an Naturelementen. Die Reste der ehemals ausgedehnten Aulandschaft nördlich von Gmünd sind der größte naturnah erhaltene Mäanderabschnitt (Mäander = Flussschlinge) aller Mittelgebirgsflüsse Niederösterreichs. Hier sind die letzten großen Auwiesenniederungen des Waldviertels.

Die Lainsitzwiesen zählen zu den regional bedeutenden Wasservogelbrutgebieten Österreichs, zum Beispiel kommt der Wachtelkönig vor. Auch wegen der Schmetterlinge, wie zwei nachgewiesenen Arten des Wiesenknopf-Ameisenbläulings und 29 nachgewiesenen Libellenarten, wie der Grünen Flussjungfer,  ist das Gebiet einzigartig. Die Lainsitzniederung ist auch ein Kerngebiet des österreichischen Fischottervorkommens, das eine wichtige Verbindung zur starken tschechischen Otterpopulation darstellt. So ist das Naturschutzgebiet von nationaler und europäischer Bedeutung. Es darf nicht betreten werden.

Short Facts

Größe: 134,96 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gmünd
Highlight: Wachtelkönig

Naturschutzgebiet Lassee

Das Naturschutzgebiet Lassee liegt südöstlich des Ortes Lassee und wurde 1942 beschlossen. Es liegt im Europaschutzgebiet „Pannonische Sanddünen & Sandboden und Praterterrasse“.

Das Gebiet liegt in einer Senkungszone mit eiszeitlichen Schottern, die von fruchtbaren Schwarzerdeböden und kalkreichen Flugsanden überdeckt sind. Hier kommen steppenartige Trockenrasen mit sehr seltenen Pflanzenarten, wie Sandstrohblume, Österreich-Tragant, Raukenblättrigem Greiskraut vor. Sie prägen den pannonischen Charakter. Auch für seltene Insektenarten, wie die Zweifarbige Beißschrecke und der Heidegrashüpfer ist das Gebiet günstiger Lebensraum.

Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde im Gebiet Weinbau betrieben. Das Naturschutzgebiet in der "Oberen Heide" ist eine kleine, landwirtschaftlich nie genutzte Parzelle, die von der zoologisch-botanischen Gesellschaft aufgrund des Vorkommens seltener Pflanzenarten gepachtet wurde.

Aufgrund der Aktivitäten während des LIFE-Sanddünenprojektes  ist eine stellenweise ausgelichtete Vegetation mit offenen Bodenstellen vorhanden, aber größere offene Bereiche fehlen. Aktuell wird die Fläche wieder gemäht. Die Goldrute breitet sich problematisch aus und bedrängt die schützenswerten Pflanzenarten. Intensivierte Fortsetzung der Pflegemaßnahmen sind zur Erreichung der Schutzziele erforderlich

Short Facts

Größe: 1,39 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: Raukenblättriges Greiskraut

Naturschutzgebiet Lechnergraben

Das Naturschutzgebiet Lechnergraben wurde 1942 unter Schutz gestellt. Es liegt im Europaschutzgebiet „Ötscher – Dürrenstein“ und im Landschaftsschutzgebiet „Ötscher –Dürrenstein“.

Der Lechnergraben liegt in der Nähe von Lunz am See Er ist ein tief in den Dolomit eingeschnittener Erosionsriss im steilen Nordwestabfall des Dürrenstein-Plateaus an der Grenze zwischen Kalkvoralpen und Kalkhochalpen.

Auf den flachgründigen Böden im Talkessel haben sich spezielle Vegetationsformen gebildet. Den Gebirgsbach begleiten eine Lavendel-Weidenau. Neben typischen Reliktföhrenwäldern über Dolomit finden sich Fichten-Blockwälder, Fichten-Tannen-Buchenwälder, Buchenwälder bis hin zum Latschen-Krummholz. Weitere alpine Lebensräume sind Kalkfelsen und Kalkschuttfluren.

Mit Ausnahme der Wälder im Kessel, die forstwirtschaftlich stärker genutzt sind, ist der Lebensraum in einem guten, natürlichen Zustand. Kreuzotter, Wanderfalke, Berglaubsänger, und Grauspecht leben hier. Für viele besondere Pflanzen, wie Gelber Frauenschuh, Rosmarin Seidelbast und Stechpalme ist der Lechnergraben ein geeigneter Standort.

Short Facts

Größe: 247,63 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Scheibbs
Highlight: Stechpalme

Naturschutzgebiet Leckermoos

Das Naturschutzgebiet Leckermoos wurde 1984 unter Schutz gestellt. Es liegt im Europaschutzgebiet „Ötscher – Dürrenstein“ und im Landschaftsschutzgebiet „Ötscher –Dürrenstein“.

Das Naturschutzgebiet Leckermoos liegt in der Nähe von Göstling in einem Hochtalboden auf ca. 860 m Seehöhe in den nördlichen Kalkalpen. Die Region zählt zu den niederschlagsreichsten Gegenden Österreichs. Das Hochtal selbst ist durch Temperaturextreme ausgezeichnet. Jahresdurchschnittstemperatur ist 3,7°C, Jahresniederschlag 2.320 mm (Liter pro m2). Das Leckermoos ist ein Hochmoor mit einer Torfmächtigkeit von bis zu 6,7 m.

Das Leckermoos, eines der größten und schönsten Hochmoore Niederösterreichs, hat unter zahlreichen Eingriffen (Entwässerungsmaßnahmen) der Vergangenheit stark gelitten. In einem von der Schutzgebietsverwaltung "Wildnisgebiet Dürrenstein" durchgeführten Projekt wurde in den Jahren 2004-2006 wieder ein "lebendes" Hochmoor geschaffen.

Charakteristische Tierarten sind zum Beispiel Insekten, wie die Arktische Smaragdlibelle, die Kleine Moosjungfer und der Hochmoor-Perlmutterfalter. An Pflanzen finden sich im Leckermoos schützenswerte Arten wie Torfmoos, Rauschbeere, Moosbeere, Rosmarinheide, Sonnentau und viele mehr.

Short Facts

Größe: 25,03 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Scheibbs
Highlight: Arktische Smaragdlibelle

Naturschutzgebiet Lindkogel-Helenental

Das Naturschutzgebiet Lindkogel-Helenental liegt im östlichen Randbereich des Kalk-Wienerwaldes und steht seit 2008 unter Naturschutz. Es ist Teil des Biosphärenparks Wienerwald.

Charakteristisch sind deutlich schroffere Geländeformen als im Sandstein-Wienerwald. Den Wald bilden hauptsächlich Buchen, es finden sich aber auch Bestände von Schwarzkiefern, Eichen, Eschen und Ahorn. Daneben gibt es kleinflächige Gebiete mit Flaumeichen, Linden und Erlen-Eschen-Weidenauen. Beachtlich ist der Altholzbestand mit einem Durchschnittsalter von 102 Jahren.

Der vielfältig gegliederte Lebensraum beherbergt zahlreiche Vogelarten wie Schwarzspecht, Hohltaube, Weißrückenspecht, Uhu, Haselhuhn, Raufußkauz, Ziegenmelker, Zwergschnäpper, Wasseramsel und viele andere.

Schutzziel ist die Förderung von natürlichen Waldgesellschaften. Kleinräumige Sondergesellschaften, wie zum Beispiel Flaumeichenwälder, sollen die Vielfalt erweitern. Besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung natürlicher Waldstruktur wie z.B. stehendes und liegendes Totholz, Höhlenbäume oder abnorme Stammformen. Dadurch sollen die natürlichen Entwicklungsprozesse, die im Wirtschaftswald fehlen, gesichert werden. So finden hier Fledermausarten und holzbewohnende Insekten geeigneten Lebensraum.  Seltene Laubbaumarten wie Ahorn, Linde, Ulme, Mehlbeere, Elsbeere, Speierling und Tanne werden gefördert.

Short Facts

Größe: ca. 1.466 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Baden
Highlight: alte Waldbestände

Naturschutzgebiet Lobau-Schüttelau-Schönauer Haufen

Das seit 1978 bestehende Naturschutzgebiet ist Teil des Nationalparks Donauauen. Die Ausweisung als Biosphärenreservat, Ramsar-Schutzgebiet und Natura 2000 - Gebiet unterstreicht die ökologische Bedeutung.

Das Gebiet gehört zu den letzten intakten Augebieten Europas und ist stark geprägt von der Nähe zu Wien. "Lobau" bedeutet namentlich Wasserwald. Durch die Ausweisung als Nationalpark konnte die einzigartige und ökologisch bedeutende Landschaft gerettet werden. Durch spezielle Pflege und Bewirtschaftung ist der langfristige Schutz dieser Lebensräume gewährleistet. Neben dem Arten- und Lebensraumschutz stellen die Erholungsnutzung und die Umweltbildung wichtige Bereiche in der Nationalparkbewirtschaftung dar.

