Schildkröten kehren heim

38 Europäische Sumpfschildkröten sind nach einem „Winterurlaub“ im Tiergarten Schönbrunn wieder im Nationalpark Donau-Auen.

Jugendliche sitzen am Ufer der Donau, jemand hält mit beiden Händen eine Sumpfschildkröte ins Bild.

Die 4b der Volksschule Orth an der Donau mit Lehrkräften, Nationalparkdirektorin Edith Klauser und Nationalpark-Rangerin Alena Täubling.

Das Auerlebnisgelände Schlossinsel wurde im Rahmen des Projekts „Biodiversität im Alpen Karpaten Korridor“ über die kalten Monate ausgebaggert und neu modelliert. Aufgrund dieser Arbeiten hätten die Sumpfschildkröten nicht wie üblich am Gewässergrund überwintern können. Sie wurden deshalb im Spätherbst in den Tiergarten gebracht.

Winter wurde nachgebaut

Im Tiergarten wurden die natürlichen winterlichen Bedingungen durch Klimaschränke simuliert. Dabei sind vor allem konstante Temperaturen wichtig, bis die Tiere dann schrittweise aus der Winterstarre aufgeweckt werden. Das erfahrene Pfleger-Team hat die Schildkröten betreut und ihren Gesundheitszustand regelmäßig kontrolliert. Der Tiergarten Schönbrunn ist ein langjähriger Partner des Nationalparks beim Schutz der Europäischen Sumpfschildkröten.

Gewässer sollen nicht mehr durchfrieren

Die Gewässerbereiche um die Schlossinsel beherbergen neben der einzigen in Österreich heimischen Schildkrötenart auch Insekten, Amphibien und Fische. Um für diese geeignete Lebensräume zu sichern, wurden der Mühlgang und der Mühldumpf, beides Teile des Fadenbach-Gewässerzugs bei Orth an der Donau, baulich vertieft. Diese Maßnahmen sind Teil eines Artenschutzprojektes, das durch den Biodiversitätsfonds des BMK finanziert wird. Die Eingriffe sollen verhindern, dass das Gewässer im Winter bis zum Grund durchfriert, was für die dort überwinternden Schildkröten fatal wäre. Auch Arten wie der Hundsfisch, der einst in Österreich als ausgerottet galt, profitieren davon.

Ein Kind mit einer Haube steht auf einem Brett und lässt eine Sumpfschildkröte in das Wasser gleiten.

Die Kinder halfen mit, die Sumpfschildkröten wieder in ihren angestammten Lebensraum zu entlassen.

Schüler halfen bei der Rückkehr

Die Schlossinsel ist ein wichtiger Standort für Umweltbildung. Dementsprechend durfte die 4b aus der Volksschule Orth an der Donau bei der Rückkehr der Sumpfschildkröten dabei sein und mithelfen, die Tiere zum Gewässer zu bringen. Dabei erzählte Maria Schindler, die Leiterin des Sumpfschildkröten-Schutzprojekts, der Schulklasse viel Wissenswertes über diese spannenden Tiere.

Ihr Beitrag zum Schutz der Sumpfschildkröte

In ganz Österreich gibt es nur noch eine intakte, sich natürlich fortpflanzende Population der Europäischen Sumpfschildkröte. Diese befindet sich im Nationalpark Donau-Auen. Wer zum Schutz der bedrohten Sumpfschildkröte beitragen möchte, kann eine Gelege-Patenschaft abschließen.