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Ökosystemleistungen sind unbezahlbar

Ist eine monetäre Bewertung von Dienstleistungen der Natur sinnvoll?

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Die Menschheit braucht eine intakte Natur um zu überleben. Denn die Natur erbringt zahlreiche Leistungen, die für den Menschen unverzichtbar sind: sauberes (Trink-)Wasser, Nahrungsmittel, Versorgung mit Energieträgern, Rohstoffen, Baumaterial und Medikamenten. Auch Unternehmen sind von eben diesen Ökosystemleistungen abhängig – Grund genug für Firmen, Verantwortung für deren Erhalt zu tragen.

Biodiversität ist die Voraussetzung für eine intakte Natur und somit auch die Grundlage für die erbrachten Ökosystemleistungen. Diese Leistungen scheinen grenzenlos zur Verfügung zu stehen. Sie sind aber die Basis für die Produktion von Gütern und für fast alle Wirtschaftsprozesse. Doch leider werden diese quasi kostenlosen Leistungen viel zu wenig gesehen und beachtet. Durch eine monetären Bewertung eben dieser Ökosystemleistungen wird versucht, deren immensen Wert besser darzustellen.

„Wir brauchen gesunde Ökosysteme, um unsere Nahrungsmittel zu produzieren. Auch unser Trinkwasser sowie diverse Rohstoffe und Ressourcen verdanken wir der Natur. Nicht zu vergessen der Erholungswert, den uns die vielfältigen Landschaften ermöglichen. Der Schutz der Natur und der biologischen Vielfalt sind von zentraler Bedeutung für den Menschen“, weiß Dr. Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ.

Wie viel ist die Natur wert?

Wie aber kann man den Wert all dieser Leistungen gut vermitteln? Prof. Dr. Michael Getzner, Technische Universität Wien, ist Experte betreffend der ökonomischen Bewertung von Ökosystemleistungen. Bei seiner Arbeit hat er sich bereits Gedanken über die Trinkwasserversorgung, die Schutzwaldfunktion, die Kühlleistung durch Wälder und vieles mehr gemacht. Es ist bekannt, dass Konsumgüter etwas kosten und somit einen Preis haben, bei öffentlichen Gütern gestaltet sich das wesentlich schwieriger.

„Bei der Bewertung versuchen wir aufzuzeigen, wieviel es kosten würde, wenn eine gewisse Ökosystemleistung ‚künstlich‘ erzeugt werden müsste. Ein Denken in Alternativen ist dafür erforderlich – bewertet wird eigentlich immer die Veränderung. So schaffen wir es Entscheidungsprozesse zu bereichern. Das sehe ich als Vorteil“, erklärt Prof. Dr. Michael Getzner kurz seine Tätigkeit. Er weist aber auch darauf hin, dass nicht alles kompensierbar ist, denn manche Auswirkungen menschlichen Handelns können nicht mehr rückgängig gemacht werden.

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