Mehr als 800 verschiedene Pflanzen, 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, 8 Reptilien- und 13 Amphibienarten sowie 60 Fischarten sind hier beheimatet. Biber, Seeadler, Gottesanbeterin, Graureiher, Kleines Nachtpfauenauge und Flussregenpfeifer bevölkern diese geheimnisvolle Welt. Auch der Eisvogel, der „Fliegende Edelstein", hat hier sein Zuhause und ist das Wahrzeichen des Nationalparks.

Im 2007 eröffneten Nationalparkhaus wien-lobAu werden Ausstellungen, Informationsveranstaltungen und ein Shop rund um das Thema Auwald geboten. Durch die gesamte Lobau zieht sich ein gut beschildertes Wander- und Radwegenetz.

Short Facts
 

Größe: 530 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf, teilweise auch Wien
Highlight: Naturnahe Auwälder am Rande der Großstadt

Besuchen Sie uns

nationalparkhaus wien-lobAU
1220 Wien, Dechantweg 8
+43 1 4000 49495
nh@m49.magwien.gv.at
www.nph-lobau.wien.at

Naturschutzgebiet Mauerbach-Dombachgraben

Das Naturschutzgebiet Mauerbach-Dombachgraben liegt im zentralen Sandstein-Wienerwald und steht seit 2008 unter Naturschutz. Es ist Teil des Biosphärenparks Wienerwald.

Charakteristisch sind hügelige Landschaftsformen mit großflächigen Buchenbeständen im Bereich zwischen 310m und 500m Seehöhe. Das weitläufige Waldgebiet ist durchwegs naturnahe mit stellenweise größerem Totholzanteil. Die Buche ist die vorherrschende Baumart. Eichen und Hainbuchen können auf wärmeren Standorten kleinflächig auftreten. Zum Teil kommen auch Esche und Erle und vereinzelt Kiefer vor.

Dem ausgedehnten naturnahen Wald entsprechend leben im Gebiet Schwarzstorch, Weißrückenspecht, Grauspecht, Schwarzspecht, Kleinspecht, Zwergschnäpper und Halsbandschnäpper.

Die natürlichen Waldgesellschaften sollen weiterhin erhalten und gefördert werden. Kleinräumige Förderung anderer Baumarten, wie Ahorn, Ulme, Linde, Kirsche und Tanne, sollen die Vielfalt der dominierenden Buchenwaldbestände erweitern. Natürliche Waldstrukturmerkmale wie z.B. stehendes und liegendes Totholz, Höhlenbäume oder abnorme Stammformen und die natürlichen Waldentwicklungsprozesse gewährleisten, dass auch Fledermausarten und holzbewohnende Insekten heimisch bleiben oder werden.

Short Facts

Größe:  ca. 325,3  ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: St.Pölten
Highlight: Zwergschnäpper

Naturschutzgebiet Meloner Au

Die Meloner Au wurde 1992 unter Naturschutz gestellt. Sie liegt im südwestlichen Waldviertel auf der Hochfläche des „Weinsberger Waldes“ und gehört zum Europaschutzgebiet „Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft“.

Die Meloner Au ist ein Moor, das aus unterschiedlichen Teilmooren besteht. Im Gebiet findet man Nieder-, Übergangs-, Hochmoor- und Moorwaldanteile. Die Wälder zwischen den Mooren im Naturschutzgebiet sind intensiv bewirtschaftete Fichtenforste. Zum Teil ist das Moor intakt. In den mit Latschen, Rotföhren und Fichten bewachsenen Mooren des Naturschutzgebietes wurde allerdings Torf abgebaut und die Moore damit entwässert.

Der vielgestaltige Moorkomplex und das Vorkommen von Birk- und Auerhuhn geben der Meloner Au eine hohe naturwissenschaftliche Bedeutung. Das Gebiet stellt ein für das gesamte Mühl- und Waldviertel einmaliges Ensemble verschiedenster Moore dar. Das hohe Alter der Hochmoorteile und die enge Verzahnung unterschiedlicher, teils sehr seltener Pflanzengesellschaften, geben dem Gebiet internationale Bedeutung.

Rosmarienheide, Moorbirke, Drachenwurz oder Sumpfcalla, verschiedene seltene Sauergräser, Geflecktes Knabenkraut, Sonnentau, Gliederbinse und viele andere seltene Pflanzen machen die Meloner Au auch zu einer botanischen Besonderheit.

Short Facts

Größe: ca. 163,2 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Zwettl
Highlight: Drachenwurz

Naturschutzgebiet Mitterschöpfl-Hirschenstein

Das Naturschutzgebiet Mitterschöpfl-Hirschenstein  liegt im westlichen Bereich des Sandstein-Wienerwaldes und steht seit 2008 unter Naturschutz. Es ist Teil des Biosphärenparks Wienerwald.

Charakteristisch sind hügelige Landschaftsformen mit großflächigen Buchenwaldbeständen mit einigen Altholzbeständen. Der vielfältig gegliederte Lebensraum beherbergt zahlreiche Vogelarten wie Schwarzspecht, Hohltaube, Weißrückenspecht, Uhu, Haselhuhn, Raufußkauz, Ziegenmelker, Zwergschnäpper, Wasseramsel und viele andere.

Das Gebiet ist das höchstgelegene Naturschutzgebiet innerhalb des Wienerwaldes. Es erstreckt sich auf einer Seehöhe von 510 bis 882 m Seehöhe. Das Gebiet ist gering zerschnitten oder zersiedelt. Bemerkenswert ist der relativ hohe Anteil an Tannen. Großteils handelt es sich um naturnahe Bestände mit stellenweise größerem Totholzanteil.

Schutzziele sind Maßnahmen, die seltene für Laubwälder typische Tierarten fördern bzw. erhalten. So soll gewährleistet sein, dass die oben genannten Vogelarten, aber auch Fledermäuse und holzbewohnende Insekten sich im Gebiet ansiedeln.

Short Facts

Größe:  ca. 383,6 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Baden
Highlight: wenig zersiedelt

Naturschutzgebiet Mühlberg

Das Naturschutzgebiet Mühlberg  wurde 1943 unter Schutz gestellt. Es liegt im Europaschutzgebiet westliches Weinviertel.

Das Naturschutzgebiet liegt in einer intensiv agrarisch genutzten Gegend. Es ist von verbuschten  Lößtrockenrasen geprägt. Im südlichen Abschnitt befinden sich steil abfallende offene Lößböschungen. Der Mühlberg wurde im 19. Jahrhundert als Gemeindeweide verwendet. Die Beweidung wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgegeben, da Botaniker die Besonderheiten dieses Trockenrasens entdeckten.

Hier finden sich seltene Pflanzen wie die  Ruthenischen Kugeldistel und die Zwerg-Schwertlilie und seltene Tiere wie die Zweifarbige Beißschrecke und die blauflügelige Ödlandschrecke. Neuntöter, Dorngrasmücke und Sperbergrasmücke konnten hier ebenfalls nachgewiesen werden.

Durch Maßnahmen im LIFE-Projekt wurden sich ausbreitende Neophytenbestände gerodet und Gehölze zurückgeschnitten. Dadurch hat sich auch der Zustand der Trockenrasen verbessert.

Short Facts

Größe:  1,01 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Hollabrunn
Highlight: Ruthenische Kugeldistel

Naturschutzgebiet Pielach-Mühlau

Das Naturschutzgebiet Pielach-Mühlau wurde 2004 unter Schutz gestellt. Es liegt in den Europaschutzgebieten Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse und Pielachtal.

Die Mäanderstrecke der Pielach liegt zwischen Prinzersdorf und Wimpassing. In der Mühlau erreicht die Pielach die Ausläufer der Böhmischen Masse des Dunkelsteiner Waldes. Verwitterte Gneisschichten bilden auf etwa 50 Metern Länge ein charakteristisches "Steinprallufer" aus. Das Gebiet ist in eine intensiv bewirtschaftete, von Äckern dominierte Kulturlandschaft eingebettet. Es finden sich aber auch kleinere Grünlandinseln, Gehölze und Fließgewässer in der Umgebung.

Der Fluss zeigt sich im Abschnitt des Naturschutzgebietes in einem sehr guten natürlichen Zustand mit Prall-, Gleitufern und Schotterbänken. Die Auwälder sind zum Teil in naturnahem Zustand, allerdings in größeren Anteilen stark forstwirtschaftlich genutzt bzw. von Neophyten dominiert und dementsprechend in schlechterem Zustand.

Das Gebiet war auch in das  LIFE- Natur Projekt "Lebensraum Huchen" eingebunden. Hauptziel des  Projektes war die Ermöglichung ungehinderter Fischwanderungen durch Umbau vorhandener Wehre und Sohlstufen.

Die Mühlau ist ein äußerst sensibles Vogelbrutgebiet und darf nicht betreten werden. Das Naturschutzgebiet ist das größte, noch erhalten gebliebene Augebiet an der Pielach und somit das wertvollste Augebiet des niederösterreichischen Alpenvorlandes. Über 60 Brutvogelarten kommen hier vor, davon sind über 10 Vogelarten in den Roten Listen vertreten: Flussuferläufer, Flussregenpfeifer, Baumfalke, Eisvogel, Uferschwalbe, Wasseramsel, Beutelmeise etc. brüten hier.

