Elritze

Die Elritze ist kaum fingerlang und von Europa bis weit nach Sibirien hinein verbreitet. Sie ist Fisch des Jahres 2016.

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Klein, aber oho!

In Gebirgsregionen heißt die Elritze, die zur selben Familie zählt wie der Karpfen, auch Pfrille. Elritzen ernähren sich von Insektenlarven und anderen kleinen Tieren, aber auch von Algen. Sie benötigen klares und kaltes Wasser. Elritzen leben in Schwärmen, wobei sich immer Tiere von annähernd gleicher Größe zusammenfinden. Im Gegensatz zu anderen Arten bleibt der Schwarm auch bei Dunkelheit beisammen. Elritzen erkennen einander am Geruch und können so einzelne Individuen auseinanderhalten. Wird ein Artgenosse verletzt, so meiden Elritzen den Tatort unter Umständen tagelang. Können sie nicht fliehen, so lassen sie sich bewegungslos zum Grund absinken.

Früher war die Elritze ein Allerwelts-Fisch

Trotz dieser Überlebensstrategien ist die Elritze, die auch ein beliebter Aquarienfisch ist, in ihrem Bestand gefährdet und bereits aus sehr vielen Gewässern verschwunden. Früher einmal waren sie zahlreich in unseren Strömen, wie der Donau und dem Inn, anzutreffen. In Niederösterreich ist die Elritze noch häufig zu finden, beispielsweise im Lunzer See. Heute haben sich Elritzen in die Oberläufe klarer Flüsse der Forellen- und Äschenregion sowie in kalte Seen zurückgezogen. Die Ursachen für den drastischen Rückgang des einstigen Massenfisches sind die Verbauung der Gewässer durch Wasserkraftwerke, die Zerstörung von Nebenarmen und das Verschwinden von Seichtwasserzonen.

Aber auch andere Bedrohungen machen der Elritze das Leben schwer. Mit geklärten Abwasser gelangen hormonähnliche Stoffe im Milliardstel Grammbereich in die Bäche und Flüsse. Diese bewirken, dass Wasserlebewesen verweiblichen, sodass in manchen Seen nur mehr Elritzen-Weibchen mit einer Lebensspanne von 4, höchstens 5 Jahren vorkommen. Ohne Männchen ist die Vermehrung aber gefährdet und die Elritzen sterben in diesem kurzen Zeitraum aus.