Gemeinsam anpacken für die Natur

Freiwillige setzten sich für wertvolle Naturflächen in der Doislau ein.

Gruppe von Menschen in winterlicher Kleidung steht auf einer Wiese, einige halten einen Spaten in der Hand. Im Hintergrund ist Wald zu erkennen.

Freiwillige setzten sich für wertvolle Naturflächen in der Doislau ein.

Die Marktgemeinde Ferschnitz hat mit dem Brunnenschutzgebiet Doislau Anteil am Europaschutzgebiet NÖ Alpenvorlandflüsse. Hier finden sich wertvolle Lebensräume, sogenannte Heißländen, wo geschützte Orchideen vorkommen.

Magerrasen sollen gefördert werden

In einem fachlich angeleiteten Pflegeeinsatz wurde auf der „Heißlände-Zukunftsfläche“ geeignetes Wildblumensaatgut ausgebracht und Sträucher im Randbereich nachgesetzt. Damit werden Bedingungen geschaffen, um die Entwicklung eines natürlichen Magerrasens zu unterstützen. Mit dem Gebiet in der Doislau hat die Gemeinde Anteil an einem besonderen Naturjuwel. Besonders in Zeiten des Klimawandels ist es notwendig, solche Inseln der Artenvielfalt zu erhalten.

Interessantes über Heißländen

Bevor es losging, wurde von Biologin Heidemarie Moser-Sturm in einem Vortrag Wichtiges zum geschützten Lebensraum einer Heißlände erklärt. Die Teilnehmenden erfuhren dabei, welche Besonderheiten in ihrem Gemeindegebiet vorkommen und wie man diese sensiblen Naturräume unterstützen kann. Damit waren sie bestens für die gemeinsame Landschaftspflegeaktion gerüstet. Diese besondere Form eines Trockenrasens ist von umgebendem Gebüsch vor Windeinfluss geschützt und hat daher besonders „heiße“ Standortbedingungen. Hier gedeihen viele seltene, speziell angepasste Blühpflanzen und geschützte Orchideen wie etwa die Hummelragwurz.

Kind steht bei drei grünen Gießkannen und befüllt eine mit einem gelben Schlauch.

Besonders erfreulich war die Mithilfe von Kindern, denen so die Bedeutung seltener Lebensräume bewusst wurde.

Mit Schaufel und Spaten im Einsatz

Rund 80 junge Strauchpflänzchen wurden als Verbesserung des Gebüschsaums gesetzt. Um die regelmäßige Pflege zu erleichtern, wurden alle Pflanzen mit einem Pflock markiert und zuletzt gewässert, um ein erfolgreiches Anwurzeln zu gewährleisten. Mit Schaufeln, Spaten und Gießkannen ausgestattet, gaben Groß und Klein ihr Bestes. Unter professioneller Hilfe eines Traktors mit geeigneter Ausstattung wurde der Boden für die Einsaat des standorttauglichen Wildblumensaatguts vorbereitet und danach händisch eingesät. Besonders erfreulich war auch die fleißige Mithilfe von Kindern, denen so die Bedeutung seltener Lebensräume bewusst wurde.

Stärkender Abschluss

Zum Abschluss wurde von der Marktgemeinde Ferschnitz für alle Helferinnen und Helfer eine Jause spendiert, die vor Ort bei herrlichem Frühlingswetter genossen werden konnte. „Anpacken - Lebensraumschutz“ ist einer von sechs Bausteinen des Beratungs- und Bildungsangebotes für Gemeinden in NÖ. Das Projekt wird von der Energie und Umweltagentur des Landes betreut, vom Land Niederösterreich und der EU gefördert und gemeinsam mit Gemeinden in ganz Niederösterreich umgesetzt.