Short Facts

Größe:  35,55  ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: St. Pölten Land
Highlight: Flussregenpfeifer

Naturschutzgebiet Pielach-Ofenloch-Neubacher Au

Das Naturschutzgebiet Pielach-Ofenloch-Neubacher Au liegt wenige Kilometer oberhalb der Mündung der Pielach in die Donau. Das Naturschutzgebiet besteht seit 2006 und ist Teil der Europaschutzgebiete Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse und Pielachtal.

Die Pielach entspringt in den nördlichen Kalkalpen und durchfließt nahe ihrer Mündung Teile der Böhmischen Masse. Die Flusslandschaft ist sehr naturnahe, hat imposante Mäander ausgebildet und ist von bedeutsamen Auresten begleitet. Die Pielach-Auen sind mit ihren ausgedehnten Schotterbänken, den Prall- und Gleitufern und den zahlreichen Seitenarmen ein Rückzugsgebiet für viele Tier- und Pflanzenarten. Besondere Vögel wie der Flussuferläufer, der Eisvogel, die Wasseramsel, die Uferschwalbe und der Kleinspecht sind hier beheimatet. Sie bieten auch Lebensraum für Biber und Fischotter.


Im Rahmen des LIFE-Natur Projektes „Lebensraum Huchen“ wurden viele Flussabschnitte wieder vernetzt und somit die Laichwanderung für Huchen, Nasen und Flussbarben ermöglicht. Das Gebiet ist in eine intensiv bewirtschaftete, von Äckern dominierte Kulturlandschaft eingebettet, in der kleinere Grünlandinseln, Gehölze und Fließgewässer vorhanden sind.

Weideprojekt mit Konikpferden
Im Rahmen eines von 2007 bis 2015 laufenden Weideprojekts mit Konikpferden wurde im Naturschutzgebiet der Neubacher Au eine Fläche von ca. 20 Hektar (10 ha Flusslandschaft, 5 ha Auwald, 5 ha Auwiesen) beweidet. Das Gebiet wurde dabei abgegrenzt und ein Pferdeunterstand errichtet. Die Koniks sind kleine robuste Pferde, deren Vorfahren mit großer Wahrscheinlichkeit die bereits ausgestorbenen europäischen Wildpferde (Tarpan) waren. Koniks können für den Sport und Freizeitbereich sowie als Landschaftspferd verwendet werden. Durch die genügsame Pferderasse wurde das Gebiet offengehalten, d.h. vor Verbuschung und Verholzung freigehalten. Nun finden sich Angus- und Gallowayrinder auf diesen Flächen.

Short Facts

Größe: ca. 73,17 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Melk
Highlight: Huchen, Kiesbrüter, halbwilde Konikpferde

Naturschutzgebiet Pielachmündung-Steinwand

Das Naturschutzgebiet Pielachmündung - Steinwand liegt am Zusammenfluss von Pielach und Donau. Das Naturschutzgebiet besteht seit 2014 und ist Teil der Europaschutzgebiete Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse und Pielachtal.

Die Pielachmündung und die Steinwand sind bereits ein Naturschutzgebiet, das im Rahmen des LIFE-Natur Projektes „Lebensraum Huchen“ errichtet wurde. Das Gebiet liegt nordwestlich von Melk. Eine Besonderheit ist die Verzahnung von Eichen-Hainbuchen-Wäldern mit felsigen Trockenrasenresten. Dazu kommen noch naturnahe Schotterbänke und Uferabschnitte an der Pielach und die imposanten Felsabstürze der Steinwand. Dabei handelt es sich um Lebensräume, denen europäische Bedeutung zukommen.

Das Waldgebiet weist naturbelassene Altholzbestände auf, die durchsetzt sind von beeindruckenden Felsformationen. Hier wurden bislang 40 gefährdete Pflanzenarten nachgewiesen, darunter beide heimischen Kuhschellen (Pulsatilla grandis und P. pratensis), Waldsteppen-Anemone (Anemone sylvestris), Hochstängel-Kugelblume (Globularia punctata) und Essigrose (Rosa gallica). Die Steinwand ist außerdem das einzige Vorkommen der Bergminze (Calamintha einseleana) im Bezirk Melk. Die Wälder an der Pielach sind teilweise weit über 100 Jahre alt und bieten zahlreichen Tieren Lebensraum. Eisvogel, Flussuferläufer und Wasseramsel sind hier ebenso zu finden wie Biber und Fischotter. Die Wälder bieten ideale Bedingungen für höhlenbrütende Vogelarten und zahlreiche Fledermäusen, darunter die europaweit gefährdete Bechstein-Fledermaus und die Mopsfledermaus.

Für die Erhaltung der naturnahen Waldbestände und Felstrockenrasen sowie des naturnahen Pielachabschnittes sind Pflegemaßnahmen notwendig. Dazu gehören vor allem das Entfernen von Neophyten, im Besonderen der standortfremden Robinie. Die Pflegemaßnahmen werden im Rahmen des von der EU und dem Land NÖ geförderten Projektes Schutzgebietsbetreuung an der Pielach, welches ein Teil des Schutzgebietsnetzwerkes NÖ ist, durchgeführt.

Short Facts

Größe: ca. 26 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Melk
Highlight: Eichen-Hainbuchenwälder, Trockenrasenreste, Altholzbestände, Felsformationen

Naturschutzgebiet Pischelsdorfer Wiesen

Das Naturschutzgebiet Pischelsdorfer Wiesen liegt im zentralen Wiener Becken, innerhalb der Europaschutzgebiete Feuchte Ebene - Leithaauen zwischen den Flüssen Fischa und Leitha. Es steht seit 1966 unter Schutz.

Zu den vorherrschenden Ökosystemen zählen Feuchtwiesen und Trocken- bzw. Halbtrockenrasen. Die hier verlaufende Mitterndorfer Senke, einer der größten Grundwasserspeicher Europas, wird von den Hauptflüssen, Schwarza, Pisting und Leitha gespeist. Sie ist die Grundlage für die einzigartigen Feuchtlebensräume im trocken-wärmsten Bereich Österreichs. Kleinräumige Niveauunterschiede, die feuchte Senken und trockene Schotterriegel bilden, sind Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten.

Typische Pflanzenarten sind etwa die Farn-Echt-Schafgarbe, der Wohlriechende Lauch, die Steppen-Glockenblume oder die Zottige Wolfsmilch. Die botanische Vielfalt bedingt einen großen Insektenreichtum. Neben 680 nachgewiesenen Schmetterlingsarten fühlen sich auch verschiedenste Heuschreckenarten wohl.

Reste eines besonders seltenen Feuchtwiesentyps sind die Pannonischen Pfeifengraswiesen. Diese wurden aufgrund des geringen Futterwertes des Aufwuchses bevorzugt als Streuwiesen genutzt. Streuwiesen dienten der Produktion von Einstreu für die Stallungen, nicht der Ernährung von Viebeständen. Prägendes Merkmal für die Nutzung dieser Wiesen war, dasss sie nur einmal jährlich, im Herbst, gemäht wurden.

Heute sind Streuwiesen ein Relikt einer historischen Landnutzungsform, das durch staatliche Förderprogramme und Bewirtschaftungsverträge erhalten wird. 

Durch Drainagesysteme im Umfeld des Schutzgebietes, sowie durch Befahren und Begehen der Flächen gibt es Beeinträchtigungen. Außerdem wird die Fläche als zu klein für die erfolgreiche Fortpflanzung des Großen Brachvogels eingestuft.

Das Naturschutzgebiet Pischelsdorfer Wiesen wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.

Short Facts

Größe: ca. 10,39 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Bruck an der Leitha
Highlight: Pannonische Pfeifengraswiesen

Naturschutzgebiet Rabensburger Thaya-Auen

Die Rabensburger Thaya-Auen wurden 1982 zum Naturschutzgebiet erklärt. Insbesondere die für Wiesen- und Wasservögel günstigen, zeitweise überschwemmten Feuchtwiesen waren ausschlaggebend für die Unterschutzstellung des Gebietes.

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Bauernwiesen im Naturschutzgebiet Rabensburger Thayaauen

Charakteristisch für das Gebiet sind die alten Kopfweiden im Bereich der Bauernwiesen. Kopfweiden bilden einen vielfältigen Lebensraum für höhlenbewohnende Vögel wie Eulen, Meisen oder Wiedehopf und für Säugetiere wie Fledermäuse sowie für eine Vielzahl an Insekten, insbesondere Käfer, im Alt- und Totholz.

Paradies für seltene Vögel

Die Überschwemmungswiesen sind botanisch den Stromtal- bzw. Brenndoldenwiesen zugeordnet. Daneben finden sich noch wechselfeuchte und sogar trockene Wiesenstandorte mit Vorkommen von Federgras und Sand-Grasnelke. Das Naturschutzgebiet stellt einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche seltene und gefährdete Vogelarten und Pflanzen dar. Weiß- und Schwarzstörche, Greifvögel wie Seeadler, Schwarz- und Rotmilan sowie Wiesen- und Wasservögel wie der Wachtelkönig oder die Knäkente fühlen sich hier wohl.

