Wasserhahn

Probleme mit Kalzium und Magnesium

Wasser mit hohem Gehalt an Kalzium und Magnesium ist gesund. Kalzium und Magnesium wird von vielen Menschen über die Nahrung eher in zu geringen Mengen aufgenommen.

Besonders bei Menschen mit Unverträglichkeit auf Milchprodukte wird das Trinkwasser im Hinblick auf die Kalziumzufuhr zu einer wichtigen Aufnahmequelle. Die natürlichen Kalzium- und Magnesiumverbindungen sind auch für den guten Geschmack des Wassers mit bestimmend.

Kalzium ist für den Aufbau von Knochen und Zähnen wichtig. Unentbehrlich ist es für die Blutgerinnung und die Funktion des Nervensystems. Für die Wohlstandsgesellschaft werden Werte zwischen 1.000 mg und 1.200 mg täglich empfohlen (deutschsprachige Ernährungsgesellschaften, DACH- Referenzwerte). Ausreichende Kalziumzufuhr über die Nahrung alleine ist in Zeiten erhöhten Bedarfs (Wachstum, Schwangerschaft, Stillperiode) nicht immer sichergestellt. Mangelerscheinungen wie z.B. Knochenmissbildungen oder Karies sind möglich. Die Hauptlieferanten in der Nahrung für Kalzium sind Milchprodukte, grüne Gemüsesorten (Feldsalat, Brokkoli, Grünkohl, Fenchel), Nüsse und Sesamsamen.

Magnesium ist beteiligt an zahlreichen Stoffwechselvorgängen im Körper und wichtig für die Steuerung der Muskulatur und den Aufbau der Zähne. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Aufnahmemenge von 300 - 400 mg. Magnesium kommt in pflanzlichen Lebensmitteln wie Vollkorngetreide, Nüssen oder Samen vor.

Technische Aspekte

Wird Wasser erwärmt, fällt Kalk aus. Je höher die Karbonathärte des Wassers ist, desto mehr Kalk fällt aus. Je höher die Temperatur, desto rascher verläuft dieser Prozess und desto höher ist der Anteil der tatsächlich ausgeschiedenen Kalkmenge. Bis 60° Celsius verläuft der Prozess eher langsam. Kalk fällt nur dort aus, wo Wasser länger verweilen kann. Wenn Sie Kalkablagerungen in Geräten minimieren wollen, wählen Sie Geräte mit geringer Heizflächenbelastung (= Wärmemenge je Zeiteinheit pro Flächeneinheit). Bei elektrisch beheizten Boilern ist die Heizflächenbelastung in der Regel besonders hoch. Moderne Wärmetauscher haben eine geringere Heizflächenbelastung als konventionelle Heizwendeln. Durch Kalkablagerungen an den Wärmetauschern wird die Wärmeübertragung behindert und der Energieverbrauch steigt. Beträgt die Kalkschicht am Heizstab einen Millimeter, steigt der Strombedarf um ca. 10 Prozent.

Durch periodische Entleerung des Boilers kann Kalkschlamm entfernt werden. Falls es bei Ihrem Boiler noch ausbaubare Heizwendel gibt, können diese in eine Entkalkungslösung eingelegt und so entkalkt werden (siehe Rezept Entkalkerlösung). In offenen Systemen, wie z.B. Kochtöpfen oder Kaffeemaschinen, wird wesentlich mehr Kalk abgeschieden als bei der Erwärmung in geschlossenen Systemen, wie z.B. in Boilern.

Kalkflecken

Wenn Wasser verdunstet, bleiben nicht nur Calcium und Magnesium, sondern alle gelösten Mineralstoffe in Form von Flecken oder Krusten zurück. Die Farbe kann über weiß und gelb bis hin zu braun gehen. Abhilfe schafft in Wirklichkeit kein Gerät.

Heizung

Kalkablagerungen im Heizungskreislauf brauchen Sie nicht zu fürchten. Da das Wasser nicht laufend erneuert (maximal ab und zu ergänzt) wird, wird kaum Kalk nachgeliefert und somit können die Rohrleitungen bei sachgerechter Installation durch Kalk nicht verlegt werden.

Allerdings sollten Sie darauf achten, dass das Füllwasser nicht korrosiv wirkt, also der Gehalt z. B. an Chlorid oder Sulfat nicht zu hoch ist. Lassen Sie das Wasser vor dem Befüllen analysieren bzw. ziehen Sie eine Fachfirma hinzu, die das Füllwasser entsprechend vorbehandelt.

Rohrleitungen

In Kaltwasserleitungen findet nur selten Kalkablagerung statt, da aufgrund der geringen Temperatur die Tendenz zum Ausfallen gering und die Zeitspanne, in der dieser chemische Prozess stattfinden könnte, zu kurz ist. Im Kaltwasserbereich kommt es daher nur in Bereichen mit langen Standzeiten (WC-Spülkasten) zu Kalkausfällungen, nicht aber im Rohrsystem.

Der Kalk im Warmwasserbereich fällt beim Erhitzen aus, also entweder im Boiler oder in den ersten Metern nach dem Durchlauferhitzer (kurze Reaktionszeit beim Durchfluss-Erhitzen). Dieses Rohrstück wird von sachkundigen InstallateurInnen für einen periodischen Austausch leicht zugänglich montiert. Bei verzinkten Stahlrohren werden aufgrund unregelmäßiger Korrosion Zinkablagerungen ausgeschwemmt. Diese Korrosion mit Zinkgeriesel passiert dann, wenn die Verzinkung versteckte Mängel aufweist.