Kopfweiden brauchen regelmäßige Pflege

Kopfweiden sind ein typisches Landschaftselement des Augebietes und der Kulturlandschaft an Thaya und March. Sie sind das Ergebnis einer traditionellen Nutzungsform, einst genutzt als Brenn- und Flechtholz für Körbe u.ä. Äste und geflochtene Zweige der Kopfweiden werden heute für den Lebendverbau zur Sicherung von Ufern und Böschungen eingesetzt. Oft stehen Kopfweiden linienförmig entlang von Gräben oder markieren als „Rainbäume“ die Nutzungsgrenzen in den Feuchtwiesen. „Nasse Füße“ stören sie nicht. Damit diese Weidenbäume mit ihren charakteristischen Kronen nicht auseinanderbrechen und ihre Höhlungen lange als Lebensraum erhalten bleiben, ist ein regelmäßiger Pflegeschnitt von großer Bedeutung.

Unterstützung durch die Gemeinde Rabensburg

Das Naturschutzgebiet liegt in der Gemeinde Rabensburg, die die Bemühungen zu dessen Erhalt gemeinsam mit Vereinen und engagierten Personen aus der Region unterstützt. Solange die Feuchtwiesen auch regelmäßig den Schutzzielen entsprechend gemäht oder beweidet werden, tragen die örtlichen Bauern entscheidend dazu bei, dass die seit 280 Millionen Jahren existierenden Urzeitkrebse auch weiterhin ideale Bedingungen vorfinden.

Short Facts


Größe: ca. 365 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Mistelbach
Highlight: Sutten als Lebensraum für Amphibien und „Urzeitkrebse“, Altarme und Gräben, Grünland im Überschwemmungsgebiet

Naturschutzgebiet Rauchbuchberg

Das Naturschutzgebiet Rauchbuchberg liegt in der Kernzone des Biosphärenpark Wienerwald und wurde 2008 unter Schutz gestellt.

Das Naturschutzgebiet befindet sich im Sandstein-Wienerwald am Nordabbruch ins Tullner Feld und repräsentiert einen Ausschnitt aus einer großen zusammenhängenden Waldfläche. Besonders bedeutende Waldgesellschaften in diesem Gebiet sind Mullbraunerde-Buchenwälder, Hainsimsen-Buchenwälder sowie Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder.
Eine besondere Schutzbedeutung haben Schwarzspecht, Weißrückenspecht und Schwarzstorch, sowie einige Fledermausarten.
Zu einem vorrangigen Naturschutzziel zählt die Erhaltung von seltenen Laubbaumarten wie Ahorn, Ulme und Vogelkirsche.

Für Besucher stehen zu Erholungszwecken Wanderwege, Rad- und Reitwege zur Verfügung.

Short Facts:

Größe: 67,32 ha
Schutzstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Tulln
Highlight: Weißrückenspecht

Naturschutzgebiet Rottalmoos

Das Naturschutzgebiet Rottalmoos liegt im nördlichen Waldviertel im Granit- und Gneishochland und wurde 1999 unter Schutz gestellt. Es liegt im Europaschutzgebiet Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft und im Ramsargebiet Waldviertler Teich-, Moor- und Flusslandschaften
 

Das Rottalmoos wurde viele Jahre als Torfstich genutzt. Aus diesem Grund gibt es im Gebiet verschiedene Torfregenerationsstadien, welche von nahezu nacktem Torf über ein Übergangsmoor bis zu Initialstadien eines Hochmoores reichen. Die abgetorften Flächen wurden im Zuge eines LIFE-Projektes renaturiert. Hochmoore bieten Lebensraum für typische Moorpflanzen wie die Moor-Birke, die Moosbeere, den rundblättrigen Sonnentau und den Sumpfporst. Auch Libellenarten wie die Torf-Mosaikjungfer, die Kleine Moosjungfer und die Arktische Smaragdlibelle finden im Gebiet ideale Bedingungen vor. Zur Tierwelt zählen außerdem der Raufuß- und der Sperlingskauz.

Short Facts

Größe: 10,96 ha
Schutzstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gmünd
Highlight: Lebende Hochmoore
 

Naturschutzgebiet Salzsteppe Baumgarten an der March

Die Salzsteppe bei Baumgarten an der March ist einer der seltenen Salzstandorte in Österreich mit einer hoch spezialisierten Flora und Fauna und steht seit 1968 unter Naturschutz.
 

Salzsteppen findet man meist an Meeresküsten. Vor 15 Millionen Jahren gab es im Marchfeld noch Meere.
Das Leben auf Böden mit hohen Salzgehalten setzt spezielle Überlebensstrategien voraus. In diesen von Salz geprägten Lebensräumen kommen zwei besonders gefährdete Biotoptypen vor: die Salzsumpfwiese und der Salztrockenrasen. Drei Pflanzenarten haben hier ihr einziges niederösterreichisches Vorkommen: der Salz-Beifuß, die Grau-Aster und das Salz-Hasenohr. Von österreichweiter Bedeutung ist zudem das Vorkommen des Echten Haarstrangs. Derzeit sind bereits über 200 Pflanzenarten im Naturschutzgebiet nachgewiesen worden, davon gelten 40 Arten als bundesweit gefährdet.


Die zoologische Erforschung des Gebiets war bisher unzureichend. Im Rahmen eines Projektes, das vom Land NÖ und der EU finanziert wird, werden derzeit Kenntnislücken geschlossen. Die Flora und die Vegetation werden seit 2010 detailliert erhoben. Beispielsweise konnte ein Vorkommen der in Niederösterreich stark gefährdeten Grünen Strandschrecke entdeckt und eine sehr seltene salztolerante Laufkäferart nachgewiesen werden.

Short Facts

Größe: ca. 11,6 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: salzliebende Pflanzen in Österreich

Naturschutzgebiet Sandberge Oberweiden

Seit dem Jahr 1961 steht das Naturschutzgebiet Sandberge Oberweiden im nordöstlichen Marchfeld unter Schutz. Das Gebiet liegt im Biogenetischen Reservat Sandberge Oberweiden, im Europaschutzgebiet Pannonische Sanddünen und im Europaschutzgebiet Sandboden und Praterterrasse

Die Sandberge bei Oberweiden wurden durch spätglaziale Flugsande zu einer bis zu sieben Meter hohen Dünenlandschaft aufgeweht. Das wichtigste Schutzgut ist hier die nur mehr im Naturschutzgebiet vorkommende, besondere Steppenflora und -fauna. Die Sandberge Oberweiden beherbergen einen geschlossenen Sandsteppenrasen in dem seltene Pflanzen wie der die Sand-Strohblume, die Spätblühende Federnelke und das Rispen-Gipskraut einen idealen Lebensraum vorfinden. Gefährdet werden die Trockenrasen durch das Vordringen von Robinie, Götterbaum und Föhre.

Das Naturschutzgebiet liegt inmitten intensiv genutzter Landschaft. Durch den Rückgang der ursprünglichen Vegetation sind viele Arten aus dem Gebiet verschwunden. Die Situation konnte aber durch das LIFE-Projekt „Pannonische Sanddünen“ verbessert werden. Charakteristische Tierarten für die Sandberge sind Schmetterlings- sowie Grashüpferarten. Das Europäische Ziesel und der Östliche Kaiseradler sind auch im Gebiet heimisch, ebenso der Ziegenmelker und der Neuntöter.

Das Naturschutzgebiet Sandberge Oberweiden wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.

Short Facts

Größe: 117 ha
Schutzstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: Östlicher Kaiseradler

Naturschutzgebiet Sattel-Baunzen

Das Naturschutzgebiet Sattel-Baunzen setzt sich aus zwei getrennten Teilflächen zusammen – dem Gebiet Sattel und dem Gebiet Baunzen. Es liegt in der Kernzone des Biosphärenpark Wienerwald und steht seit 2008 unter Schutz.
 

Die beiden Teilflächen des Naturschutzgebietes befinden sich im Sandstein-Wienerwald, welcher für seine hügelige Landschaftsform bekannt ist. Die große Vielfalt an Oberflächenformen und das Auftreten vieler verschiedener Waldgesellschaften ist verantwortlich für eine große Artenvielfalt. Die Bedeutung der verschiedenen Spechtarten, Zwergschnäpper und Wespenbussard wird im Naturschutzgebiet als besonders hoch eingestuft.


Besonders auf wärmegetönten südexponierten Standorten kommt die Elsbeere vor. Auch die Tanne, die in den vergangenen Jahrhunderten im Wienerwald stark im Rückgang begriffen war, weist einen hohen Anteil auf. Seltene, für Laubwälder typische Arten, wie die Fledermaus und die Hohltaube, sollen im Gebiet einen Lebensraum finden, die Populationen sollen erhalten und vergrößert werden.

Short Facts

Größe: 508,32 ha
Schutzstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: St. Pölten
Highlight: Elsbeere

Naturschutzgebiet Schleinitzbachniederung

Das Naturschutzgebiet Schleinitzbachniederung wurde 1981 gegründet und liegt im östlichen Waldviertel am Abhang des Manhartsberges.
 

In der lang gezogenen flachen Senke bildeten sich artenreiche Wiesen aus. Bemerkenswert ist das Vorkommen der Trollblume. Im zentralen Teil des Schutzgebietes befindet sich eine von Röhricht umgebene Wasserfläche, die hin und wieder austrocknet. Um dieses Zentrum herum befinden sich Asch- und Purpurweiden. Rund um das Gebiet wird intensive Landwirtschaft betrieben.

Das Gebiet beherbergt selten Pflanzenarten und ist ein beliebtes Vogelbrutgebiet. Ende der 1970er Jahre änderten sich die Landschaftsstrukturen aufgrund landwirtschaftlicher Grundzusammenlegung und Entwässerung grundlegend. Das ehemalige Acker-Wiesen-Mischgebiet wandelte sich zu einem fast reinen Ackergebiet. Der einst hier brütende Brachvogel ist verschwunden.

Short Facts

Größe: ca 14,4 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Hollabrunn
Highlight: Trollblume

Naturschutzgebiet Schlosspark Obersiebenbrunn

Das Naturschutzgebiet Schlosspark Obersiebenbrunn wurde 1979 beschlossen. Es liegt am Nordrand der Ortschaft Obersiebenbrunn im Marchfeld.
 

Die Besonderheit des Gebietes ist die klare Begrenzung durch die Schlossmauer. Der alte Baumbestand aus Eschen, Eichen und Pappeln und das enthaltene Feuchtgebiet stellen inmitten der pannonischen Kulturlandschaft ein wichtiges Reservat für verschiedene Tierarten dar.

Neben der interessanten Vogelwelt – zum Beispiel leben Hohltaube, Wendehals, Neuntöter und Wiedehopf im Gebiet - bieten die alten Baumbestände Raum für im und von Holz lebende Käferarten, wie Nashornkäfer, Eichenbock und Hirschkäfer. Auch die Schmetterlinge sind zahlreich. Als Besonderheiten finden sich hier das Wiener Nachtpfauenauge, Blaues und Schwarzes Ordensband und der Pappelschillerfalter.

Short Facts

Größe:  45,46 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: Nashornkäfer

Naturschutzgebiet Schönauer Teich

Das Naturschutzgebiet Schönauer Teich liegt bei Schönau an der Triesting und wurde 1979 unter Naturschutz gestellt. Es ist Teil des Europaschutzgebietes Steinfeld.
 

Der Großteil der Schutzgebietsfläche sind Teiche. Das hoch anstehende Grundwasser führt zu Feuchtwiesen, die eng verzahnt mit trockenen Stellen ein Mosaik unterschiedlicher Lebensräume bieten. Es leben hier pannonische und alpine, feuchtigkeitsliebende und trockenheitsresistente Arten auf engstem Raum nebeneinander.

Das Gebiet ist zur Zeit in keinem guten Zustand, da der Großteil der ehemaligen Feuchtwiesen und Trockenrasen umgebrochen und ackerbaulich genutzt wurde. Die Teiche tendieren zur Verlandung.

Der Schönauer Teich ist nicht nur ein landschaftlich besonders schöner Teich, sondern auch einer der artenreichsten Brutplätze für Wasservögel des Landes Niederösterreich. Unter anderem brüten hier Teich- und Drosselrohrsänger, Rohrschwirl, Rohrammer, Schafstelze, Teichhuhn, Wasserralle, Haubentaucher und Knäkente. Darüber hinaus ist der Teich mit seinen Nebenteichen schützenswert als Raststation für ziehende Sumpf- und Wasservögel. Auf den Sumpfwiesen gedeihen Knabenkräuter, Prachtnelke, Lungenenzian und weitere seltene Pflanzen. Die markanteste und schönste Pflanze ist die Schwanenblume oder Wasserviole.

Short Facts

Größe: ca. 59,45 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Baden
Highlight: Schwanenblume

Naturschutzgebiet Schremser Hochmoor

Im Jahr 2000 wurde gleichzeitig mit dem Naturpark „Hochmoor Schrems“ das Naturschutzgebiet beschlossen. Es liegt im nordwestlichen Waldviertel und ist ein Teil des Europaschutzgebietes „Waldviertler Teich-, Heide- Moorlandschaft“ und des Ramsargebietes “Waldviertler Teiche, Moore und Flusslandschaften“
 

Früher befand sich im Gebiet ein Torfstich. Die Besucherinnen und Besucher erleben im Schremser Hochmoor die Rückeroberung durch die Natur. Der äußerst seltene Moorfrosch oder der Wasserschlauch, eine kleine Tiere fressende Unterwasserpflanze, kommen im Naturschutzgebiet vor.

Die seltenen Pflanzen der freien Wasserflächen der Tümpel sind die Sumpfschwertlilie und die Gelbe Teichrose. Auch der Sonnentau, eine der wenigen fleischfressenden Pflanzen unserer heimischen Flora, ist hier vertreten.

Im nahe gelegenen Besucherzentrum „UnterWasserReich“ finden BesucherInnen Ausstellungen, Aquarien und ein Fischottergehege im Außenbereich. Das vielfältige und auch gefährdete Leben im und rund um das Wasser kann hier erlebt, bestaunt und begriffen werden.

Short Facts

Größe:  107 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gmünd
Highlight: Sonnentau

Besuchen Sie uns

Naturpark Hochmoor Schrems und UnterWasserReich
3943 Schrems, Moorbadstraße 4
+43 2853 76 334
info@unterwasserreich.at
www.unterwasserreich.at

Naturschutzgebiet Schwarzlacken-Festenberg-Dorotheerwald

Das gesamte Gebiet gehört zur Kernzone des Biosphärenparks Wienerwald und besteht aus drei nicht zusammenhängenden Teilflächen in den Gemeinden Kaltenleutgeben, Breitenfurt und Laab im Walde. Es wurde 2008 unter Naturschutz gestellt.
 

Das Naturschutzgebiet befindet sich im südlichen Teil des Sandstein-Wienerwaldes.
Charakteristisch sind hügelige Landschaftsformen, die großflächig mit Buchenwäldern und  Eichen-Hainbuchenwäldern bewachsen sind. Die Wälder haben einen hohen Altholzanteil, das durchschnittliche Bestandsalter liegt bei 86 Jahren. An den südlichen Hängen finden sich von Eichen dominierte Wälder. Weiters sind auch Esche, Linde, Ulme, Elsbeere, Speierling und Kiefer vertreten. Das Gebiet ist gering zerschnitten bzw. zersiedelt, in mittlerer Nähe ist es von großen Siedlungen umrahmt.

Weißrückenspecht, Mittelspecht, Schwarzspecht, Grauspecht, Zwerg- und Halsbandschnäpper, Hohltaube, Wespenbussard und Baumfalke sind bedeutende im Gebiet vorkommende Vogelarten.

Natürliche Waldgesellschaften sollen im Gebiet weiter gefördert werden. Besonderes Augenmerk gilt der Entwicklung natürlicher Waldstrukturmerkmale. Stehendes und liegendes Totholz, Höhlenbäume oder abnorme Stammformen sowie die Sicherung natürlicher Entwicklungsprozesse stehen im Vordergrund. Seltene Tierarten wie Fledermausarten und holzbewohnende Insekten sollen zusätzlich zu den seltenen Vogelarten  im Gebiet Lebensraum finden.

Short Facts

Größe:  475,93 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Mödling
Highlight: Hohltaube

Naturschutzgebiet Spitzerberg

Das Naturschutzgebiet Spitzerberg ist ein 3,5 Kilometer langer Höhenrücken mit Steilabfällen und stellt den südlichen Abschluss der Hainburger Berge an der Grenze zur Slowakei  dar. Es steht seit 1981 unter Naturschutz. Es ist Teil des Europaschutzgebietes Hundsheimer Berge.

Die Vegetation des Spitzerbergs setzt sich aus einem geschlossenen Hainbuchen-Mischwald sowie aus verschiedenen Saum- und Trockenrasengesellschaften zusammen.

Die traditionelle Weidenutzung wurde in den letzten Jahrzehnten aufgegeben. Daher haben sich die ehemaligen Hutweideflächen sehr stark verändert oder sind ganz verloren gegangen. Die Flächen verbuschen zunehmend, die Trockenrasenarten sind zurück gegangen. Durch aktuelle Pflegemaßnahmen wie die Entfernung von Gehölzen im Bereich der Steppen- und Trockenrasen und Schafbeweidung soll die Situation verbessert werden. Der menschliche Einfluss im Gebiet durch Besucher, Jagd und Landwirtschaft ist sehr groß und beeinträchtigt die naturschutzfachliche Entwicklung. Insgesamt ist der Zustand der schützenswerten Lebensräume jedoch positiv zu bewerten, wenn auch weiterhin ein hoher Pflegebedarf besteht.

Die Hainburger Berge - das am weitesten östlich gelegene Bergland des Bundesgebietes - stellen einen Rest der alten Verbindung zwischen Alpen und Karpaten dar und zählen zu den wenigen noch einigermaßen unversehrten Restgebieten der pannonischen Flora und Fauna. Felssteppe mit angrenzenden Trockenrasen und Waldsteppe sind eng verzahnt und führen zu einer hohen Mannigfaltigkeit. Bemerkenswerte Pflanzenarten wie  Diptam oder „Brennender Busch“, Blut-Storchschnabel, Schwalbenwurz und Waldsteppen-Beifuß sind hier beheimatet.

Das Naturschutzgebiet Spitzerberge wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.

Short Facts

Größe:  227,40 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Bruck an der Leitha
Highlight: Brennender Busch

Naturschutzgebiet Steinige Ries

Das Naturschutzgebiet Steinige Ries befindet sich zwischen St. Lorenz und Unterkienstock am Südufer der Wachau und steht seit 2008 unter Naturschutz. Es ist Teil der Europaschutzgebiete Wachau und Wachau – Jauerling und des Landschaftsschutzgebietes Wachau und Umgebung.
 

Das Gebiet liegt auf Granitgneis, dem sogenannten Gföhler Gneis. Die überwiegenden Baumarten sind in den frischen Lagen die Buche, in den trockenen Lagen die Rotföhre mit eingestreuten Traubeneichen. Felstrockenrasen sind mit den lichten Föhrenwäldern eng verzahnt.

In den kleinflächigen Felsenfluren und -spalten gedeihen seltene Pflanzenarten, wie Felsensteinkraut, Bleich-Schwingel, Karthäuser-Nelke, Steppen-Lieschgras, Streifenfarne, an feuchten Stellen auch der Gewöhnliche Tüpfelfarn.

Erdkröte, Feuersalamander, Smaragdeidechse, Aeskulapnatter leben im Gebiet, sowie seltene Käferarten, wie zum Beispiel der Große Eichenbock und der Prachtkäfer.

Short Facts

Größe:  ca. 74,38 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Krems
Highlight: Smaragdeidechse

Naturschutzgebiet Stockerauer Au

Das Gebiet steht seit 1999 unter Naturschutz und ist Teil des Europaschutzgebietes Tullnerfelder Donauauen.
 

In der Stockerauer Au überwiegen wie der Name schon sagt Auwälder: rund 5 % Silberweidenau, 42 % Pappelau und 48 % „Harte Au“ – das sind Baumarten, die den Wechsel zwischen Überschwemmung und Trockenheit gut vertragen, also Stieleichen, Ulmen, Eschen und Bergahorn. In die Auwaldfläche eingebettet sind Glatthaferwiesen, Halbtrockenrasen und Äcker sowie renaturierte Schottergruben.

Die Regulierung der Donau und der Bau von Wasserkraftwerken haben die Überflutungsdynamik nachhaltig verändert. Als Ausgleich wurde ein Gießgang errichtet, der die Au mit Wasser versorgt. Ein weiterer Eingriff in das Gebiet war die Forstwirtschaft mit der Auspflanzung von nicht typischen Baumarten. Teilbereiche sind aber in naturnahem Zustand. Die artenreichen Wiesen im Gebiet und die artenreiche Vogel- und Amphibienwelt rechtfertigen den Naturschutzstatus.

Es soll dabei ein Mosaik aus Waldbeständen, Augewässern und Offenlandlebensräumen sowie störungsfreie Waldbestände mit Alt- und Totholz und naturnahe Gewässerabschnitte erhalten oder wiederhergestellt werden. Für die Auwiesen und Heißländen - besonders trockene und warme Standorte - und die Dämme sind extensive Bewirtschaftungsformen zu gewährleisten.

Als seltene Tiere leben in der Stockerauer Au Biber, Eisvogel, Graureiher, Schwarzmilan, Pirol, Großer Feuerfalter und viele andere.
In einem Teil des Gebietes ist Betretungsverbot.

Short Facts

Größe: ca 408,5 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Korneuburg
Highlight: Schwarzmilan

Naturschutzgebiet Stockgrund-Kothbergtal

Das Gebiet steht seit 1942 unter Naturschutz und ist Teil des Europaschutzgebietes und des Landschaftsschutzgebietes Ötscher Dürrenstein.
 

Es liegt nordwestlich von Lunz am See. Ein naturnaher Gebirgsbach durchfließt das überwiegend bewaldete Kothbergtal. An den Hängen befinden sich Rotföhrenwälder und Fichtenforste, also Wirtschaftswälder. Kleinere Felsbereiche und offene, grasdominierte Steilhänge lockern die Waldvegetation auf. Zahlreiche kleinere Gräben und Bäche münden ins Kothbergtal.

Die flachgründigsten und steilsten Bereiche des Schutzgebietes mit den Rotföhrenwäldern, Kalkfelsen und Kalkrasen sind in weitgehend natürlichem Zustand. Die Wälder der Hangbereiche und auf der Hangschulter wurden durch forstwirtschaftliche Nutzung in ihrer Struktur und Artenzusammensetzung allerdings verändert.

Das Ziel im Schutzgebiet ist, standorttypische Waldbestände mit naturnaher bzw. natürlicher Alterszusammensetzung zu erhalten bzw. zu fördern. Mit Altholzinseln aus starkem stehendem Totholz, Gewässerrändern, Feuchtbiotopen, Felsformationen, und den Grabeneinschnitten sollen ausreichend Lebensräume für Vögel entstehen. So sollen sich zum Beispiel die im Gebiet lebende Wasseramsel und der Berglaubsänger wohl fühlen und vermehren.

Besondere Pflanzen, die im Gebiet gedeihen, sind die Sternnarzisse und die Anemonen-Schmuckblume.



 

Short Facts

Größe: ca 57,8 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Scheibbs
Highlight: Sternnarzisse

Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen

Das Gebiet steht seit 1936 unter Naturschutz und ist Teil des Biosphärenparkes Wienerwald, des Europaschutzgebietes Wienerwald-Thermenregion, des Landschaftsschutzgebietes Wienerwald und des Naturparkes Föhrenberge. 2016 wurde das Gebiet großzügig erweitert.
 

Das Schutzgebiet liegt im Wienerwald in der Nähe von Perchtoldsdorf. Das Gebiet wurde bereits 1936 zum Banngebiet erklärt und eingezäunt. 2016 wurde der ehemalige Steinbruch Fischerwiesen in Perchtoldsdorf ein Teil des Naturschutzgebietes.

Das Gebiet beherbergt Felssteppen, Trockenrasen und eine wärmeliebende Waldsaumgesellschaft. Der Name "Teufelstein" kommt von den markanten Felsköpfen mit seinen botanischen Seltenheiten. Eine besondere Pflanze, die hier ihren Lebensraum hat, ist zum Beispiel das Karpaten-Felsenblümchen. Mit der aktuellen Erweiterung kommen auch natürliche Felsstandorte, Gewässer und Tümpel dazu. Diese Lebensräume kommen im Wienerwald nur selten vor und sind deshalb besonders schützenswert. Sie sind die Heimat von Smaragdeidechse, Feuersalamander, Uhu und Alpenfledermaus.

Das Überhandnehmen von Hochstauden und die fortschreitende Verbuschung bringen die ursprüngliche Vegetation stark unter Druck. Ziel der Unterschutzstellung ist es daher, den Trockenrasen mit seiner typischen Flora und Fauna zu erhalten, so dass vor allem die drohende Verbuschung und die Zunahme der Hochstauden unterbunden werden.

Short Facts

Größe: ca 46 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Mödling
Highlight: Karpaten-Felsenblümchen, Alpenfledermaus

Naturschutzgebiet Thayatal

Das Naturschutzgebiet Thayatal wurde 1988 beschlossen und 1991 auf den heutigen Stand erweitert. Es ist Teil des Europaschuzgebietes und des Nationalparks Thayatal.
 

Das Naturschutzgebiet liegt im nördlichen Niederösterreich an der Grenze Wald- und Weinviertel und erstreckt sich auf 26 km entlang der Thaya. Die besondere Lage des tief eingeschnittenen Flusstales in der ehemaligen Grenzregion zum Eisernen Vorhang ersparte dem Gebiet weitgehend eine intensivere Nutzung. Nördlich des Gebietes grenzt der seit 1991 bestehende, rund 6.300 ha große tschechische Teil des Nationalparks Narodni Park Podyji an.

Schwer zugängliche Bereiche sind in einem guten Zustand. Manche Bereiche werden durch den Besucherdruck  trotz Besucherlenkung in Mitleidenschaft gezogen. Der Schwallbetrieb aus dem Kraftwerk bei Vranov hat negative Auswirkungen auf das Leben im Fluss.

Das Thayatal zwischen Hardegg und der Staatsgrenze stellt ein Naturdenkmal von gesamteuropäischer Bedeutung dar. Es ist eine der letzten natürlichen Flusslandschaften Niederösterreichs. Es beherbergt zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Besonderheiten im Gebiet sind die Bunte Schwertlilie, Wiesenschachtelhalm, Wachtelkönig, Weißrückenspecht, Würfelnatter, Smaragdeidechse, Thayatal-Apollofalter, Schwarzer Apollo. Der äußerst seltene Sakerfalke kommt als Nahrungsgast gerne zu Besuch, Wildkatzenspuren wurden gesichtet.

Das Naturschutzgebiet Thayatal wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.

Weitere Informationen

Naturschutzgebiete NÖ
Broschüre Europaschutzgebiet Thayatal bei Hardegg

Short Facts

Größe: 820,2 ha FFH
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Hollabrunn
Highlight: Thayatal-Apollofalter

Besuchen Sie uns

Nationalpark Thayatal
2082 Hardegg, Nationalparkhaus
+43 2949 700 50
office@np-thayatal.at
www.np-thayatal.at

Naturschutzgebiet Troppberg

Das Naturschutzgebiet Troppberg liegt im zentralen Sandstein-Wienerwald zwischen Mauerbach und Pressbaum und steht seit 2008 unter Naturschutz. Es ist Teil des Biosphärenparks Wienerwald.

Das Naturschutzgebiet ist  hügelig mit großflächigen Buchenwäldern. Der Altholzbestand ist hoch.
Die Höhenerstreckung ist im Bereich von 280 bis 542 m Seehöhe. Der Untergrund ist weitgehend wasserundurchlässig, dadurch kommt es zu kleinflächigen Bodenvernässungen.

Besondere Tiere im Gebiet sind Weißrückenspecht, Schwarzspecht, Halsbandschnäpper und Zwergschnäpper. Die Erhaltung von seltenen Laubbaumarten wie Spitzahorn, Bergulme, Winterlinde aber auch der zurzeit stark unterrepräsentierten Tanne sind vorrangige Ziele. Hohltaube, Mittelspecht, einige Fledermausarten sowie holzbewohnende Insekten sollen im Gebiet Lebensraum finden. Die Population der seltenen Vogelarten soll erhalten bzw. vergrößert werden.

Short Facts

Größe:  ca. 564,5  ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: St. Pölten
Highlight: Schwarzspecht

Naturschutzgebiet Untere Marchauen

Die „Unteren Marchauen“ sind das mit Abstand größte Naturschutzgebiet an der March und wurden 1973 zu Naturschutzgebiet erklärt. Auf einer Fläche von 1.200 Hektar finden sich sehr unterschiedliche Typen von Augewässern. 

Lang gezogene, schmale Altarme, Verlandungszonen und freie Wasserflächen wechseln sich hier ab. Weitläufige Ausstände wie etwa an der Baumgartner Schlinge sind durch Abtrennung eines Mäanders vom Flusslauf zustande gekommen und bilden heute wichtige Habitate für Insekten, Fische und vor allem für Wasservögel. Es wurden unter anderem bisher Arten wie Zwergtaucher, Zwergrohrdommel, Feld- und Rohrschwirl sowie alle vier im Gebiet vorkommenden Rohrsängerarten nachgewiesen.13 verschiedene Pflanzengesellschaften kommen hier vor.

Short Facts

Größe: ca. 1200 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: zahlreiche Augewässer mit unterschiedlichen Charakteren

Naturschutzgebiet Wacholderheide Obersiebenbrunn

Die Wacholderheide Obersiebenbrunn wurde 1979 zum Naturschutzgebiet erklärt und gehört zu den Europaschutzgebieten „Pannonische Sanddünen“ & „Sandboden und Praterterrasse“.
 

Die Landschaft ist geprägt von Trockenrasen mit ausgedehnten Wacholderbeständen. Einzelne Büsche können mehrere Meter hoch werden.

Da die Gebiete viele Jahre lang nicht bewirtschaftet und gepflegt wurden, sind in die Trockenrasen-Flächen Rotföhre, Götterbaum und Robinie eingewandert. Die waldfreien Bereiche weisen einen relativ artenarmen Steppenrasen auf. Der Pannonische Tragant, das Pfriemengras und das Grauscheidige Federgras dominieren diese Gesellschaften.

Im Rahmen des Life-Projektes „Pannonische Sanddünen“ wurden zahlreiche Pflegemaßnahmen gesetzt. Das reichte von der mechanischen Lockerung des Bodens in den Trockenrasen über das Entfernen von Baumgruppen und Einzelbäumen und die Schaffung von Pionierstandorten durch mechanisches Offenhalten kleinerer Flächen bis hin zur extensiven Beweidung des Gebietes durch Schafe.

Short Facts

Größe:  37ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: einzigartige Wacholderbestände

Naturschutzgebiet Weikendorfer Remise

Die „Weikendorfer Remise“ ist das älteste Naturschutzgebiet Österreichs und wurde 1927 gegründet. Es gehört zu den Europaschutzgebieten „Pannonische Sanddünen“ & „Sandboden und Praterterrasse“.

Einzigartig für dieses Gebiet im Marchfeld sind die sogenannten Binnendünen. Das Marchfeld war bis zur ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine unfruchtbare, von steppenartigen Weiden und sandigen Hügeln dominierte Landschaft. Erst durch Maria Theresia wurden Windschutzgürtel angelegt, die das Gebiet urbar machten. Die „Weikendorfer Remise“ ist ein letzter Rest dieser einzigartigen Sanddünen.

Das von Trockenrasen bestimmte Gebiet bietet einer seltenen Flora und Fauna Heimat. So findet man die Gelbe Strohblume, das Federgras oder das Flaum-Steinröslein, das hier eines seiner letzten Vorkommen in Österreich hat. Offene Bodenstellen bieten dem Ziegenmelker, einer stark gefährdeten Vogelart, einen Brutplatz.

Im Rahmen des LIFE-Projektes "Pannonische Sanddünen" wurden Maßnahmen gesetzt, um die Federgrasrasen aufzuwerten. So werden die auf der Freifläche aufkommenden Gehölze entfernt, die anschließende Beweidung durch eine kleine Schafherde und die Mahd sollen in weiterer Folge die Verbuschung unterbinden.


 

Short Facts

Größe:  192 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: Vorkommen des Ziegenmelkers

Naturschutzgebiet Weinberg-Höherberg

Das Naturschutzgebiet Weinberg - Höherberg liegt im nördlichen Randbereich des Kalkwienerwaldes bei Alland und steht seit 2008 unter Naturschutz. Es ist Teil des Biosphärenparks Wienerwald.
 

Das Naturschutzgebiet besteht aus den zwei Teilbereichen Weinberg und Höherberg. Im und um das Gebiet liegen zwei Naturwaldreservate. Charakteristisch sind schroffere Geländeformen als im nördlichen Sandstein-Wienerwald. Es gibt aber Übergänge zum Sandstein.

Die Buche ist die vorherrschende Baumart. Das durchschnittliche Bestandesalter der Bäume ist 123 Jahre, das heißt, es gibt einen sehr hohen Anteil an Altholz. Die Höhenlage reicht von 350 bis 657 m Seehöhe. In dem zerklüfteten Kalkgestein können die Niederschläge gut versickern - gute Voraussetzungen auch für warme, trockene Standorte auf denen sich Eichen, Hainbuchen, Schwarzkiefer finden. Der Anteil der Tanne ist besonders hoch.  Das Gebiet bietet ein buntes Mosaik an Waldformen. Die Wälder sind weitgehend naturnah mit einem hohen Totholzanteil.

Diese Bedingungen bieten guten Lebensraum für  Wanderfalke, Wespenbussard, Haselhuhn, Zwergschnäpper, Halsbandschnäpper, Schwarzspecht, Mittelspecht, Weißrückenspecht und Uhu.

Short Facts

Größe:  ca. 83 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Baden
Highlight: Wespenbussard

Naturschutzgebiet Wieselthaler Steinwand

Das Naturschutzgebiet Wieselthaler Steinwand liegt südwestlich von Furth an der Triesting und steht seit 1980 unter Naturschutz. Es ist Teil des Europaschutzgebietes Nordöstliche Randalpen: Hohe Wand -Schneeberg – Rax

Das Schutzgebiet wird von der steil und schroff emporragenden Kalkfelswand geprägt. Sie erreicht eine Höhe von etwa 100 m und bietet neben Felsspaltenvegetation den Schwarzföhren gute Standortbedingungen. Besonders am Fuß der Felswand aber auch an der Oberkante haben sich Schwarzföhren-Wälder ausgebildet. Am Fuß der Felswand sind kleinflächig bewachsene Kalkschuttflächen. Im etwas weniger steilen Unterhang der Felswand stocken auch naturnahe Buchenwälder. Auf den an die Oberkante der Felswand anschließenden Abhängen findet man forstlich stärker veränderte Buchenwälder und teilweise auch Fichtenforste.

Ziel des Schutzes ist, dass die Felswand mit  ihrem Umland von Nutzungen verschont  und als wertvolles Landschaftselement erhalten bleibt. So ist zum Beispiel das Klettern in der Wand verboten. Vogelarten wie Kolkrabe, Wanderfalke, Hohltaube, Zwerg- und Halsbandschnäpper sollen im Gebiet ihren natürlichen Lebensraum finden bzw. behalten.

Short Facts

Größe:  ca. 60,2 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Baden
Highlight: Kolkrabe

Naturschutzgebiet Windmühle Lassee

Das Naturschutzgebiet "Windmühle" wurde 2014 errichtet und liegt im Gemeindegebiet von Lassee im südöstlichen Marchtal. Es ist Teil des LIFE-Natur-Projektgebietes Pannonische Sanddünen.

Die pannonischen Sanddünen des Marchfeldes zählen zu den trockensten und gleichzeitig auch wertvollsten Lebensräumen in Niederösterreich. Das liegt einerseits am pannonischen Klima, zum anderen aber auch an der geringen Fähigkeit des Sandes, Wasser zu speichern. Regen versickert sehr schnell und wird nicht im Boden festgehalten, weshalb diese Kulturlandschaft nur von trockenheitsresistenten Pflanzen erobert werden konnte.

Die ausgedehnten Pionierstandorte in Lassee sind Lebensraum für einige stark gefährdete Pflanzenarten. So findet sich hier unter anderem das Sand-Gipskraut (Gypsophila fastigiata subsp. arenaria), von dem vor wenigen Jahren nur mehr 5 Exemplare in ganz Österreich zu finden waren. Heute gibt es im Bereich der Windmühle eine Population von mehreren Hundert Individuen. Aber auch Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium), Sand-Steinkraut (Alyssium montanum) und Hügelmiere (Minuartia glaucina) kommen hier vor.

Aufgrund massiver Probleme mit Winderosion ließ Maria Theresia das Gebiet aufforsten. Die Pionierstandorte verschwanden bis auf kleine Reste. Im Rahmen des LIFE-Natur-Projektgebietes "Pannonische Sanddünen" wurden mit finanzieller Unterstützung der EU zahlreiche Maßnahmen zur Aufwertung der Lebensräume durchgeführt. Das Gebiet wird durch Mahd und Beweidung extensiv landwirtschaftlich genutzt. Daneben finden noch Managementmaßnahmen wie kleinräumiger Bodenabtrag oder die Entfernung von Gehölzen statt. Der Bodenabtrag ist notwendig, um  langsam entstehende fruchtbare Bodenschichten mit höherem Wasserspeichervermögen zu entfernen. Auf diesen Böden würden die charakteristischen Pionierarten der Dünen schnell ihren Lebensraum verlieren.

Short Facts

Größe: ca. 3,40 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gänserndorf
Highlight: Trockenstandorte, spezielle Pflanzen- und Insektenwelt

Naturschutzgebiet Zeiserlberg

Das Naturschutzgebiet Zeiserlberg liegt in der Nähe von Ottenthal und steht seit 1978 unter Naturschutz. Es ist Teil des Europaschutzgebietes Weinviertler Klippenzone und des Landschaftsschutzgebietes Falkenstein.
 

Der größte Teil des Schutzgebietes ist Trockenrasen auf Löss, der an manchen Stellen Verbuschungstendenzen aufweist. Im Schutzgebiet sind nach einer Erweiterung nun auch brachliegende Ackerflächen vorhanden.

Es stellt eine weitgehend gehölzfreie Rasensteppe mit zahlreichen seltenen Pflanzen- und Tierarten dar. Zum Beispiel wachsen hier Steppenveilchen, Federgräser, Zottiger Spitzkiel, Groß-Kreuzblume, u.a. Die besondere Vegetation lockt seltene Insekten, wie zum Beispiel die Zweifarbige Beißschrecke, und Vögel, wie den Neuntöter, die  Grauammer das Europäische Schwarzkehlchen und die Dorngrasmücke an.

Short Facts

Größe:  ca. 2,6 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Mistelbach
Highlight: Neuntöter

Naturschutzgebiet Zwingendorfer Glaubersalzböden

Das Naturschutzgebiet Zwingendorfer Glaubersalzböden wurde 1979 gegründet und ist eines der letzten Beispiele für Salzsteppen in Österreich.
 

Wo sich vor 15 Millionen Jahren noch das Meer ausgebreitet hat, liegt heute eine der großen Seltenheiten im Naturland Niederösterreich. Viele kennen Salzwiesen und Salzsteppen aus dem Gebiet des Neusiedler Sees und der Langen Lacke. Mit dem Naturschutzgebiet Zwingendorfer Glaubersalzböden in der Gemeinde Großharras findet sich diese pannonische Rarität auch in Niederösterreich. In Trockenzeiten wird das Glaubersalz Na2SO4 als Salzausblühungen am Boden sichtbar.

Bis in die 1980er Jahre wurde das Gebiet als Gänseweide genutzt, wodurch offene Bodenflächen geschaffen wurden, auf denen Salzpflanzen gedeihen konnten. Zur Erhaltung dieses stark gefährdeten Lebensraumes müssen regelmäßige Pflegemaßnahmen gesetzt werden, die in Beispiel gebender Kooperation zwischen behördlichem Naturschutz, Landwirten aus der Region und Naturschutzexperten durchgeführt werden.

Wir finden hier den einzigen Standort des Strand-Milchkrauts Glaux maritima, aber auch Vorkommen von Strandwegerich und Salzaster, die hier ihre südliche Verbreitungsgrenze haben. Aber auch die Zwergspinne ist eine Rarität von europäischem Rang. Es brüten hier aber auch seltene Vogelarten wie Kiebitz, Schwarzkehlchen und Sperbergrasmücke.

Short Facts

Größe:  4,73 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Mistelbach
Highlight: Salzsteppen und Salzwiesen

Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal

Das im Bezirk Scheibbs liegende und bisher einzige Wildnisgebiet Österreichs wurde 2003 von der Weltnaturschutzunion IUCN als Schutzgebiet der höchsten Kategorie 1 anerkannt.

Wildnisgebiete werden zum Schutz großer, unbeeinflusster Wildnisareale und für Zwecke der Forschung eingerichtet. 2017 erfolgte, gemeinsam mit dem Nationalpark Kalkalpen, die Ernennung zum UNESCO Weltnaturerbe. Nach niederösterreichischem Naturschutzrecht ist es ein Naturschutzgebiet, das zur Gänze im Europaschutzgebiet Ötscher-Dürrenstein liegt. Namensgebend ist die höchste Erhebung, der 1.878 m hohe Dürrenstein, der von der Ybbstalerhütte oder den Lunzer Seen erstiegen werden kann.

Die Wälder des Gebietes entsprechen der typischen Vegetation der Gebirge der nördlichen Kalkalpen. Den größten Teil nehmen montane Buchen-Tannen-Fichtenwälder ein. Die Besonderheit des Gebiets ist der 400 Hektar große Rothwald, eine Primärwildnis und der letzte große Urwaldrest des Alpenbogens. Über dem geschlossenen Wald schließt die Krummholzzone mit Latschen an. Im Bereich des Dürrensteingipfels finden sich Felsfluren und alpine Rasen, darunter auch Zonen mit Almwirtschaft.

88 % der Fläche sind Naturzone ohne menschlichen Eingriff. Hier wird die natürliche Prozessdynamik zugelassen, der Mensch ist nur BeobachterIn und Gast.

Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.

Highlights

Außergewöhnlich große Mengen an Totholz und damit einhergehend eine hohe Artenvielfalt vor allem bei Organismengruppen, die mit Totholz verknüpft sind (Pilze, Moose, Flechten, Käfer, ...), z.B. cirka 900 Pilzarten und 280 Moosarten.

Im Urwald erreichen die Bäume ihr natürliches Maximalalter: Fichten und Tannen bis 600 Jahre, Buchen bis 450 Jahre. Es gibt einzelne "Greise" unter den langlebigen Eiben und Tannen, die um die 1.000 Jahre alte sind.

70 Vogelarten (davon fünf Specht- und vier Raufußhuhnarten), 45 Säugetierarten, durchziehende Luchse, brütende Steinadler, wiederangesiedelte Habichtskauze. Früher gab es Braunbären im Gebiet, zuletzt 2010.

Besucherprogramm

Im Wildnisgebiet sind ausschließlich die markierten Wanderwege zu benutzen. Einblicke in den Rothwald und weitere sonst nicht zugängliche Gebietesteile gewähren die zahlreichen Führungen. Informationen und Anmeldung auf der Webseite oder beim Toursimusverein Göstlinger Alpen.

Short Facts

Größe: 7.000 ha, davon 3.500 ha in NÖ
Schutzgebietsstatus: Wildnisgebiet
Bezirk: Scheibbs
Highlight: 400 ha Urwald Rothwald

Kontakt für BesucherInnen

Tourismusverein Göstlinger Alpen 
3345 Göstling/Ybbs
+43 7484 26060 60
info@goestling-hochkar.at
www.ybbstaler-alpen.at

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